18.02.2010
| von UBS Switzerland AG
Lesedauer: 4 Minuten
18.02.2010, Gemäss der aktuellen UBS-Erhebung von Dezember und Januar verbesserten sich die Geschäfte
der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im vierten Quartal marginal: Es kam nur zu
geringen weiteren Einbussen bei Cashflows und Umsätzen und der Personalabbau wurde
gestoppt. Die Unternehmen rechnen im ersten Quartal nicht mit einer substantiellen
Verbesserung der Geschäftslage, aber immerhin erwarten sowohl die Industrie wie auch der
Dienstleistungssektor eine Stabilisierung der Umsätze auf dem Vorjahresniveau.
Bei den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) fielen die Umsatzeinbussen im vierten Quartal 2009 im Vorjahresvergleich etwas geringer aus als im dritten Quartal. Auch im ersten Quartal 2010 erwarten die befragten Unternehmen eine weitere leichte Verbesserung: Während die KMU in der Industrie und im Dienstleistungssektor gar schon mit einer Stabilisierung der Umsätze auf dem Vorjahresniveau rechnen, gehen die KMU im Tourismus, im Detailhandel und im Baugewerbe noch von Umsatzrückgängen aus.
Beschäftigungsabbau in der Industrie schreitet fort
Bei den KMU in der Industrie geht der Abbau des Personalbestands ungebremst weiter, obwohl sich nun langsam eine Stabilisierung der Umsätze und Gewinne abzeichnet. Die Abwärtsspirale drehte sich im vierten Quartal langsamer und im ersten Quartal gehen die befragten Unternehmen davon aus, sowohl Gewinne wie auch Umsätze auf dem Vorjahresniveau halten zu können. Der Preisdruck hingegen scheint noch nicht nachzulassen. Das Geschäftsklima – ein synthetischer Indikator berechnet auf der Basis der Umfrageresultate zu Produktion, Umsatz und Auftragseingang – verbessert sich ebenfalls zusehends. Gemäss den Erwartungen der Unternehmen stabilisiert sich auch das Geschäftsklima im ersten Quartal 2010. Ein Vergleich der Umfrageresultate bei den KMU mit denjenigen von befragten Schweizer Grossunternehmen zeigt einen sehr ähnlichen Geschäftsverlauf.
Dienstleister: Trendwende zum Jahresbeginn
Die KMU im Dienstleistungssektor litten weniger stark unter der Krise als ihre grösseren Konkurrenten oder die Industrie. Umsatz- und Gewinneinbussen waren geringer, und die Beschäftigung blieb relativ stabil. Nachdem sich die Gewinn- und Umsatzsituation im vierten Quartal bereits leicht verbessert hat – der Gewinn- und der Umsatzeinbruch waren etwas geringer im Jahresvergleich – erwarten die KMU in diesem Sektor im ersten Quartal 2010 eine Stabilisierung der Umsätze und Gewinne auf Vorjahresniveau.
Tourismus leidet weiter
Etwas zögerlicher verläuft die Krisenbewältigung im Tourismus sowohl bei den KMU wie auch bei den Grossunternehmen was sich durch weiterhin sinkende Umsätze und kaum gebremste Cashflow- und Gewinnrückgängen zeigt. Obwohl erwartet wird, dass sich die Abwärtsspirale im ersten Quartal 2010 etwas weniger schnell drehen wird, sehen die KMU noch keine Rückkehr zum Wachstum, und sie bauen weiterhin stellen ab.
KMU im Detailhandel haben die Nase vorn
Laut Umfrageergebnissen ist im Vergleich zu den grossen Detailhändlern der Preisdruck bei den KMU geringer, und die Unternehmen gehen davon aus, dass er im ersten Quartal gar leicht abnimmt. Auch die Personalbestände sind vergleichsweise stabil. Die KMU planen im ersten Quartal keinen Personalabbau. Umsätze und Cashflows sollten sich im ersten Quartal wieder den Vorjahresniveaus annähern.
Baugewerbe gekennzeichnet durch Preisdruck
Im Baugewerbe lässt der Preiskampf nicht nach, weder bei den KMU noch bei ihren grösseren Konkurrenten. Darunter leiden nach wie vor die Gewinne, obwohl der Gewinnrückgang im vierten Quartal etwas abnahm. Die Umsätze blieben stabil, und es kam im Vergleich zum Vorjahr gar zu einer leichten Steigerung der Personalbestände. Die erwartete Entwicklung im ersten Quartal 2010 hingegen deutet auf ein eher schwierigeres Geschäftsumfeld hin. Die KMU erwarten, dass die Umsätze erneut etwas unter Druck geraten und die Cashflows und Gewinne in Mitleidenschaft gezogen werden könnten.
Bescheidene Investitionsabsichten
Gemäss Umfrage lag die Investitionstätigkeit der KMU 2009 im langjährigen Schnitt; allerdings gaben die KMU aus der Industrie und im Detailhandel an, unterdurchschnittlich investiert zu haben. In sämtlichen Sektoren ausser im Detailhandel gehen die KMU davon aus, 2010 durchschnittlich zu investieren. Zudem sehen sie keinen Erneuerungsbedarf, und auch ein Kapazitätsausbau wird auf breiter Front nicht in Betracht gezogen.
Die Schweizer Wirtschaft erholt sich von der Krise der vergangenen Quartale und somit mehren sich auch die positiven Zeichen im Umfeld der KMU. Dies zeigen die Resultate aus der letzten Umfrage, welche UBS in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Gewerbeverband (sgv) im Rahmen des UBS KMU-Barometers quartalsweise durchführt. Die Umfrage wurde ab Mitte Dezember 2009 bis Mitte Januar 2010 bei rund 450 KMU und zu Vergleichszwecken bei rund 180 Grossunternehmen durchgeführt.
Erläuterungen zur Methodik des UBS KMU-Barometers
Das UBS KMU-Barometer basiert auf einer Auswertung der seit 1975 durchgeführten UBS- Umfrage in der Industrie. Diese wurde im dritten Quartal 2006 um Dienstleistungsbetriebe ergänzt. Quartalsweise werden rund 1300 Betriebe (1000 KMU und 300 Grossunternehmen) befragt, die einen repräsentativen Querschnitt der schweizerischen Volkswirtschaft darstellen. Dabei werden Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten zu den KMU gerechnet. Die Auswertung erfolgt mittels sogenanntem Diffusionsindex: Das Resultat entspricht dem gewichteten Mittel des Anteils der Unternehmen mit sehr positiver und positiver beziehungsweise negativer und sehr negativer Trendmeldung. Er vermittelt daher keine prozentualen Veränderungsraten.
--- ENDE Pressemitteilung UBS: Schweizer KMU: Umsätze bald wieder auf Vorjahresniveau ---
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