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Credit Suisse Globale Trends: Finanzkrise bedroht die Realwirtschaft

04.11.2008 | von Credit Suisse AG


Credit Suisse AG

04.11.2008, Die Kreditkrise wird nicht ohne Folgen für die Realwirtschaft bleiben. Bereits sind in den USA die Autoverkäufe stark eingebrochen, weil Konsumenten es schwerer haben, an Kredite zu kommen. Aber auch Unternehmen leiden unter der Kreditverknappung, was zu sinkenden Investitionen führt.

Die Finanzkrise hat sich in den letzten Wochen drastisch zugespitzt. Einige der grössten Finanzinstitute der Welt mussten ihre Eigenständigkeit aufgeben oder ihr Geschäftsmodell radikal ändern. Weltweit sind die Kurse respektive die Preise praktisch aller Anlageklassen, etwa von Aktien, (Unternehmens-)Anleihen, Rohstoffen, aber auch der Wert verschiedener Währungen, teilweise massiv gefallen. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung gibt es immer deutlichere Anzeichen dafür, dass dies auch negative Auswirkungen auf die Realwirtschaft hat.

Banken drosseln die Kreditvergabe Seit Beginn der Kreditkrise haben Finanzinstitute weltweit fast 700 Milliarden Dollar an Abschreibungen und Verlusten verbucht, wobei der Löwenanteil in den USA und Europa anfiel. Die hierdurch verschlechterte Kapitalbasis reduziert die Fähigkeit der Banken, zusätzliche Kredite zu vergeben und damit realwirtschaftliche Aktivitäten wie Investitionen oder Konsum zu finanzieren. Dies hat sich bereits in verschärften Kriterien für die Kreditvergabe gezeigt, die sich auch in höheren Zinssätzen, insbesondere für riskante Schuldner, äussert. Abbildung 1 zeigt, wie sich die in Umfragen ermittelte Bereitschaft amerikanischer Banken, Kredite an grosse Unternehmen zu vergeben, deutlich verringert hat.

In einem neuen Fenster öffnen. In einem neuen Fenster öffnen. InvestitionenFür Investitionen fehlt das Geld

Den grössten Einfluss dürfte die Verschärfung der Kreditbedingungen auf die Investitionen haben. Dies wird über geringere Beschäftigung und Arbeitseinkommen auch einen entscheidenden Einfluss auf die Haupteinkommensquelle von US-Konsumenten haben. Investitionen müssen in der Regel mit Schulden finanziert werden, da nur die wenigsten Unternehmen genügend Kapital haben, um sie aus eigener Tasche zu finanzieren.

Dies kann entweder direkt durch eine Bank oder über den Kapitalmarkt (zum Beispiel durch die Ausgabe einer Anleihe) geschehen. Beides ist in den letzten Monaten deutlich schwieriger geworden. Wie Abbildung 1 auch zeigt, weist das Investitionswachstum mit einer Verzögerung klare Korrelation mit der Bereitschaft von Banken zur Kreditvergabe aus. Die Umfrageergebnisse deuten also auf einen erheblichen Rückgang der Investitionen in den kommenden Monaten.

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FahrzeugabsatzAutomobilhersteller geraten in Schieflage Auch für den Konsum hat die Straffung der Kreditbedingungen deutliche direkte Konsequenzen. US-Haushalte haben insbesondere im Verlauf des letzten Jahrzehnts ihren Verschuldungsgrad stark erhöht und vieles durch Kredite finanziert, insbesondere auch Wohnimmobilien, deren Nachfrage in dieser Zeit stark gestiegen ist. Dieser Trend dürfte der Vergangenheit angehören. Erste Auswirkungen zeigen sich deutlich in Bereichen, die lange stark von Kreditfinanzierung profitiert haben. So ist beispielsweise der Fahrzeugabsatz in den USA in den vergangenen Monaten eingebrochen, da insbesondere Käufer mit geringem Einkommen weniger Kredite bekommen (Abbildung 2). Die geringeren Fahrzeugverkäufe dürften jedoch auch eine Reaktion auf die trotz Ölpreiskorrektur der letzten Monate gestiegenen Benzinpreise sein. So sind die Verkäufe der bislang so beliebten Trucks deutlich stärker gesunken als die von normalen Automobilen.

Regierungen stützen die Finanzmärkte Vor einigen Monaten waren viele Banken noch in der Lage, neues Kapital von privaten Investoren aufzunehmen. Nach dem Untergang der US-Investmentbank Lehman Brothers Mitte September war dies jedoch nur noch in wenigen Fällen möglich. Auch das Vertrauen zwischen den Banken wurde stark beeinträchtigt und verschärfte die Finanzierungsbedingungen für Banken zusätzlich. Weltweit haben Zentralbanken und Regierungen in den letzten Wochen mit weitreichenden Massnahmenpaketen auf die jüngsten Entwicklungen reagiert. Zunächst stellten die Zentralbanken weltweit mehr Liquidität zur Verfügung.

Die Liquiditätsspritzen können allerdings nur Symptome lösen, nicht aber das zugrundeliegende Problem. Im nächsten Schritt wurde daher versucht, das Übel an der Wurzel zu packen. Die deutsche, die amerikanische und die britische Regierung kündigten an, durch Beteiligungen die Kapitalbasis der Banken aufzustocken und auch die von Banken gemachten Schulden zu garantieren um hiermit deren Finanzierungskosten zu senken. Diese Massnahmen dürften dafür sorgen, dass sich die Finanzmärkte allmählich wieder stabilisieren. Allerdings dürften Länder, deren Wachstum stark von Kreditwachstum abhängig war, allen voran die USA, auf absehbare Zeit ein geringeres Wirtschaftswachstum aufweisen als vor der Krise.

--- ENDE Pressemitteilung Credit Suisse Globale Trends: Finanzkrise bedroht die Realwirtschaft ---

Über Credit Suisse AG:
Die Credit Suisse AG ist einer der weltweit führenden Finanzdienstleister und gehört zur Unternehmensgruppe der Credit Suisse (im Folgenden: Credit Suisse). Unsere Strategie baut auf den Kernstärken der Credit Suisse auf: ihrer Position als führender Vermögensverwalter, ihren spezialisierten Investment Banking-Fähigkeiten und ihrer starken Präsenz in unserem Heimmarkt Schweiz.

Wir streben einen ausgewogenen Ansatz bei der Vermögensverwaltung an, der darauf abzielt, sowohl den grossen Pool an Vermögen in reifen Märkten als auch das signifikante Wachstum des Vermögens in der Region Asien-Pazifik und anderen Schwellenländern zu nutzen und gleichzeitig die wichtigsten entwickelten Märkte mit Schwerpunkt zu bedienen Schweiz.

Die Namenaktien (CSGN) der Muttergesellschaft der Credit Suisse AG, der Credit Suisse Group AG, sind in der Schweiz und in Form von American Depositary Shares (CS) in New York kotiert.


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