Konjunkturumfrage Juli 2008 der Credit Suisse in Zusammenarbeit mit ZEW

18.07.2008 | von Credit Suisse, Teil des UBS-Konzerns

Uhr Lesedauer: 5 Minuten


18.07.2008, Die Konjunkturerwartungen der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) befragten Finanzmarktexperten haben sich im Juli erneut deutlich verschlechtert. Der entsprechende Saldo fiel von -63.8 Punkten auf -76.9. Auch die aktuelle wirtschaftliche Lage wird weniger positiv eingestuft, der Index sank von 53.2 auf 41.0 Punkte. Die Inflationserwartungen haben sich dagegen etwas verringert: Nur noch eine Minderheit von 35.9% der Teilnehmer erwartet steigende Inflationsraten in den kommenden sechs Monaten. Der Saldo für die kurzfristigen Zinserwartungen bleibt positiv, doch die Mehrheit der Umfrageteilnehmer geht jetzt von unveränderten Zinsen aus. In der Sonderfrage wurden die Analysten nach den Auswirkungen hoher Inflation auf den Schweizer Aktienmarkt befragt. Die Experten gehen davon aus, dass der Schweizer Aktienmarkt in Zeiten hoher Inflation besser abschneidet als der MSCI World und empfehlen Anlagen in Unternehmen der Pharma- und Nahrungsmittelbranche.


Die Ergebnisse der aktuellen Umfrage des ZEW zeichnen erneut ein negatives Bild für die mittelfristige wirtschaftliche Dynamik. Mehr als drei Viertel der Finanzmarktexperten prognostizieren eine Verschlechterung der Schweizer Konjunktur in den kommenden sechs Monaten. Der Indikator für die Konjunkturerwartung sinkt daher deutlich um 13.1 Punkte auf -76.9 Punkte. Die Einschätzungen der aktuellen Wirtschaftssituation zeigen ebenfalls einen Abwärtstrend, jedoch auf hohem Niveau. Nur noch 41% der Befragten schätzen die derzeitige Wirtschaftslage als gut ein. Die restlichen Finanzmarktanalysten bewerten die Konjunktursituation als normal. Folglich sinkt der entsprechende Indikator um 12.2 Punkte auf 41 Punkte.

Wegen der steigenden Energiepreise kämpft auch die Schweiz mit hohen Inflationsraten. Auf Sicht von sechs Monaten glauben 35.9% der Umfrageteilnehmer, dass sich die Inflation noch weiter erhöhen wird, während 30.8% keine Veränderung der Teuerungsrate prognostizieren. Der Saldo für die Inflationsrate sinkt stark um 14.4 Punkte auf 2.6 Punkte.

Trotz des Trends steigender Preise erwarten nur 28.2% der Finanzmarktexperten -und damit 27.1% weniger als im Vormonat - einen Anstieg der kurzfristigen Zinsen. Zwei Drittel der Befragten prognostizieren dagegen keine Veränderung des kurzfristigen Zinsniveaus. Der Indikator sinkt insgesamt deutlich um 25.8 Punkte auf 23.1 Punkte. Bei den langfristigen Zinsen erwartet mit 46.2% eine leicht höhere Anzahl Experten einen Anstieg als noch im Vormonat. Keine Veränderung erachten hingegen 41% der Befragten als das wahrscheinlichste Szenario. Nach der Erhöhung der Leitzinsen im Euroraum in der vorletzten Woche auf 4.25% durch die EZB erwartet mit 59% eine Mehrheit der Analysten keine Veränderung der kurzfristigen Zinsdifferenz zwischen der Schweiz und dem Euroraum. Hingegen prognostizieren 28.2% der Analysten eine sinkende Differenz zwischen den kurzfristigen Zinsen.

Nach turbulenten Monaten an den Aktienmärkten weltweit lässt sich seit Mitte Mai erneut ein starker Abwärtstrend beim SMI erkennen. Fast zwei Drittel der Finanzmarktanalysten erwarten jedoch im kommenden halben Jahr eine Erholung am Schweizer Aktienmarkt. Demgegenüber rechnen 18.9% der Experten weiterhin mit fallenden Kursen. Per Saldo steigt der entsprechende Indikator um 8.9 Punkte auf 45.9 Punkte. Seit mehreren Monaten ist der Wechselkurs des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro stabil geblieben. Mit 61.5% der Umfrageteilnehmer erwartet eine Mehrheit keine Veränderungen des Wechselkurses über einen Horizont von sechs Monaten. 35.9% der Finanzmarktexperten prognostizieren eine Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro.

Bezüglich des Ölpreises erwartet ein hoher Anteil von 60.5% der Analysten einen Rückgang. Der Ölpreis erzielt seit Monaten immer wieder neue Höchststände. Dass sich dieser Anstieg weiter fortsetzen wird, glauben jedoch nur 10.5% der Befragten. Auch der Goldpreis zeigte in der Vergangenheit einen ähnlichen Verlauf. Hingegen sind 40.5% der Befragten der Meinung, dass der Preis für Gold weiter steigen wird, während fast ein Drittel der Analysten einen sinkenden Goldpreis erwartet. Bezüglich der Gewinnsituation der Schweizer Unternehmen sind sich 69.4% der Finanzmarktexperten einig, dass diese sich verschlechtern werde. Ein Viertel erwartet keine Veränderung der Gewinnsituation, während eine grosse Mehrheit der Experten (83.3%) sinkende Umsatzrenditen erwartet. Keiner der Analysten erwartet eine Erhöhung, wodurch der Indikator um 12.8 Punkte auf - 83.3 Punkte sinkt. Knapp drei Viertel der Befragten (73.3%) erwarten mittelfristig einen Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Schweiz, während keiner der Analysten von sinkender Arbeitslosigkeit ausgeht und gut ein Viertel hierbei keine Veränderung erwartet.

Die Sonderfrage bezog sich diesen Monat auf die Auswirkungen der hohen Inflation auf den Schweizer Aktienmarkt. 48% der Befragten gingen davon aus, dass der Schweizer Aktienmarkt in Zeiten hoher Inflation besser abschneidet als der MSCI World, während nur eine Minderheit von 22% glaubt, dass er schlechter abschneidet. 33% der Befragten glauben, dass Pharmaunternehmen aufgrund der hohen Inflation in den nächsten zwölf Monaten besser abschneiden werden als andere Sektoren. Weitere Sektoren, die besser abschneiden dürften, sind Nahrungsmittel, Telekommunikation sowie Chemie und Baumaterialien.

Ablauf der Umfrage und Methodologie: Eine analoge monatliche Untersuchung für Deutschland führt das ZEW seit 1991 durch. Ziel der Schweizer Umfrage ist, Indikatoren sowohl für das allgemeine Konjunkturklima der Schweiz als auch für den schweizerischen Dienstleistungssektor zu entwickeln.

Im Einzelnen werden die Finanzexperten nach ihren mittelfristigen Erwartungen befragt, die sie für wichtige internationale Finanzmärkte hinsichtlich der Entwicklung der Konjunktur, der Inflationsrate, der kurz- und langfristigen Zinsen, der Aktienkurse und der Wechselkurse haben. Zusätzlich werden die Finanzexperten um eine Einschätzung der Ertragslage der Unternehmen in folgenden schweizerischen Dienstleistungsbranchen gebeten: Banken, Versicherungen, Konsum/Handel, Telekommunikation und gesamthaft.

Die Salden ergeben sich aus der Differenz der positiven und der negativen Anteile. Die Werte in Klammern zeigen die Veränderungen jedes Indikators gegenüber dem Vormonat.

--- ENDE Pressemitteilung Konjunkturumfrage Juli 2008 der Credit Suisse in Zusammenarbeit mit ZEW ---

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