Krankenkassen machen Druck auf die Preise

02.11.2004


02.11.2004, Behandlungen im Ausland sind oft günstiger.

Schweizer Krankenkassen wollen dies ihren Zusatzversicherten schmackhaft machen.

msp/sda. Im Bereich der Rehabilitation funktioniert die Zusammenarbeit über Grenzen hinweg bereits. Einige Krankenkassen - darunter die CSS und die Helsana - haben mit süddeutschen Kliniken Verträge abgeschlossen. Die Preisunterschiede sind enorm, wie ein Rechenbeispiel der Helsana zeigt: Zwei Wochen halbprivate Orthopädie-Reha in Zurzach kosten 7289 Franken, derweil dasselbe Angebot in der deutschen Park-Klinik Bad Säckingen für 2618 Franken zu haben ist. Im Ausland werden aber nur zusatzversicherte Patienten behandelt, die sich freiwillig dafür entscheiden. Im Bereich der Grundversicherung ist die Zusammenarbeit über Grenzen hinweg von Gesetzes wegen nicht gestattet. Krankenkassen wollen nun die Zusammenarbeit mit dem grenznahen Deutschland auf andere Bereiche der Zusatzversicherungen ausweiten, wie Peter Marbet, Mediensprecher des Krankenversicherungsverbandes Santésuisse, einen Artikel der «NZZ am Sonntag» bestätigte.

Pläne der CSS Die CSS beispielsweise prüft eine Ausdehnung auf den akut-stationären Bereich: «Derzeit klären wir ab, ob wir für privat und halbprivat Versicherte Standardeingriffe in süddeutschen Privatkliniken bezahlen sollen», sagte CSS-Mediensprecher Stephan Michel gegenüber der «NZZ am Sonntag».

- "Auch im Gesundheitswesen muss man zur Kenntnis nehmen, dass die Schweiz keine Insel ist." - PETER MARBET, SANTÉSUISSE -

Santésuisse begrüsst die Bestrebungen, die Zusammenarbeit mit grenznahen Kliniken zu verstärken: Die Preisunterschiede zwischen der Schweiz und dem benachbarten Ausland seien zum Teil sehr gross, obwohl die Qualität der Dienstleistungen nicht schlechter sei als in der Schweiz, so Marbet. Das sehen die Schweizer Kliniken allerdings nicht so. Kritisiert wird insbesondere, dass die deutsche Konkurrenz beim Personal spare und deshalb nicht nach Schweizer Standards arbeiten würde.

Lohnniveau Diesen Vorwurf lässt Peter Marbet nicht gelten: Santésuisse sei zwar bereit, über die Qualität medizinischer Dienstleistungen zu reden. In diesem Fall sei es aber nötig, dass die Schweizer Spitäler und Ärzte die Erhebungen über die Qualität ihrer eigenen Dienstleistungen offen legten. Dies geschehe heute nicht. Für die geringeren Gesundheitskosten im Ausland ortet Marbet vor allem zwei Gründe: Einerseits sei das Lohnniveau in anderen Ländern tiefer, und andererseits seien die Schweizer Tarife bei den Zusatzversicherungen horrend hoch. Indem Schweizer Krankenkassen mit ausländischen Kliniken zusammenarbeiteten, werde nun Druck auf die Preise in der Schweiz ausgeübt. «Auch im Gesundheitswesen muss man zur Kenntnis nehmen, dass die Schweiz keine Insel mehr ist.» Wichtig sei für Santésuisse jedoch, dass die Wahlfreiheit des Patienten gewährleistet ist.

Lockerung wird geprüft Können sich bald auch Patienten ohne Zusatzversicherung im Ausland behandeln lassen und im Gegenzug von tieferen Prämien profitieren? Das Departement von Bundesrat Pascal Couchepin jedenfalls geprüft, ob diese Einschränkung - das so genannte Territorialitätsprinzip - gelockert werden könnte. Dies geht aus einer Antwort des Bundesrats auf eine Motion von SP-Präsident und Nationalrat Hans-Jürg Fehr (SH) von Anfang Juli 2003 hervor.

--- ENDE Pressemitteilung Krankenkassen machen Druck auf die Preise ---


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