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WDA: Finanzkrise und demographischer Wandel fordern altersfreundliche Sozialpolitik

07.09.2009 | von WDA Forum AG


07.09.2009, Einer der Höhepunkte des zweiten Tages des World Ageing & Generations Congress 2009 war der Keynote-Vortrag Securing our common future" von Dalmar Hoskins (Former Secretary General, International Social Security Association). Die aktuelle Krise zeigt, wie anfällig gerade ältere Menschen sind: Soziale Stabilität kann nur erreicht werden, wenn die Menschen zu Zugeständnissen bereit sind, die den weltweiten sozialen Ungerechtigkeiten entgegen wirken.

Es sind dringend politische Regelungen für die gesundheitliche Grundversorgung, für die Existenzsicherung, die Bekämpfung von Lohnungerechtigkeiten erforderlich, welche zwischen den Ländern und innerhalb einzelner Regionen bestehen. Finanzkrise und demografischer Wandel bedingen eine altersfreundliche Sozialpolitik und Investitionen in Gesundheit, Ernährung und Erziehung.

Die Bandbreite der Folgen der Finanzkrise und des demographischen Wandels ist gross und betrifft uns alle. Am direktesten betroffen sind die schutzlosen Bevölkerungsschichten in den Entwicklungsländern, dabei ist vor allem die Verarmung der über 60-jährigen enorm. Zwei Drittel der über 60-jährigen der Weltbevölkerung lebt in solchen Ländern. Um diese Bevölkerung konkret zu erreichen und deren Lebensqualität zu verbessern, müssen alle nationalen und internationalen Akteure zusammen arbeiten. Es gilt für eine faire Weltwirtschaft gemeinsam Lösungen und Massnahmen zu ergreifen. Hier sind vor allem die reichen Nationen angesprochen, den ärmeren Ländern Unterstützung zu bieten. Wirtschaftskrise und demografischer Wandel erfordern eine altersfreundliche Sozialpolitik und Investitionen in Ernährung, Erziehung, Bildung, Planung von Programmen zur Sicherung von regulärem Einkommen und Gesundheitsfürsorge, um die Ungerechtigkeiten auszumerzen. Daraus ergeben sich substantielle Verbesserungen für die zukünftigen Generationen. Die UN Konferenz im Juni 2009 hat diese Problematik erkannt und fordert auf zu handeln. Ein Minimumstandard muss geschaffen werden, um Ungerechtigkeiten zu minimieren und das wirtschaftliche Wachstum zu fördern.

Dramatische Ungerechtigkeiten bestimmen die heutige globale Gesundheit

Zahlreiche Unterschiede in der gesundheitlichen Versorgung zwischen einzelnen Staaten und innerhalb der Landesgrenzen sind zurückzuführen auf das soziale Umfeld, in dem Menschen geboren sind, leben, arbeiten und älter werden. Nach Angaben der Weltbank sind wegen der Wirtschaftskrise weitere 90 Mio. Menschen von Armut betroffen. Die Armut der Alten in Entwicklungsländern ist besonders gross, was Auswirkungen auf ihre Gesundheit hat. Die Leute leiden an Hunger, schlechter Ernährung und sind somit anfälliger für Krankheiten. Die WHO fordert einen akzeptablen Standard in der Gesundheitsfürsorge für die ganze Welt. Fokussiert werden nicht nur Infektionskrankheiten sondern auch nicht übertragbare Krankheiten. Letztere steigen aufgrund des demografischen Wandels rapide an. Die Gesundheitsansprüche verändern sich durch die wachsende Zahl älterer Menschen. Nicht übertragbare Krankheiten wie Schlaganfälle, Sehschwierigkeiten, Gehörlosigkeit sind abhängig von den Lebensbedingungenim Alter. In armen Ländern fehlt es ganz besonders der älteren Bevölkerung an finanziellen Mitteln für eine passende Behandlung. Weniger als 20% der älteren Menschen in Entwicklungsländer haben ein geregeltes Einkommen. Die WHO fordert eine Politik, um diesen Menschen ein gesundes Altern zu ermöglichen. Altersgerechte Massnahmen in Kliniken und in der Pharmaindustrie sind notwendig.

Finanzkrise verstärkt Ernährungskrise

Die heutige Wirtschaftskrise hat eine gewaltige Energie- und Ernährungskriese ausgelöst. Die Auswirkungen sind in den Entwicklungsländern am grössten und greifen die Existenzgrundlage von ländlichen und städtischen Familien in verschiedenen Ländern und Regionen an. Gemäss Schätzung haben 1.3 Milliarden Menschen weltweit weniger als 1 $ pro Tag für ihren Lebensunterhalt zur Verfügung. Ein Sechstel der Weltbevölkerung hat nicht genug zu essen - daran Schuld sind mitunter die durch die Wirtschaftskrise ausgelösten steigenden Lebensmittel- Preise. Davon betroffen sind Grundnahrungsmittel wie Reis, Korn und Mais, welche Preissteigerungen von 40 bis zu 100 Prozent verzeichnen. Die vom Import abhängigen Entwicklungsländer haben 2008 25 Prozent mehr für Lebensmittel ausgegeben als im Vorjahr. Die Bevölkerung leidet folglich an Hunger und Fehlernährung, was zu einer erhöhten Kindersterberate, zu Krankheiten, bis hin zu einer grösseren Kriminalität führt.

Bis ins hohe Alter arbeiten

Die Wirtschaftskrise hat gezeigt, dass wirtschaftliches Wachstum und soziale Stabilität nicht ohne nationale und globale Entscheide zur Reduzierung von Lohnungleichheiten erreichbar sind. Ärmere Nationen sind stärker von Arbeitslosigkeit betroffen. Nach Schätzung der ILO (International Labour Organisation) gibt es heute 50 Mio. mehr Arbeitslose als im Jahr 2008. Der Madrid International Plan of Action on Ageing prognostiziert, dass bis ins Jahr 2015 80 Prozent der Menschen, die in Entwicklungsländern leben, kein geregeltes Einkommen haben werden. 60-80 Prozent aller Arbeitsstellen in Entwicklungsländern sind nicht legal. Diese Stellen sind unsicher, schlecht bezahlt underfordern eine hohe körperliche Belastungen. Aufgrund der Armutssituation arbeiten immer mehr ältere Menschen in diesen Jobs. Der demografische Wandel verstärkt diese Situation: Der alternden Generation fehlen die Nachkommen, welche ursprünglich für ihren Lebensunterhalt gesorgt haben. Nur eine gesicherte Pension würde diesen alten Menschen eine bessere Integration in die Gesellschaft ermöglichen und sie nicht isolieren.

Ausblick auf die weiteren Kongresstage

Höhepunkt des Kongresses war am Samstag, 5. September 2009 das Generationenforum. Kurt Aeschbacher stellt den Teilnehmenden Silberne Helden vor - Menschen, die trotz fortgeschrittenen Alters körperliche Höchstleistungen erbringen. Zur Gesprächsrunde zählen bekannte Gäste wie die Deutsche Rennfahrlegende Hans Herrmann (81). Ebenso lernen die Zuhörer kleine Helden aus unserer Mitte, wie den rekordverdächtigen Bungee-Opa Helmunt Wirz (84), kennen. Kurt Aeschbacher wird dem Publikum diese und andere faszinierende und aussergewöhnliche Persönlichkeiten vorstellen. Helden wie diese rütteln an der Wahrnehmung übers Altwerden und werden zu Rollenmodellen für Generationen. Als Schlusspunkt des Kongresses wird der Prix des Générations 2009" an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) verliehen. Die Ernennung ehrt insbesondere das IKRK für sein beharrliches Engagement und seine unantastbare Ausdauer in einer Welt, die sich stetig verändert, durch jede neue Generation geprägt und neu definiert wird", so die Expertenjury. Das IKRK wusste sich auf diesen konstanten Wandel einzustellen, sich zu entwickeln und dennoch seinen fundamentalen Prinzipien Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit, Universalität auf höchst beachtliche Weise treu zu bleiben." Die Laudatio hält Sven Hoffmann, Stiftungsratspräsident World Demographic Ageing Forum.

--- ENDE Pressemitteilung WDA: Finanzkrise und demographischer Wandel fordern altersfreundliche Sozialpolitik ---

Über WDA Forum AG:
Das World Demographic & Ageing Forum erkennt in diesem demographischen Wandel nicht nur eine gewaltige Herausforderung, sondern vor allem eine einzigartige Chance.

Nur mit einer ganzheitlichen Betrachtungsweise lassen sich nachhaltige Lösungen entwickeln. Wir beleuchten somit interdisziplinär die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, gesundheits- und bildungspolitischen Konsequenzen des absehbaren Wandels. Zu diesem Zwecke schaffen wir eine internationale, intergenerationelle und permanente Plattform für Alters- und Generationenfragen, die Möglichkeiten zur weltweiten Koordination der Bemühungen und Tätigkeiten in diesem Themenkomplex bietet.

Was tun wir? Das WDA Forum spricht mit seinen Themen ein weltweites Zielpublikum aus Wirtschaft, Politik, Nichtregierungs-Organisationen und Forschung sowie auch die breite Öffentlichkeit an.


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