OC Oerlikon: Weltweite Rezession führt zu deutlichem Rückgang des Geschäftsvolumens

23.04.2009 | von OC Oerlikon Management AG, Pfäffikon


OC Oerlikon Management AG, Pfäffikon

23.04.2009, Pfäffikon SZ. Der Oerlikon Konzern wurde im ersten Quartal 2009 von der globalen Rezession erfasst. Selbst Oerlikon Kerngeschäfte, die sich 2008 noch weitgehend widerstandsfähig zeigten, spürten die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise. In Antizipation eines weiterhin herausfordernden Marktumfeldes 2009 hat Oerlikon ein unternehmensweites Programm mit drei Stossrichtungen ausgerollt. „Wir antworten auf die aktuelle Marktlage mit umfangreichen Massnahmen zur Restrukturierung und Ergebnissicherung, Schritten zur Sicherung der finanziellen Stabilität sowie mit einer weiteren Fokussierung des Portfolios", sagt CEO Dr. Uwe Krüger.

Der Bestellungseingang der fortgeführten Aktivitäten des Oerlikon Konzerns lag mit CHF 599 Mio. um 46 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Bestellungsbestand erreichte einen Wert von CHF 1 298 Mio. (-24 Prozent). Der Umsatz des Oerlikon Konzerns verzeichnete im ersten Quartal 2009 einen Rückgang von 42 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf CHF 657 Mio. Ursache der deutlichen Volumina-Rückgänge ist die sich verschärfende globale Rezession, welche in Verbindung mit der anhaltenden Krise im Finanzsektor die wesentlichen Märkte von Oerlikon erfasst hat. Vor dem Hintergrund einer schwachen Nachfrage ist zusätzlich die Finanzierung von Grossprojekten im Maschinen- und Anlagenbau zurzeit deutlich erschwert.

Von dieser Entwicklung sind namentlich die Segmente Solar und Textile betroffen. „Die rückläufigen Märkte, die im letzten Quartal 2008 erstmals weitreichend spürbar wurden, haben sich zum Jahresbeginn weiter abgeschwächt. Die eingeleiteten Gegenmassnahmen wurden Anfang des Jahres verstärkt und werden insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2009 dazu beitragen, die Folgen dieses starken Rückgangs zu dämpfen", kommentiert CEO Dr. Krüger.

Die anhaltende Schwäche des globalen Textilmarkts führte bei Oerlikon Textile im ersten Quartal 2009 zu einer Umsatzeinbusse von 58 Prozent auf CHF 196 Mio. gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Kerngeschäfts-felder Oerlikon Coating, Solar und Vacuum verzeichneten aufgrund der weltweit rückläufigen Industrieproduktion Umsatzeinbussen von über 30 Prozent. Stark betroffen vom Einbruch vor allem in transportbezogenen Sektoren war Oerlikon Drive Systems mit einem Minus von 31 Prozent auf CHF 213 Mio.

In Erwartung einer weiteren Verschlechterung entwickelten alle Geschäftseinheiten gegen Ende des Jahres 2008 Pläne zur Ergebnissicherung. Diese Pläne wurden Anfang 2009 erweitert und in ein umfassendes Unternehmensprogramm integriert. Dieses fokussiert auf drei Stossrichtungen: Restrukturierung und Ergebnissicherung, Sicherstellung der finanziellen Stabilität des Unternehmens sowie die weitere Fokussierung des Portfolios auf die Kerntechnologien Oberflächen/Grenzflächen. An der Umsetzung dieser drei Arbeitsschwerpunkte wird gegenwärtig mit Hochdruck gearbeitet.

Restrukturierung: In den ersten drei Monaten 2009 hat sich der Personalbestand um fast 700 Mitarbeitende auf 17 710 reduziert. Im gesamten Konzern beläuft sich die Anzahl Beschäftigter in Kurzarbeits-Programmen auf fast 6 000. Oerlikon Textile setzt konsequent das Simplify-Programm um, das eine Reduktion der Produktionsstätten um 50 Prozent, des Produktportfolios um 25 Prozent und der Fixkosten um 20 Prozent bis 2010 zum Ziel hat. Weitere Massnahmen haben den Zweck, die Gewinnschwelle (Break Even) um weitere CHF 200 Mio. zu senken, mit dem Ziel einer Gesamtreduktion von CHF 500 Mio. bis 2010 (verglichen mit 2007). Oerlikon Drive Systems ist im Begriff, mit einem umfassenden Massnahmenpaket die betriebliche Flexibilität und Profitabilität zu steigern. Hier befinden sich rund 3'000 Beschäftige in Kurzarbeit. Oerlikon Balzers gab im März bekannt, weltweit weitere 250 Stellen abzubauen. Oerlikon Solar wird die Belegschaft um 60 Stellen reduzieren. Bei Oerlikon Vacuum befinden sich aktuell 750 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Trotz der angespannten Situation steht Oerlikon zu seinen Verpflichtungen in der Ausbildung junger Menschen. Die Zahl neuer Auszubildender am Standort Trübbach/Balzers wird 2009 auf fast 100 sogar leicht zunehmen.

Finanzierung: Ebenfalls angelaufen sind Aktivitäten zur Optimierung des Cash-flows, zur Verringerung des Umlaufvermögens und zur mittelfristigen Stärkung der Bilanz. Neben der Reduktion der Investitionen unter das Abschreibungsniveau, einer konsequenten Fokussierung auf Schlüsselprojekte im Bereich F+E und weiterer Einschnitte bei Gemeinkosten wird der Verkauf von nicht betriebsnotwendigen Immobilien angestrebt. Zusammen mit bereits definierten Massnahmen zur Absenkung des Umlaufvermögens wurde insgesamt ein Verbesserungspotential von mehr als CHF 300 Mio. identifiziert. Gleichzeitig arbeitet das Unternehmen an einer Anpassung des Konsortialkredits. Ergebnisse werden für das zweite Quartal 2009 erwartet. Eigenkapital-massnahmen werden evaluiert.

Portfolio: Fortschritte verzeichnete die weitere Fokussierung des Portfolios mit dem Abschluss des Verkaufs von Oerlikon Esec an die niederländische BE Semiconductor Industries N.V. sowie des Management Buy-outs des Etch-Geschäfts am US-Standort St. Petersburg. Damit hat Oerlikon die Abhängigkeit gegenüber der Halbleiterindustrie auf weniger als drei Prozent des Umsatzes reduziert. Weitere Verkäufe werden geprüft.

„Wir sind überzeugt, dass Oerlikon mittels der konsequenten Umsetzung der drei Arbeitspakete in diesem widrigen Geschäftsumfeld bestehen wird", sagt Oerlikon CEO Dr. Krüger.

Ausblick Oerlikon gibt für das laufende Jahr aufgrund der geringen Visibilität in wesentlichen Märkten weiterhin keine detaillierte Umsatz- oder Gewinnprognose. Obwohl auf tiefem Niveau, weist der im Vergleich zum Vorquartal um 19 Prozent gestiegene Auftragseinang des frühzyklischen Textilgeschäfts im ersten Quartal 2009 auf die Möglichkeit einer Erholung auch in anderen Märkten hin. Besonders für Oerlikon Solar wird für das zweite Halbjahr 2009 eine Normalisierung des Geschäftsgangs erwartet. „Wir sind vorsichtig optimistisch, dass aus den laufenden Verhandlungen mit unseren Kunden bis dahin mindestens ein grosser Auftrag resultiert", kommentiert CEO Dr. Uwe Krüger. Breit angelegte Konjunkturprogramme und die zunehmende Bereitschaft der Banken, wieder Neugeschäfte zu finanzieren, werden die Aufhellung des Geschäftsklimas weiter unterstützen.

--- ENDE Pressemitteilung OC Oerlikon: Weltweite Rezession führt zu deutlichem Rückgang des Geschäftsvolumens ---

Über OC Oerlikon Management AG, Pfäffikon:
Oerlikon (SIX: OERL) ist ein führender, weltweit tätiger Technologiekonzern mit einer klaren Strategie, sich zum führenden Anbieter für Oberflächenlösungen, moderne Werkstoffe und Werkstoffverarbeitung zu entwickeln. Der Konzern investiert in wertstiftende Technologien, mit denen Kunden leichtere und langlebigere Materialien angeboten werden können, welche die Leistung erhöhen, die Effizienz verbessern und die Nutzung knapper Ressourcen verringern. Als Schweizer Unternehmen mit einer über 100-jährigen Tradition ist Oerlikon mit mehr als 13 500 Mitarbeitenden an über 170 Standorten in 37 Ländern präsent.

Der Umsatz betrug im Jahr 2015 CHF 2.7 Mrd. Das Unternehmen, das 2015 CHF 103 Mio. in Forschung und Entwicklung investierte, beschäftigt mehr als 1 350 Spezialisten, die innovative sowie kundenorientierte Produkte und Services entwickeln.


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