Markanter Anstieg an Hagelschäden in der Schweiz |
02.07.2007
| von Interkantonaler Rückversicherungsverband
02.07.2007, Seit den 90er Jahren stellen die Kantonalen Gebäudeversicherungen einen deutlichen Anstieg der Hagelschäden in der Schweiz fest. Während in der Periode 1961 bis 1991 die durch Hagel hervorgerufenen Schäden eine Grösse von CHF 20 Millionen bis maximal CHF 60 Millionen pro Jahr erreichten, ist die Grenze von CHF 60 Millionen zwischen 1992 und 2006 insgesamt acht Mal überschritten worden. 2005 überstiegen die Hagelschäden in der Schweiz die CHF 140 Millionen-Grenze. Dies veranlasste die Präventionsstiftung der Kantonalen Gebäudeversicherungen im Jahre 2006 das Projekt "Elementarschutzregister Hagel" ins Leben zu rufen. Ziel des Registers ist die Klassierung der Bauprodukte der Gebäudehülle hinsichtlich ihres Hagelwiderstandes. Neben der Studie über die Entwicklung der Gebäudehüllen und deren Schadenpotenziale werden Hageltests an den gängigsten Gebäudehüllen durchgeführt. Aufgrund dieser Daten kann eine Klassierung der getesteten Materialien vorgenommen werden.
Durch die Auswertung von Radardaten kann zudem nachgewiesen werden, dass es einen zunehmenden Trend in der Anzahl grosser Hagelzellen mit Zugbahnlängen von 100 km und mehr gibt. Die Wiederkehrperioden von bestimmten Hagelkorngrössen wurden errechnet. Die dafür entwickelte Karte zeigt die erwarteten Mindestkorndurchmesser für eine Wiederkehrperiode von 50 Jahren, aufgeteilt in 11 Klimazonen.
Im Mittelland und östlichen Jura sind Hagelkörner von mindestens 3 cm Durchmesser mit einer Wiederkehrperiode von 50 Jahren zu erwarten. Nicht nur die zunehmende Energie bei Hagelunwettern durch grössere Korndurchmesser, auch die moderne Bauweise beeinflussen die Hagelschäden. Vor allem im Bereich der Büro- und Verwaltungsbauten werden hagelempfindlichere Materialien eingesetzt als vor 50 Jahren. Die Schadenanfälligkeit hat vor allem dadurch zugenommen, dass der grössere Glasflächenanteil Sonnenschutzsysteme erfordert, deren Hagelwiderstand häufig gering ist.
Laborversuche mit künstlichem Hagel Um einen Anhaltspunkt über den Hagelwiderstand verschiedener Gebäudehüllen zu erhalten, führte die Empa in Dübendorf Hageltests durch. Sie entwickelte ein Verfahren für die Herstellung hagelähnlicher Eiskugeln mit verschiedenen Durchmessern. Die detaillierten Resultate sind nun in Form eines Syntheseberichts bei der Präventionsstiftung der Kantonalen Gebäudeversicherungen verfügbar. Für 2008 plant die Stiftung ein Register, das fünf Hagelwiderstandsklassen unterscheidet und die Prüfvorschriften pro Bauteil beinhaltet.
--- ENDE Pressemitteilung Markanter Anstieg an Hagelschäden in der Schweiz ---
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