15.11.2004
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15.11.2004, Krankenkassenprämien für Kinder
Bern - Die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) will die
Krankenkassenprämien für Kinder verbilligen.
Das Modell einer ständerätlichen Subkommission lehnt sie indes ab.
Es sei unbestritten, dass Familien mit mittleren Einkommen stark von den Krankenkassenprämien belastet würden, schreibt die GDK am Freitag in einem Communiqué. Sie hält dabei jedoch an ihrem eigenen Modell fest, das sie bereits im September vorgestellt hatte.
Demzufolge würden Kinder bis 18 Jahre von den Prämien befreit und junge Frauen und Männer bis 25 Jahre für die halbe Erwachsenenprämie versichert. Die Mehrkosten sollen auf die Erwachsenenprämien übertragen und die unterschiedlichen Lasten der Versicherer über den Risikoausgleich kompensiert werden.
Gegen Vorschlag der Subkommission Damit wendet sich die GDK gegen den Vorschlag der Subkommission der ständerätlichen Gesundheitskommission (SGK). Diese will die Kantone dazu verpflichten, für Eltern mit unteren und mittleren Einkommen die Prämien von Kindern und jungen Erwachsenen in Ausbildung um mindestens 50 Prozent zu verbilligen. Wie die Kantone die unteren und mittleren Einkommen definierten, bleibe ihnen überlassen, bestätigte FDP-Ständerätin Erika Forster (SG), Mitglied der SGK-Subkomission, einen Bericht des"Tages-Anzeiger" vom Freitag. Die SGK wird ihren Lösungsvorschlag zur Verbilligung der Kinderprämien vermutlich am kommenden Montag präsentieren.
Forster optimistisch Während die GDK Einigkeit demonstriert und betont, 18 Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren hätten sich explizit für ihr Modell ausgesprochen, gibt sich Forster optimistisch für die Idee der Subkommission. Entscheidend sei letztlich, wie viele kantonale Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren sich wirklich für das Modell der GDK aussprächen, sagte Forster. Es könne durchaus Unterschiede zwischen der Meinung des GDK-Vorstands und der einzelnen Mitglieder geben.
Debatte geht weiter Die Debatte um die an sich unbestrittene Verbilligung der Krankenkassenprämien für Kinder geht damit wohl in eine weitere Runde. Zuvor hatten sich die Kantone bereits aus Kostengründen gegen das vom Bundesrat anvisierte Sozialziel ausgesprochen. Demzufolge hätte die Prämienbelastung einen bestimmten Prozentsatz des steuerbaren Einkommens nicht übersteigen sollen. Der Freiburger CVP-Ständerat Urs Schwaller, auch er Mitglied der Gesundheitskommission, schlug deshalb ein Alternativmodell vor, bei dem die kinderlosen Haushalte ausgeklammert wären. Er wollte für Familien mit einem Einkommen bis 50 000 Franken die Kinderprämien streichen und für jene mit einem Einkommen bis zu 76 000 Franken halbieren. Ein analoger Mechanismus hätte auch bei Jugendlichen in Ausbildung gespielt.
--- ENDE Pressemitteilung Gesundheitsdirektoren widersetzen sich der Kommission ---
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