Sparen ist angesagt: Jeder Dritte will 2026 sein Haushaltsbudget kürzen

30.12.2025 | von management tools research AG

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30.12.2025, Die Konsumstimmung in der Schweiz ist angespannt. Gut ein Drittel der Bevölkerung will das Haushaltsbudget kürzen und im neuen Jahr in fast allen Lebensbereichen weniger ausgeben. Das zeigt die Umfrage "Konsum Monitor" von management tools research.



  • Die Menschen in der Westschweiz und im Tessin schätzen die eigene wirtschaftliche Situation deutlicher schlechter ein als in der Deutschschweiz

  • 32 Prozent wollen 2026 weniger ausgeben als 2025 - bei den Personen unter 45 Jahren sind es gar 41 Prozent

  • Am grössten sind die Sparvorsätze bei Gebrauchsartikeln, Kleidung und Gastronomie

  • Vorfinanzierung gewinnt an Bedeutung - 25 Prozent möchten häufiger auf Rechnung bezahlen, 11 Prozent vermehrt auf Raten

Zum Jahreswechsel blickt die Hälfte der Bevölkerung mit Sorge auf die Haushaltskasse: 30 Prozent haben bereits Budgetanpassungen vorgenommen, um über die Runden zu kommen, 17 Prozent finden es eine schwierige Zeit und 4 Prozent sprechen gar von einer Krise.

Die übrige Bevölkerung ist positiver gestimmt: 42 Prozent schätzen ihre wirtschaftliche Situation als gut ein und 6 Prozent als sehr gut. Das zeigt die repräsentative Umfrage "Konsum Monitor", bei der das Marktforschungsunternehmen management tools research im Dezember 2025 rund 1'200 Personen zu ihren Konsum- und Sparabsichten befragt hat.

Westschweiz und Tessin haben zu kämpfen

Das aktuelle Stimmungsbild zeigt überraschend grosse Unterschiede zwischen den Landesteilen. In der Deutschschweiz machen sich mehr als die Hälfte keine Sorgen um den Kontostand: 52 Prozent bezeichnen ihre wirtschaftliche Situation als gut oder sehr gut.

Im Tessin zeigt sich hingegen ein deutlich trüberes Bild: 59 Prozent der Bevölkerung im Tessin bezeichnen ihre Situation als angespannt, schwierig oder gar kritisch. In der Westschweiz sind es sogar 61 Prozent.

32 Prozent wollen den Gürtel enger schnallen

Das verhaltene Stimmungsbild schlägt sich in der Budgetplanung nieder. Jeder Dritte will das Haushaltsbudget 2026 kürzen: 32 Prozent wollen weniger ausgeben als 2025 - bei den Personen unter 45 Jahren sind es gar 41 Prozent. Lediglich 19 Prozent möchten im neuen Jahr mehr ausgeben und 44 Prozent wollen die Ausgaben konstant halten.

"Wir erwarten für 2026 ein abwägendes Konsumverhalten. Die Inflation ist zwar fast weg, aber grosse Teile der Bevölkerung verspüren offensichtlich weiterhin einen grossen Spardruck", sagt Laura Colledani, Co-CEO von management tools research.

Einsparen möchten die Befragten vor allem dort, wo Anschaffungen aufgeschoben werden können: 37 Prozent wollen weniger für Gebrauchsartikel ausgeben und 35 Prozent für Kleidung. Auch beim Ausgehen treten viele kürzer: 31 Prozent möchten bei der Gastronomie sparen und 24 Prozent bei Kultur, Freizeitaktivitäten und Hobbys.

Ausgaben werden aufs Nötigste reduziert

Von Mobilität über Energie bis hin zu Kommunikation - in fast allen Lebensbereichen wollen die Befragten im Schnitt eher reduzieren als ausbauen. Selbst bei Gütern des täglichen Bedarfs fasst jede sechste Person Sparvorsätze.

Einzig bei Versicherungen und Gesundheitskosten scheinen Einsparungen kaum möglich. Fast die Hälfte rechnet fürs nächste Jahr mit Mehrausgaben für die Krankenkasse. Das zeigt, wie stark der Schuh bei den Prämien drückt.

Möbel- und Onlinehandel drohen Einbussen

Das vorsichtige Konsumverhalten dürfte sich 2026 in den Umsätzen vieler Anbieter niederschlagen. Den Möbelkauf etwa verschieben viele: Ein Viertel will im nächsten Jahr weniger Geld im Möbelhandel - etwa bei Ikea - ausgeben. Nur 6 Prozent rechnen laut Selbsteinschätzung mit Mehrausgaben in diesem Bereich.

Unter Druck kommen auch Elektronik-, Haushalts- und Onlinehändler. Mehr als ein Fünftel der Befragten wollen 2026 voraussichtlich weniger Geld bei Galaxus, Media Markt, Fust und Interdiscount liegen lassen als noch im Vorjahr. Mehrausgaben planen bei diesen Händlern hingegen weniger als 5 Prozent, der Rest will die Ausgaben konstant halten.

Bei Lebensmitteln fassen etwas weniger Personen Sparvorsätze. Rund die Hälfte will gleich viel ausgeben wie im Vorjahr, doch auch bei Migros, Coop, Aldi und Lidl möchten die Befragten ihr Budget im Schnitt eher reduzieren als ausbauen.

Kaufen auf Pump nimmt zu - vor allem bei Männern

Um trotz knapper Haushaltskasse grössere Anschaffungen tätigen zu können, ziehen viele eine Änderung ihrer Zahlgewohnheiten in Betracht: 25 Prozent wollen im nächsten Jahr häufiger auf Rechnung bezahlen, 11 Prozent setzen vermehrt auf Ratenzahlungen, 4 Prozent auf Leasing und 3 Prozent liebäugeln mit einem Kredit.

Beim Zahlverhalten zeigen sich signifikante Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Männer wollen doppelt so häufig einen Kredit aufnehmen als Frauen und im neuen Jahr auch eher Ratenzahlungen und Leasing nutzen.

13 Prozent können nicht sparen

Trotz Einsparungen und verstärkter Nutzung der Vorfinanzierung bleibt bei vielen am Ende des Monats nichts übrig: 13 Prozent geben an, dass sie überhaupt kein Geld sparen können. Im Tessin ist der Anteil mit 29 Prozent mehr als doppelt so hoch.

Der durchschnittliche Sparbetrag liegt bei 1'220 Franken pro Monat, die Bandbreite ist jedoch enorm: Wer weniger als 7'000 Franken verdient, spart im Schnitt rund 360 Franken. Personen mit einem Monatslohn von über 9'000 Franken können hingegen über 2'800 Franken auf die hohe Kante legen. Und während Mieterinnen und Mieter monatlich nur rund 750 Franken sparen können, sind es bei Wohneigentümern über 2'000 Franken.

Für mehr als die Hälfte steht der Preis im Vordergrund

Neben den Konsum- und Sparabsichten erhebt der "Konsum Monitor" auch eine Typologie der Konsumentinnen und Konsumenten. Mehr als die Hälfte sind Schnäppchenjäger: 52 Prozent achten beim Einkaufen vor allem auf den Preis. Besonders preissensibel ist das Tessin, wo 77 Prozent in erster Linie auf den Preis achten.

Die Qualität steht hingegen nur für 23 Prozent der Bevölkerung im Vordergrund und Nachhaltigkeit für 15 Prozent.

Die Schweizer Bevölkerung ist also preissensibel - und die angespannte Konsumstimmung dürfte den Fokus auf den Preis noch weiter verstärken: "Gefragt sind Angebote, die Sparlogik und Nutzenargumente kombinieren", sagt Laura Colledani von management. "Bei Eigenmarken im Detailhandel ist dies häufig der Fall. Da stimmt sowohl der Preis als auch die Qualität - somit tut sparen nicht weh."

Über den Konsum Monitor

Mit dem Konsum Monitor erhebt management tools research jährlich die Konsum- und Sparabsichten der Schweizer Bevölkerung für das neue Jahr. Für die erste Ausgabe der Studie wurden zwischen dem 4. und 10. Dezember 2025 1'209 Personen im Alter von 16 bis 79 Jahren über das Online-Panel von Bilendi befragt. Die Verteilung der Teilnehmer ist repräsentativ für Alter, Geschlecht und Region.

Über Bilendi

Bilendi ist einer der führenden Anbieter von Technologien, Daten und KI-Lösungen sowohl für die Marktforschungsbranche als auch für den UX Research Bereich. Mit über 640 Mitarbeitenden und 21 Niederlassungen weltweit bietet Bilendi seinen Kunden Zugang zu mehr als 4 Millionen Teilnehmenden über intern gemanagte Panels in 44 Ländern. In der Schweiz betreibt Bilendi ein eigenes Online Access Panel mit 81'000 aktiven und engagierten Teilnehmern aus allen drei Sprachregionen.

Pressekontakt:
Laura Colledani
Co-CEO Management tools research AG
Telefon: +41 79 770 45 06
E-Mail: laura.colledani@management-tools.ch



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