Liechtenstein: Prämienschock befürchtet

21.11.2003

Uhr Lesedauer: 3 Minuten


21.11.2003, Krankenkassen-Prämien-Erhöhung 2004 möglicherweise im zweistelligen Bereich VADUZ - Für 2004 muss in Liechtenstein - aufgrund des noch bestehenden Systems - mit einer weiteren deutlichen Verteuerung der Krankenkassen-Prämien gerechnet werden. Die Frage ist nur noch, ob diese Erhöhung im ein- oder zweistelligen Bereich liegen wird.


Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Wie Gesundheitsminister Hansjörg Frick im Oktober- Landtag ausführte, zeigt die Kurve der Kosten drei Jahre nach Einführung des Hausarztsystems steiler denn je nach oben. Die konkreten Steigerungen in den ersten neun Monaten dieses Jahres: Stationäre Spitalbehandlungen 16,5 Prozent, ambulanten Arztkosten 16,8 Prozent, Physiotherapie 18,1 Prozent, Medikamente 18,8 Prozent und ambulante Spitalbehandlungen 37 Prozent. Dies belegt eindrücklich die absolute Notwendigkeit der von der Regierung veranlassten und vom Landtag beschlossenen Revision des Gesundheitswesens.

11-12 Prozent teurer?

Geht man von einer durchschnittlichen Verteuerung von knapp 17 Prozent aus, würde dies nach Abzug der staatlichen Subventionen in Höhe von 35 Prozent immer noch eine Steigerung von 11-12 Prozent ausmachen, um welche die Kassen die Prämien per 2004 rein rechnerisch gesehen erhöhen müssten.

"Sehr grosse Sorgen"

In den letzten beiden Jahren betrug die durchschnittliche Prämienerhöhung in der obligatorischen Grundversicherung 9 (2002/03) respektive 6 Prozent (2001/02). Ob die Prämien nun effektiv im zweistelligen Bereich steigen werden, wollte gestern niemand bestätigen. "Die Kostenseite macht uns aber schon sehr grosse Sorgen", gab Reinhard Beck, Präsident des Krankenkassenverbandes, unumwunden zu. Wie Beck sagte, werden die Prämien sicher ansteigen, in Spekulationen über die Höhe wollte sich der Verbandspräsident jedoch nicht einlassen. Ähnlich äusserte sich auch Oswald Kranz von der liechtensteinischen Marktführerin Concordia. Eine Steigerung sei unumgänglich, letztlich würden die Tarife jedoch am schweizerischen Hauptsitz festgelegt, so der Leiter der Concordia-Landesvertretung.

Frist verlängert

Normalerweise müssen die Kassen ihre Tarifansätze spätestens Ende Oktober der Aufsichtsbehörde (Amt für Volkswirtschaft) vorlegen, welches diese Anträge dann im Rahmen einer Plausibilitäts-Berechnung zu prüfen hat. Wie Amtsvorstand-Stellvertreter Mario Gassner sagte, ist diese Frist aufgrund der KVG-Revision etwas verlängert worden. Nächste Woche soll jedoch Klarheit herrschen.

Laut Verbandspräsident Reinhard Beck ist die Lage für die Kassen derzeit auch durch die bis 28. November laufende Referendumsfrist schwierig einzuschätzen. Die Kassen wären froh, wenn hier endlich Klarheit herrschen würde, so Beck.

Hausarztmodell gescheitert

Die Hoffnungen waren gross, als am 1. April 2000 die Revision des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) in Kraft gesetzt und das Hausarztsystem eingeführt wurde. Inzwischen ist jedoch erwiesen, dass diese Massnahmen alles andere als kostendämpfend gewirkt haben. Eine der unliebsamen Folgen der KVG-Revision: Die Zahl der registrierten Kassen hat sich von zehn im Jahre 1999 auf heute gerade noch vier Kassen reduziert.

Doppelt so viel krank

Das Hausarztmodell hat offensichtlich Anreize in die falsche Richtung gesetzt. Alarmierend: Die Quote der Krankheitsfälle pro Person und Jahr hat sich in Liechtenstein in den letzten vier Jahren von 2,3 auf 4,7 Fälle mehr als verdoppelt!

--- ENDE Pressemitteilung Liechtenstein: Prämienschock befürchtet ---


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