Anti-Aging - Der Wettlauf gegen das Alter

02.02.2004


02.02.2004, Anti-Aging heisst das Zauberwort gegen das Altern.

Die Methoden fassen auch hier zu Lande immer mehr Fuss. Experten raten zur Vorsicht.

Je älter man wird, desto weniger Hormone produziert der Körper. Warum also diese Hormone nicht künstlich nachfüllen und den Alterungsprozess hinauszögern? Ganz so einfach ist es nicht. «Eine Anti-Aging-Therapie, die ein längeres Leben verspricht, ist nicht seriös», sagt Hannes B. Stähelin, ehemals Chefarzt der Geriatrischen Universitätsklinik in Basel. Dieser Ansicht ist auch der Luzerner Schönheitschirurg Albert Mambourg. Er ist aber überzeugt, dass eine Anti-Aging-Therapie mit Hormonen zumindest die Lebensqualität verbessern kann.

Neue Labortechnik

Mambourg lässt die Blutwerte seiner Patienten von einem Labor untersuchen. Daraus kann er nicht nur erkennen, wie sich der Hormonhaushalt präsentiert. «Durch eine neue Labortechnik lässt sich der Alterungs- und Verschleissprozess der Zellen messen.» Somit könne genau abgeschätzt werden, wann eine Behandlung sinnvoll ist und wann nicht.

Eine zentrale Rolle spielt das Hormon DHEA, aus dem viele andere Hormone gebildet werden. DHEA soll angeblich die Aktivität steigern und den Stress sowie körperliche Altersgebrechen mindern - indem die Zellen, die im Alter wie eine Batterie entladen sind, wieder aufgefüllt werden. Ein 70-Jähriger soll sich also wie ein 40-Jähriger fühlen können? Hannes B. Stähelin winkt ab: «Niemand kann die biologische Uhr zurückdrehen. Das Nachschütten von DHEA erzielt höchstens einen Placebo-Effekt.» Laut Stähelin müssen Hormone dort eingesetzt werden, wo tatsächlich ein Mangel bestehe - beispielsweise beim Schilddrüsenhormon. Es mache keinen Sinn, einen gleichen Hormonspiegel wie eine jüngere Person erreichen zu wollen. Eine alte Zelle verhalte sich anders als eine junge Zelle.

80 und noch topfit

Mambourg hingegen berichtet von 80-jährigen, fitten Menschen, die relativ hohe DHEA-Werte aufweisen - das sei Beweis genug. Hier stellt sich die Frage, inwiefern diese Hormone mit einer gesunden Lebensweise - Ernährung und Bewegung - beeinflusst werden können. In diesem Punkt treffen sich die Meinungen der beiden Fachleute wieder. Dass die Lebensart einen Einfluss auf das Altern hat, ist nämlich erwiesen. So greift beispielsweise ein Zuviel an UV-Strahlen, Nikotin oder Stress den Körper mit freien Radikalen an, und dabei werden Zellen zerstört. Gegen diesen Prozess gibt es natürlichen Schutz wie viel Früchte und Gemüsse essen, speziell die Carotine und die Vitamine C und E. Laut Hannes B. Stähelin machen auch Multivitaminpräparate durchaus Sinn. Zudem wirke sich dunkle Schokolade günstig aus (siehe Kasten). Eine der wirksamsten Anti-Aging-Massnahmen überhaupt sei, das Körpergewicht in einem normalen Bereich zu halten.

Zuerst das Leben ändern

Mambourg plädiert dafür, zuerst den Lebensstil umzukrempeln, bevor zu Hormonen gegriffen werde. Zur Untersuchung gehöre auch immer eine Risikoanalyse, um medizinische Risikopatienten an einen Spezialisten weiterzuverweisen. Erst wenn keine organischen Probleme erkennbar seien, komme die Anti-Aging-Therapie zum Einsatz. Eine seiner Patientinnen, die namentlich nicht genannt werden will, nimmt seit knapp einem Monat DHEA-Hormone, hat nach 30 Jahren und täglich einem Päckchen Zigaretten aufgehört zu rauchen und treibt regelmässig Sport. Ihre angegriffenen Zellen sollen sich so erholen können - mit dem Ziel, eine bessere Lebensqualität zu erreichen. Ein Anti-Aging- Blutprofil kostet je nach Ausmass zwischen 300 und 860 Franken, eine DHEA-Schachtel mit 60 Kapseln ist für 60 Franken zu haben.

Nicht Hormone auf Vorrat Die 52-Jährige ist froh, dass sie nicht Hormone auf Vorrat nehmen muss, sondern dass die Behandlung dank der Blutuntersuchung auf sie abgestimmt ist. Sie ist sich bewusst, dass der Verlauf des Alterns zu einem gewissen Teil genetisch bedingt und nicht beeinflussbar ist.

Der Begriff Anti-Aging habe zwar etwas Anrüchiges an sich, «aber ich sehe nicht ein, wieso ich meinen Hormonhaushalt nur bei der Menopause bestimmen soll», sagt sie. In den Wechseljahren nehmen einige Frauen Hormone - mit Erfolg.

Doch bei Hormonen stellt sich generell die Frage nach den Nebenwirkungen. Die Hormonersatztherapie war schon mehrmals in den Schlagzeilen, weil sich das Risiko für Krankheiten wie Alzheimer erhöhen soll. Gerade bei den Anti-Aging-Hormonen gibt es erst wenige klinische Untersuchungen. Sie sollten also höchstens auf Verschreiben eines Arztes eingenommen werden, «eine Überdosis führt zu Vergiftungserscheinungen», so Mambourg.

Besorgt verfolgt Mambourg den Anti-Aging-Trend in den USA, wo Hormone überall in den Supermärkten zu erhalten sind. Dahinter steckt der Wunsch nach ewiger Jugend, den keine Therapie dieser Welt erfüllen kann. Auch hier zu Lande ist die Einstellung gegenüber dem Alter sehr ambivalent: «Auf der einen Seite will man möglichst lange leben, auf der anderen Seite ist ein hohes Alter mit Abnützungserscheinungen verbunden», so Hannes B. Stähelin. Inwiefern die Hormone darauf Einfluss nehmen können - darüber werden sich die Experten bis ans Lebensende streiten.

--- ENDE Pressemitteilung Anti-Aging - Der Wettlauf gegen das Alter ---


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