22.04.2009
| von santésuisse
Lesedauer: 2 Minuten
22.04.2009, Am Runden Tisch des Eidg. Departements des Innern mit den Verbänden der Ärzteschaft
(FMH), Kantone (GDK), Spitäler (H+) und Krankenversicherer (santésuisse) sind die
Sparvorschläge der Krankenversicherer im Umfang von rund 800 Mio. Franken pro Jahr
erfreulicherweise insgesamt gut aufgenommen worden.
Auf Einladung von Bundesrat Couchepin haben die Vertreter der Spitzenverbände über Massnahmen gegen die besorgniserregenden Steigerungen der Gesundheitskosten zu Lasten der Grundversicherung diskutiert. santésuisse hat seit längerem auf die kritische Kosten- und Prämienentwicklung hingewiesen und nimmt nun mit Genugtuung zur Kenntnis, dass man diese jetzt auch ausserhalb der Branche Ernst nimmt. In diesem Sinne tragen die in den letzten Wochen ohne mediales Aufsehen geführten Gespräche der Krankenversicherer mit den anderen Akteuren des Gesundheitswesens Früchte. Die folgenden Sparmassnahmen im Gesamtbetrag von 800 Mio. Franken pro Jahr können zwischen den Tarifpartnern vereinbart oder müssen auf Verordnungs- oder Weisungsstufe beziehungsweise durch einen dringlichen Bundesbeschluss rasch umgesetzt werden:
Auslandpreisvergleich Medikamente - Erweiterung des Länderkorbs beim Auslandpreisvergleich (Fr. 200 Mio.)
Vertriebsmargen Medikamente - Senkung der Vertriebsmargen in den Bereichen Arztpraxis, Apotheke und Spital ambulant (Fr. 300 Mio.), festgesetzt oder unter den Tarifpartnern verhandelt
Differenzierter Selbstbehalt Medikamente - für Originalpräparate und entsprechende generische Produkte (Fr. 160 Mio.)
Höchstpreise Mittel und Gegenstände (MiGeL) - Senkung der Höchstpreise (Fr. 105 Mio.)
Preise Spital ambulant - Senkung der Taxpunktwerte auf das jeweilige Niveau der Leistungen freipraktizierender Ärzte (Fr. 265 Mio. seit der Einführung des Ärztetarifs TARMED im Jahre 2004)
Erhöhung des Selbstbehalts - mit der pauschalen Kostenbeteiligung von Fr. 30.- für ambulante Leistungen in den Spitälern und Arztpraxen von Fr. 700 auf Fr. 780.- pro versicherte Person und Jahr.
Die Mehrheit dieser Sparmassnahmen sind am Runden Tisch positiv aufgenommen worden und müssen nun konkretisiert und umgesetzt werden. Es liegt nun am Departement des Innern und am Bundesrat, die Massnahmen rasch umzusetzen. santésuisse wird bei der Umsetzung die Interessen der Prämienzahlenden vertreten, damit der Anstieg der Prämien gebremst werden kann.
--- ENDE Pressemitteilung Communiqué - Sparvorschläge im Interesse der Prämienzahlenden ---
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