SBB: Eigenständige Weiterentwicklung von SBB Cargo

04.02.2010 | von Schweizerische Bundesbahnen SBB


Schweizerische Bundesbahnen SBB

04.02.2010, Die SBB hat die strategischen Stossrichtungen für die Entwicklung ihres Güterbereiches weiter konkretisiert. Die internationalen Ganzzugsverkehre im alpenquerenden Transitverkehr werden in eine separate Gesellschaft ausgegliedert mit dem Ziel, dank schlanken Strukturen kostengünstiger produzieren zu können.

Im Schweizer Wagenladungsverkehr will SBB Cargo ihre Dienstleistungen in Zukunft stärker standardisieren und ihr Angebot enger mit ihren Kunden verzahnen. Die Entscheide zur weiteren Umsetzung fallen im Laufe des Sommers.

Mit dem Entscheid zur Trennung und Fokussierung der beiden Geschäftsfelder hat die SBB die zukünftige strategische Stossrichtung ihres Güterbereichs festgelegt. Sie schafft damit die Voraussetzung, dass SBB Cargo die Zukunft des Unternehmens wirtschaftlich verbessern kann. Mit der strategischen Stossrichtung erfüllt SBB Cargo die berechtigten Interessen der Kunden nach einem verlässlichen, langfristig orientierten Partner. Die Umsetzung der Entscheide zur Weiterentwicklung von SBB Cargo wird wesentliche Schritte zur Kostensenkung und zur Verbesserung des Ergebnisses notwendig machen.

Im Schweizer Wagenladungsverkehr (WLV) wird SBB Cargo weiterhin ein vollständiges Produktportfolio für den Transport von Einzelwagen, Wagengruppen und Ganzzügen innerhalb der Schweiz anbieten. Die grosse Stärke von SBB Cargo ist dabei neben dem dichten Netzwerk die enge logistische Verzahnung mit den Grosskunden. Diese soll in Zukunft noch besser strukturiert und ausgebaut werden. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit über eine Standardisierung und eine Optimierung des auf die verladende Wirtschaft ausgerichteten Netzwerks mit zentralen Netzknoten zu verbessern. Ferner werden zusätzliche Leistungen verursachergerecht verrechnet.

Auf dieser Basis sollen, wo notwendig, Optimierungen vorgenommen werden, um einerseits eine für die Kunden verlässliche und andererseits eine für SBB Cargo kostendeckende Bedienung sicherzustellen. Falls in bedeutenden Fällen keine für beide Seiten befriedigenden Lösungen gefunden werden können, sollen diese dem Bund unterbreitet werden zur Entscheidung, ob eine Subventionierung erfolgen soll.

Die Suche nach solchen tragfähigen Lösungen wird viele Einzelgespräche notwendig machen und mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Im WLV Schweiz soll damit bis Ende 2013 ein positives Ergebnis erzielt werden, das auch die notwendigen Reinvestitionen in Rollmaterial und den Finanzaufwand abdeckt.

Da der Wagenladungsverkehr stark von Import-/Exportverkehren primär von/nach Deutschland, Italien und Frankreich, abhängig ist, sollen diese Transportvolumen über bilaterale Kooperationsabkommen mit DB, SNCF und weiteren Partnern abgesichert werden. Zur Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit werden dabei Standards für Qualität und Pünktlichkeit vereinbart. Zusätzlich soll die Qualität der Transporte mit X-Rail, einer Allianz von sieben europäischen Güterbahnen, verbessert und damit die Wettbewersbfähigkeit gegenüber der Strasse gestärkt werden.

Voraussetzung für den Erfolg dieser Stossrichtung sind zudem gesicherte, günstige und stabile Rahmenbedingungen (darunter das Nachtfahrverbot, Subventionen, Trassenpreise) und die Sicherung der notwendigen Kapazitäten auch während der Hauptverkehrszeit bei der Infrastruktur (Verfügbarkeit Trassen).

Kostenführerschaft im Transitverkehr

Bei den internationalen Ganzzugsverkehren – insbesondere im Transport von Containern und Wechselbehältern – konzentriert sich SBB Cargo in Zukunft auf die Rolle als Traktionär auf dem Nord-Süd Korridor zwischen den Nordseehäfen und Norditalien. Insbesondere der Kombinierte Verkehr (KV) ist ein langfristiger Wachstumsmarkt im internationalen Güterverkehr, wird aber auch in Zukunft ein niedermargiges Geschäft bleiben. Ziel ist es daher, mit einer schlanken, auf Kostenführerschaft abzielenden internationalen Güterbahn in diesem Bereich wirtschaftlich bestehen zu können, ohne dabei auf die Schweizer Qualität zu verzichten. Diese Weiterentwicklung ist notwendig, um auch in Zukunft auf der zentralen europäischen Güterachse tätig zu bleiben und einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrsverlagerung leisten zu können.

Die Bahnproduktion umfasst die Traktion von Kombinierten Verkehren auf der Nord-Süd-Achse sowie die Traktion von Ganzzugsverkehren mit engem Bezug zur Nord-Süd-Achse (hauptsächlich Transit und Im-/Export-Verkehre für Schweiz).

Separate Gesellschaft für internationalen Bereich

Im Rahmen der Ausarbeitung der eigenständigen Weiterentwicklung wurde deutlich, dass sich die Geschäftsfelder WLV Schweiz und «International» strukturell klar voneinander getrennt weiterentwickeln sollten. Während es sich beim Kombinierten Verkehr auf der internationalen Nord-Süd-Achse um ein niedermargiges Liniengeschäft handelt, basiert der Wagenladungsverkehr auf einer komplexen Netzwerkstruktur. Das Geschäftsfeld «International» soll rasch strukturell vereinfacht werden.

Der internationale Bereich von SBB Cargo wird in eine separate Gesellschaft überführt mit dem Ziel der Kostenführerschaft, schlanken Prozessen und Strukturen sowie einfachem IT- System. Der Standort der neuen Gesellschaft ist noch offen. Mit dem in Chiasso domizilierten Schweizer Kombioperateur Hupac laufen zurzeit Gespräche zur Beteiligung an der neuen Gesellschaft. Zudem wird geprüft, wie die Tochtergesellschaften von SBB Cargo in Deutschland und Italien in die neue Gesellschaft integriert werden.

Stellenabbau zu erwarten – Entscheide im Sommer

Die eigenständige Weiterentwicklung von SBB Cargo wird zu Restrukturierungen führen. Dabei wird es auch zum Abbau von Stellen kommen. Der Stellenabbau wird sozialverträglich gestaltet werden. Die SBB wird dabei im Rahmen des Gesamtunternehmens Möglichkeiten zur Umqualifizierung anbieten und kann dank starkem Wachstum in anderen Bereichen auch neue Anstellungsschancen anbieten. Hierbei werden alle zur Verfügung stehenden Lösungen des konzernweiten Arbeitsmarktes inkl. Angebote in anderen Bereichen der SBB, Ausnutzen der Fluktuation, Frühpensionierungen und ggf. Outplacement (NOA) auszunutzen. In den kommenden Monaten werden die einzelnen strategischen Stossrichtungen im Detail ausgearbeitet. Entscheide zur konkreten Umsetzung sind im Laufe des Sommers zu erwarten.

--- ENDE Pressemitteilung SBB: Eigenständige Weiterentwicklung von SBB Cargo ---

Über Schweizerische Bundesbahnen SBB:
Wir bringen täglich über 1,25 Millionen Reisende und 205'000 Tonnen Güter ans Ziel. Aber wir sind mehr als nur die Eisenbahn: 32'300 leidenschaftliche Mitarbeitende machen uns zum Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und arbeiten mit uns an unserer Vision für die Mobilität der Zukunft.

Im Jahr 1902 begann die bewegte Geschichte der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Die Züge der Schweizerischen Centralbahn (SCB) verkehrten zwar schon seit 1. Januar 1901 auf Rechnung des Bundes, die gesetzlichen Voraussetzungen zur Gründung der SBB mussten aber erst noch geschaffen werden.

In der denkwürdigen Abstimmung vom 20. Februar 1898 hatten die Stimmberechtigten mit 386 634 Ja gegen 182 718 Nein dem «Bundesgesetz betreffend Erwerbung und Betrieb von Eisenbahnen für Rechnung des Bundes und die Organisation der Verwaltung der Schweizerischen Bundesbahnen» zugestimmt. Der Abstimmungskampf war äussert heftig: Die Befürworter argumentierten unter dem Motto «Die Schweizer Bahnen dem Schweizer Volk» für die Vorteile einer Vereinheitlichung des Bahnwesens unter der Kontrolle des Bundesstaates. Die Gegner der Vorlage warnten vor einem zusätzlichen Beamtenheer, das die Macht des Bundes vergrössern und gleichzeitig seine Finanzen zerrütten würde.

Bereits im Oktober 1900 konstituierte sich der Verwaltungsrat der SBB; er umfasste damals nicht weniger als 25 durch den Bundesrat gewählte Mitglieder, dazu kamen weitere 25 durch die Kantone und Halbkantone gewählte Mitglieder sowie vier durch die Kreiseisenbahnräte gewählte Mitglieder.

Schon im November 1900 kam ein Vertrag über den freihändigen Ankauf der Schweizerischen Centralbahn (SCB) durch den Bund zustande, und am 14. Dezember 1900 gab die Bundesversammlung ihre Zustimmung zu diesem Ankauf. Nun war Eile geboten, denn schon aufs Neujahr 1901 sollte dieser Handel rechtskräftig werden. So kommt es, dass der erste am Neujahrsmorgen 1901 in Bern aus Zürich–Aarau–Olten eingetroffene Zug um 2.00 Uhr vor seiner Weiterfahrt nach Lausanne–Genf festlich begrüsst wurde.

Der Betrieb der SCB-Linien erfolgte aber zunächst noch mit SCB-Personal, aber auf Rechnung des Bundes. Mitte 1901 löste dann die Generaldirektion der SBB das Eidgenössische Eisenbahndepartement als Aufsichtsbehörde der SCB ab.

Da auf den 1. Januar 1902 auch die Schweizerische Nordostbahn (NOB) unter die «Fittiche» der SBB kam, gilt dieser 1. Januar 1902 als «offizielles» Geburtsdatum der Schweizerischen Bundesbahnen.


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