SBB verbesserte Gesamtergebnis deutlich

02.04.2009 | von Schweizerische Bundesbahnen SBB


Schweizerische Bundesbahnen SBB

02.04.2009, Dank guter Segmentergebnisse im Personenverkehr und im Immobiliengeschäft steigerte die SBB 2008 das Gesamtergebnis deutlich auf CHF 345,0 Mio. Im Personenverkehr nahm die Zahl der Reisenden wiederum um 5,2 % zu. Im Güterverkehr ging die Verkehrsleistung zurück, jedoch wurde das Segmentergebnis markant verbessert. Immobilien leistete auch 2008 substanzielle Ausgleichszahlungen an die Infrastruktur und erhöhte die Leistungen an die Sanierung der Pensionskasse SBB wesentlich. Es wird immer enger auf dem SBB-Netz, Investitionen zum Ausbau der Kapazitäten sind deshalb zwingend und dringend. Die Investitionen konnten nicht vollständig aus eigenen Mitteln finanziert werden und erhöhten die Verschuldung der SBB.

Der SBB Konzern verbesserte das Jahresergebnis gegenüber Vorjahr deutlich auf CHF 345,0 Mio. (2007: CHF 80,4 Mio.). Die positive Entwicklung wurde getragen durch gute Segmentergebnisse im Personenverkehr und bei Immobilien sowie durch Fortschritte im Güterverkehr.

Der hohe Investitionsbedarf des Unternehmens führte auch 2008 zu einem Mittelabfluss: Dieser erhöhte sich um CHF 75,8 Mio. auf CHF -505,6 Mio., da auch im Berichtsjahr die Investitionssumme den Mittelzufluss aus der Betriebstätigkeit der SBB deutlich übertraf. Die künftigen notwendigen Investitionen werden die Verschuldung der SBB markant weiter erhöhen. Die SBB braucht Rahmenbedingungen, die ihr erlauben, die nötigen Mittel für eine kontinuierliche Weiterentwicklung im Interesse der Kunden zu erwirtschaften.

Im Personenverkehr stieg die Zahl der Reisenden erneut um 5,2 % auf 322,6 Mio. Die Zahl der zurückgelegten Personenkilometer stieg auf 16,14 Mia. Pkm (+6,7 %). Die Nachfrage in den Hauptverkehrszeiten stieg 2008 überproportional um 8 % und stellt die SBB vor grosse finanzielle und qualitative Herausforderungen. Das Segmentergebnis verbesserte sich um CHF 83,8 Mio. auf CHF 276,8 Mio.

Die Sanierung und die notwendige Positionierung von SBB Cargo kam im Berichtsjahr voran. SBB Cargo schloss 2008 mit einem negativen Ergebnis von CHF -29,9 Mio.; im Vorjahr hatte das Defizit inklusive Rückstellungen von CHF 102,5 Mio. insgesamt CHF -190,4 Mio. betragen. Insbesondere wirkten sich die Sanierungsmassnahmen positiv auf das Ergebnis aus. SBB Cargo reduzierte 2008 die Verkehrsleistung um 6,3 % auf 12,53 Mia. Nettotonnenkilometer. Dieser Rückgang ist zurückzuführen auf den Rückzug aus wenig rentablen Verkehren im internationalen Geschäft und auf die negativen Folgen der Wirtschaftsentwicklung.

Die Infrastruktur schloss das Berichtsjahr mit einem Segmentsergebnis mit CHF 30,4 Mio. (2007: CHF 32,2 Mio.). Die SBB nutzt ihr Schienennetz sehr intensiv, intensiver als jede andere Bahn auf der Welt. Die Zahl der auf dem SBB-Netz zurückgelegten Trassenkilometer nahm im Berichtsjahr abermals um 2,5 % zu. Die intensive Nutzung der Infrastruktur führte zu deutlich höheren Kosten für den Netzunterhalt und belastete das Jahresergebnis des Geschäftsfeldes Netz spürbar: Dieses fiel mit CHF -10,1 Mio. (2007: CHF -15,0 Mio.) negativ aus. Zusätzliche Mittel für die erhöhten Aufwendungen im Unterhalt fehlen, notwendige Effizienzsteigerungsprogramme können nicht umgesetzt werden.

Die Bedeutung der Bahnhöfe als Zentren umfassender Dienstleistungsangebote im Rahmen der integrierten Mobilität nimmt stetig zu. Die Ladengeschäfte und Lokale in den 31 grössten Bahnhöfen der SBB verzeichneten 2008 ein erneutes Umsatzwachstum von 6,1 %. 2008 verbesserte SBB Immobilien das Betriebsergebnis um 7,6 % auf CHF 291,6 Mio.; nach Ausgleichszahlungen an Infrastruktur (CHF 69,0 Mio.) und Zins- und Amortisationsleistungen an die Pensionskasse SBB (CHF 132,1 Mio.) reduzierte sich das ausgewiesene Segmentergebnis um CHF 29,3 Mio. auf CHF 3,3 Mio.

Damit die dringendsten Bauprojekte aus dem Kernangebot der «Zukünftigen Entwicklung der Bahninfrastruktur» (ZEB) rechtzeitig zur Verfügung stehen, braucht es zwingend Vorfinanzierungslösungen. Gleichzeitig muss auch der weitere Ausbau der Bahninfrastruktur im Rahmen von «Bahn 2030» rasch vorangetrieben werden. Die knappen Mittel der öffentlichen Hand verlangen nach einer Priorisierung der Investitionen in Verkehrsinfrastrukturprojekte und Bahnhöfe nach klaren wirtschaftlichen, volkswirtschaftlichen, betrieblichen und zeitlichen Kriterien. Ziel ist ein maximaler Nutzen für möglichst viele Kunden. Das Konjunkturprogramm des Bundes bietet die Chance, sich lohnende Rationalisierungsmassnahmen anzupacken und bestehende Rückstände bei der Substanzerhaltung aufzuholen.

Die rückläufige Konjunktur beeinträchtigt das Gütergeschäft markant und schmälert die Wirkung der Sanierungsanstrengungen von SBB Cargo. Das Unternehmen muss rechtzeitig auf Einbrüche im Güterverkehrsgeschäft reagieren. Die einzelnen Unternehmensteile haben Vorbereitungen getroffen, um bei Bedarf auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren.

Im Sommer 2008 startete die SBB einen Konzeptwettbewerb zur Suche geeigneter Partner für die Positionierung im internationalen Geschäft. Gleichzeitig wurde beschlossen, im Rahmen dieses Prozesses auch Partnerschaften für den Bereich Schweiz zu prüfen. Ziel ist es, den Güterverkehrsbereich der SBB langfristig auszurichten und die Eigenwirtschaftlichkeit und Profitabilität von SBB Cargo nachhaltig zu verbessern. Damit soll auch die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene gegenüber der Strasse verbessert und die Verlagerung der Gütertransporte auf die Bahn gefördert werden.

Unternehmen und Politik sind gefordert.

Für den Bahnbetrieb der SBB zeichnet sich bis ins Jahr 2050 ein Investitionsbedarf von ca. CHF 60 Mia. ab für Infrastruktur und Rollmaterial. Allein für die geplanten Anschaffungen von neuem Rollmaterial bis 2030 benötigt die SBB Finanzmittel in der Höhe von CHF 20 Mia. und muss dafür neue Finanzierungsmöglichkeiten erschliessen. Es gilt, alle Möglichkeiten einer zukünftigen Finanzierung von Infrastrukturvorhaben zu prüfen. Die SBB ist daran interessiert, ihre Leistungen den Kunden zu attraktiven Bedingungen anbieten zu können.

Die Tatsache, dass die SBB seit ihrem Start als spezialrechtliche Aktiengesellschaft 1999 in jedem Geschäftsjahr einen negativen Free Cash flow erzielte, schwächt das Unternehmen und belastet die Aussichten der SBB, die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu gestalten. Um die stetig steigende Verschuldung mindestens zu stabilisieren, müssen die finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen der SBB hinterfragt werden. Ansonsten fehlen der SBB in Zukunft die nötigen Mittel, um die geplanten Investitionen in neue Züge zu finanzieren und das Angebot im Interesse der Kunden kontinuierlich weiter zu entwickeln. Es ist sicherzustellen, dass die SBB in allen Geschäftsfeldern genügend Mittel erwirtschaften kann und verwenden darf, um die Weiterentwicklung des normalen Betriebs finanzieren und allfällige Sonderkosten tragen zu können.

Gefordert sind Unternehmen und Politik schliesslich auch bei der Sanierung der Pensionskasse SBB, deren Deckungsgrad Ende 2008 aufgrund der Finanzkrise auf 79,2 % sank. Die Sanierung der Folgen der aktuellen Finanzkrise auf die PK SBB muss von SBB und Mitarbeitenden gemeinsam geleistet werden. Der Stiftungsrat der Pensionskasse wurde vom Bundesamt für Sozialversicherung aufgefordert, bis Mitte 2009 Sanierungsmassnahmen vorzubereiten. Für die Sanierung desjenigen Teils der Unterdeckung, der infolge der unvollständigen Ausfinanzierung der PK SBB 1999 durch den Bund entstand, erwartet die SBB hingegen vom Bund einen namhaften Sanierungsbeitrag, mit dem die Deckungslücke des Pensioniertenteils der PK SBB geschlossen werden kann. Die SBB selber sanierte den Aktiventeil der Kasse bereits per 1. Januar 2007 mit einem Beitrag von CHF 1,5 Mia.

Der Bundesrat schickte 2008 eine Vorlage mit vier Varianten zur Sanierung der PK SBB in die Vernehmlassung. Gestützt auf die Resultate des Vernehmlassungsverfahrens erarbeitet er derzeit eine Vorlage an die eidgenössischen Räte. Diese soll im Verlauf von 2009 vorliegen.

In dem Umfang, in dem der Bund die Lücke der PK SBB nicht schliesst, braucht es eine Sanierungslösung, die von Unternehmen und Mitarbeitern getragen wird. Damit die SBB dieser Aufgabe nachkommen kann, braucht sie indes einen unternehmerischen Handlungsspielraum, der es erlaubt, die dazu nötigen Mittel zu erwirtschaften. Dieser Spielraum ist derzeit nicht gegeben.

Sollte es der SBB hingegen erlaubt sein, ausreichend Gewinn zu erzielen, würde die SBB selbstverständlich abermals einen substanziellen Beitrag an die Sanierung der PK SBB leisten.

--- ENDE Pressemitteilung SBB verbesserte Gesamtergebnis deutlich ---

Über Schweizerische Bundesbahnen SBB:
Wir bringen täglich über 1,25 Millionen Reisende und 205'000 Tonnen Güter ans Ziel. Aber wir sind mehr als nur die Eisenbahn: 32'300 leidenschaftliche Mitarbeitende machen uns zum Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und arbeiten mit uns an unserer Vision für die Mobilität der Zukunft.

Im Jahr 1902 begann die bewegte Geschichte der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Die Züge der Schweizerischen Centralbahn (SCB) verkehrten zwar schon seit 1. Januar 1901 auf Rechnung des Bundes, die gesetzlichen Voraussetzungen zur Gründung der SBB mussten aber erst noch geschaffen werden.

In der denkwürdigen Abstimmung vom 20. Februar 1898 hatten die Stimmberechtigten mit 386 634 Ja gegen 182 718 Nein dem «Bundesgesetz betreffend Erwerbung und Betrieb von Eisenbahnen für Rechnung des Bundes und die Organisation der Verwaltung der Schweizerischen Bundesbahnen» zugestimmt. Der Abstimmungskampf war äussert heftig: Die Befürworter argumentierten unter dem Motto «Die Schweizer Bahnen dem Schweizer Volk» für die Vorteile einer Vereinheitlichung des Bahnwesens unter der Kontrolle des Bundesstaates. Die Gegner der Vorlage warnten vor einem zusätzlichen Beamtenheer, das die Macht des Bundes vergrössern und gleichzeitig seine Finanzen zerrütten würde.

Bereits im Oktober 1900 konstituierte sich der Verwaltungsrat der SBB; er umfasste damals nicht weniger als 25 durch den Bundesrat gewählte Mitglieder, dazu kamen weitere 25 durch die Kantone und Halbkantone gewählte Mitglieder sowie vier durch die Kreiseisenbahnräte gewählte Mitglieder.

Schon im November 1900 kam ein Vertrag über den freihändigen Ankauf der Schweizerischen Centralbahn (SCB) durch den Bund zustande, und am 14. Dezember 1900 gab die Bundesversammlung ihre Zustimmung zu diesem Ankauf. Nun war Eile geboten, denn schon aufs Neujahr 1901 sollte dieser Handel rechtskräftig werden. So kommt es, dass der erste am Neujahrsmorgen 1901 in Bern aus Zürich–Aarau–Olten eingetroffene Zug um 2.00 Uhr vor seiner Weiterfahrt nach Lausanne–Genf festlich begrüsst wurde.

Der Betrieb der SCB-Linien erfolgte aber zunächst noch mit SCB-Personal, aber auf Rechnung des Bundes. Mitte 1901 löste dann die Generaldirektion der SBB das Eidgenössische Eisenbahndepartement als Aufsichtsbehörde der SCB ab.

Da auf den 1. Januar 1902 auch die Schweizerische Nordostbahn (NOB) unter die «Fittiche» der SBB kam, gilt dieser 1. Januar 1902 als «offizielles» Geburtsdatum der Schweizerischen Bundesbahnen.


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