24.06.2009
| von Suva
Lesedauer: 3 Minuten
24.06.2009, Personen, die neu an einem Arbeitsplatz eingesetzt werden, haben in den ersten Tagen ein
50 Prozent höheres Unfallrisiko. Für Temporärarbeitende auf dem Bau ist das Unfallrisiko
besonders hoch; es liegt weit über dem Durchschnitt aller Suva-Versicherten. Mit der
neuen Kampagne «Temporärarbeit in Produktionsbetrieben» gibt die Suva Gegensteuer und
hat sich prominente Unterstützung geholt – Marco «Gölä» Pfeuti.
Im Jahr 2008 lag in der Versicherungs-Klasse «Ausleihe von Betriebspersonal» das Unfallrisiko um 22 Prozent und das Kostenrisiko um 24 Prozent höher als die entsprechenden Risiken im Bauhauptgewerbe. Die Zahl der Vollbeschäftigten in der Klasse «Ausleihe von Betriebspersonal» hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Darum richtet sich die Suva-Kampagne hauptsächlich an Arbeitgeber und Kadermitarbeitende in Betrieben des Bauhaupt- und Ausbaugewerbes, sowie an das temporäre Personal in diesen Betrieben.
Temporär = festangestellt Zentrales Werkzeug zur Verhütung von Unfällen ist die Einführung aller Arbeitnehmenden am Arbeitsplatz in den ersten Tagen. Auch Temporärarbeitende müssen der Situation angepasst über die Gefahren am Arbeitsplatz und die Massnahmen zur Unfallverhütung instruiert werden. Sie sollen keinen höheren Unfallrisiken ausgesetzt sein, als ihre festangestellten Kollegen. Dazu ist wichtig, dass die Einsatzbetriebe ihre Verantwortung gegenüber Temporärarbeitenden kennen und diese wahrnehmen. Klare Abmachungen betreffend Anforderungsprofil und Schutzausrüstung schaffen Sicherheit.
Unterschiedliche Wege führen zum Ziel Die Suva setzt in ihrer Kampagne auf verschiedene Massnahmen. Einerseits werden die Kontrollen an den Einsatzorten verstärkt, anderseits will die Suva die Verantwortlichen der Einsatzbetriebe wie auch die Temporärarbeitenden selber sensibilisieren. Erfreulicherweise konnte für diese Kampagne Marco «Gölä» Pfeuti gewonnen werden. Als ehemaliger «Büezer» kennt er die Problematik aus eigener Erfahrung. Mit drei Baustellenkonzerten für Bauarbeiter heizt Gölä für das Thema ein. Dazu findet im Internet ein Karaoke-Wettbewerb statt.
In der Westschweiz und im Tessin wird über das Suchspiel «Finden Sie die 10 Unterschiede» sensibilisiert. Die Erkenntnis aus diesem Spiel ist: Es gibt keinen Unterschied zwischen Temporärarbeitenden und festangstelltem Personal! Mit diesem Spiel, einem Wettbewerb im Internet und Megapostern auf Baustellen werden die Botschaften publik gemacht. Mit ihrer Kampagne will die Suva nicht nur menschliches Leid vermindern, sondern auch Kosten sparen, was den Versicherten in Form von tieferen Prämien zugute kommt.
Vision «250 Leben» Arbeiten in der Höhe, Arbeiten an befahrenen Verkehrsachsen, Arbeiten im Baugewerbe sowie Forstarbeiten sind mit hohen Risiken verbunden. In der Schweiz ereignen sich gegen 100 tödlich verlaufende Berufsunfälle pro Jahr. Die Suva und die anderen Durchführungsorgane der Arbeitssicherheit haben sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2015 diese Zahl zu halbieren und so 250 Menschenleben zu bewahren. Mit einer dualen Strategie – einerseits Vollzugsdruck und Systemmassnahmen, anderseits Beeinflussung des Risikoverhaltens und Sensibilisierung aufgrund der Unfallursachenabklärung – will die Suva mit 20 Initiativen dieses anspruchsvolle Ziel erreichen. Eine Initiative ist die Kampagne «Temporärarbeit in Produktionsbetrieben».
Grossbaustelle MainTower Der Start der Kampagne fand auf der Baustelle MainTower statt. Total entstehen dort 17 000 m2 Büro-, Retail- und Gastroflächen. Davon konnten zirka 8000 m2 Büroflächen bereits vermietet werden. Das Gebäude besteht aus einem Sockelbau sowie einem aufgesetzten Tower. Die Eigentümerschaft des MainTower ist die AXA Leben AG, vertreten durch AXA Investment Managers Schweiz AG. Mehr Informationen unter www.maintower.ch.
--- ENDE Pressemitteilung Suva: Temporär und doch sicher ---
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