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Winterliche Strassenverhältnisse können zur Herausforderung werden. Selbst mit der richtigen Ausrüstung kann man in Schwierigkeiten geraten. Die häufigsten Fehler beim Fahren bei prekären Verhältnissen sind das Nichtanpassen der Geschwindigkeit und ungenügender Abstand zum nächsten Fahrzeug. Die heutigen Autos sind deutlich schwerer als früher und verhalten sich träge bei geringer Haftung. Der Bremsweg kann sich bei Match, Eis und Schnee um ein Vielfaches verlängern. Weiter sollte das Fahrzeug unbedingt "winterfit" sein.
Der Wintercheck
Im Winter ist man oft im Dunkeln unterwegs, deshalb ist es noch wichtiger als sonst, dass alle Scheinwerfer und Lampen einwandfrei funktionieren. Nicht nur um besser zu sehen, sondern auch um gesehen zu werden. Zur Überprüfung des Beleuchtungssystems kann einen bis zwei Meter vor eine helle Wand oder ein Garagentor gefahren werden. Zunächst das Standlicht und anschliessend das Abblendlicht testen, dreht man um und fährt rückwärts vor die Wand, lässt sich auch eine Fehlfunktion der Heckbeleuchtung schnell erkennen. Bei schlechten Sichtverhältnissen oder im Tunnel reicht das Tagfahrlicht nicht aus, denn dann sind keine Rücklichter eingeschaltet. Deshalb sollte unbedingt auf Abblendlicht umgestellt werden.
Die Batterie gehört zu einem Schwachpunkt im Winter. Die 12-Volt-Batterien haben in der Regel eine Lebensdauer von etwa fünf Jahren. Im Winter werden sie jedoch wegen der Kälte und der Verwendung von Zusatzgeräten wie Sitz-, Lenkrad- und Scheibenheizungen stark beansprucht. Batterieausfälle sind in dieser Zeit häufig, dies zeigt auch die Statistik der Patrouille des TCS. Die Ausfälle können vermieden werden, wenn der Zustand der Batterie überprüft wird und bei Bedarf vor dem grossen Kälteeinbruch gewechselt wird. Wenn man das Alter seiner Batterie nicht genau kennt, kann der Zustand durch eine Fachperson überprüft werden.
Weiter müssen Betriebsflüssigkeiten wie Öl, Kühlwasser, Scheibenreiniger regelmässig kontrolliert werden und frostsicher sein. Auch die Scheibenwischerblätter sollten von Zeit zu Zeit überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden.
Zum betriebssicheren Zustand des Fahrzeugs gehören Winterpneus mit genug Profil. Der TCS empfiehlt mindestens vier Millimeter Profiltiefe. Nicht nur bei Schnee, auch bei tiefen Temperaturen oder bei rutschigen Strassen sind Winterreifen wichtig. Ihre Gummimischung und Profilgestaltung unterscheiden sie von den Sommerreifen und sorgen somit für mehr Fahrsicherheit. Auf Schnee kann sich der Bremsweg von Sommerreifen verdoppeln.
Winterreifen fürs Velo
Die Hartgesottenen, die den ganzen Winter auf dem Velo unterwegs sind, sollten sich ebenfalls mit Winterreifen ausrüsten. Hier ist es wie mit den Autopneus: Winterreifen haben mit ihren stärkeren Profilen und weicheren Gummimischung messbar mehr Haftung auf rutschigen Unterlagen.
Bei Schnee und Eis funktionieren Spikereifen sehr gut. Allerdings sind sie nicht auf Asphalt geeignet. Es gibt Reifen, welche wie eine zweite "Winter-Haut" aufgezogen werden können. Wem der Pneuwechsel am verschneiten Wintermorgen zu viel ist, besorgt sich am besten ein zweites Vorderrad mit fix montiertem Spike-Reifen. In Bergdörfern ohne "Schwarzräumung" liegt man mit der Wahl von Spike- Reifen in jedem Fall richtig. Ob mit Winterreifen oder Spikes - man verkürzt den Bremsweg und hat mehr Grip. Damit kann die Unfallgefahr markant eingedämmt werden.
Winterzubehör für gute Sicht
Neben den Warnwesten und dem obligatorischen Pannendreieck sind ein Eiskratzer, Schneebesen, Enteiser, Handschuhe und ein Überbrückungskabel empfehlenswert. Gummimatten sind ebenfalls praktisch, um den Schneematsch von den Schuhen abzufangen. Wenn das Fahrzeug draussen geparkt ist, erspart eine Abdeckfolie auf der Windschutzscheibe oft das Eiskratzen am Morgen.
Ansonsten müssen die Windschutzscheibe am besten bis hoch zur Frontkamera sowie mindestens die vorderen Seitenscheiben, Leuchten und Rückspiegel stets von Schnee und Eis befreit werden. Falls eine Anzeige erscheint, wonach ein bestimmtes Assistenzsystem wegen eingeschränkter Sensorsicht nicht funktioniert, darf trotzdem los- bzw. weitergefahren werden. Man muss sich einfach bewusst sein, dass das Fahrzeug nun nur noch wie ein älteres Modell funktioniert, ohne den Assistenten. Mechanische Kraft durch Eiskratzer an einem Radarsensor oder an der Rückfahrkamera sind zu vermeiden.
Bei steilen verschneiten oder teilvereisten Bergstrassen sind trotz moderner Reifen Schneeketten noch immer das sicherste Mittel, auf derartigen Strassen zu verkehren. Bevor man in den Bergen und im Schnee in Schwierigkeiten gerät, sollten Schneeketten als Trockenübung in der Garage montiert werden.
Spezielle Tipps für Elektroautos
Bei Elektrofahrzeugen empfiehlt es sich, das Fahrzeug vor der Fahrt aufzuwärmen, solange es noch mit der Ladestation verbunden ist. Dies kann auch dazu beitragen, die Scheiben zu enteisen. Schnee vom Dach, Motorhaube und Lichter muss trotzdem mit dem Schneebesen entfernt werden. Kälte reduziert die Reichweite von Elektroautos, weil ein Teil der Energie zum Heizen gebraucht wird. Zur Optimierung kann die Sitz- und Lenkradheizung genutzt werden, die weniger Energie verbrauchen als die Innenraumheizung. Beim Schnellladen unterwegs sollte für die Ladestopps die integrierte Routenplanung genutzt werden. So wird die Batterie bereits während der Anfahrt auf die optimale Temperatur für die Schnellladung gebracht. Falls das Auto über keine Vorkonditionierung verfügt, sollte etwas mehr Zeit eingeplant werden, da der Ladestopp um die Aufheizzeit verlängert wird.
Gezieltes Winterfahrtraining
Bei einem Fahrtraining erlebt man den Einfluss von Geschwindigkeit auf den Bremsweg und wie in kritischen Situationen richtig reagiert werden sollte. Neben den 15 ganzjährigen Fahrtrainingszentren in der Schweiz, betreibt der TCS zwei Winterfahrzentren in den Bergen: in Zernez im Bündnerland sowie in Bourg-St-Pierre im Wallis. Von Ende Dezember bis Februar werden hier spezielle Fahrtrainings auf Schnee durchgeführt und bieten eine wertvolle Möglichkeit, Sicherheit auf rutschigen Unterlagen wie Schnee und Eis zu gewinnen.
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