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Seit März 2024 erscheint der Comparis-Womo-Preisindex vierteljährlich in Zusammenarbeit mit dem KOF-Institut der ETH Zürich. Er zeigt auf, wie sich die Teuerung in den Bereichen Wohnen und Mobilität (Womo) entwickelt hat.
Laut dem Womo-Preisindex sind im November 2025 die Preise für Wohnen und Mobilität in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahresmonat mit 0,0 Prozent stabil geblieben. Zum Vergleich: Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) des Bundesamtes für Statistik (BFS), der einen Warenkorb von über 1’000 Waren und Dienstleistungen abdeckt, blieb ebenfalls unverändert. Auch gegenüber August 2025 verharrten die Preise im Schweizer Comparis- Womo-Preisindex bei 0 Prozent (LIK: minus 0,7 Prozent*). Die Wohnungsmieten haben sich in den letzten 3 Monaten aber um 0,2 Prozent* erhöht. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind es gar 1,6 Prozent*.
«Der mit Abstand grösste Budgetposten eines durchschnittlichen Haushalts sind die Wohnungsmieten. Im LIK machen sie rund 16 Prozent aus. Gleichzeitig gehören sie zu den wenigen Ausgabekategorien, die seit Jahren kontinuierlich steigen. Wohnungssuchende können ein Lied davon singen. Denn das Angebot bleibt deutlich hinter der Nachfrage zurück. Das treibt die Preisdynamik zusätzlich an», sagt Comparis-Finanzexperte Renkert.
Für bestehende Mieterinnen und Mieter stelle sich laut Renkert die Situation etwas differenzierter dar: Aufgrund der beiden jüngsten Senkungen des Referenzzinssatzes haben Anspruchsberechtigte derzeit die Möglichkeit, Mietzinsreduktionen zu verlangen.
Womo-Preisanstieg schwächt sich in den letzten 3 Jahren deutlich ab
Der Preisanstieg des Womo-Preisindex lag in den letzten 3 Jahren insgesamt bei 2,8 Prozent und hat sich seither kontinuierlich abgeschwächt. Zum Vergleich: Der LIK erhöhte sich in dieser Zeit um 2,2 Prozent*. Zu den Produkten, die sich in den letzten 3 Jahren am stärksten verbilligt haben, zählt Energie zum Heizen (Gas, Heizöl, Brennholz und Fernwärme) mit minus 19,4 Prozent. Ein näherer Blick zeigt: Der Heizölpreis hat sich besonders stark ermässigt (minus 30,7 Prozent*), gefolgt von Gas (minus 16,4 Prozent*) und Brennholz (minus 10,5 Prozent*). Hingegen ist Fernwärme in den letzten 3 Jahren sogar teurer geworden (plus 14,8 Prozent*).
«Fernwärme-Tarife sind stark investitions- und indexgetrieben und werden in einem lokalen Monopol angeboten. Daher reagieren die Preise nur sehr träge und mit starker Verzögerung. Im Gegensatz dazu hängen die Gas- und Heizölpreise unmittelbar von den Weltmarkts- und Spotpreisen ab. Deshalb reagieren sie auch schneller bei Preisveränderungen. Die unterschiedliche Preisentwicklung bei den einzelnen Energieträgern darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Preise immer noch gut 50 Prozent höher liegen als vor 5 Jahren», erklärt Renkert.
Weiter haben sich die Preise für Treibstoff (minus 15,3 Prozent*), Occasionsautomobile (minus 12,3 Prozent*), kleine elektrische Haushaltsgeräte (minus 9,2 Prozent*) sowie Wohnzimmer- und Büromöbel (minus 8,8 Prozent*) ermässigt.
Zu den Gütern und Dienstleistungen, deren Preise in den letzten 3 Jahren stark gestiegen sind, zählen: Elektrizität (plus 35 Prozent*), Motorfahrzeugversicherung (plus 10,8 Prozent*), Wohnungsmieten (plus 7,5 Prozent*), Dienstleistungen für laufende Wohnungsreparaturen (plus 5,6 Prozent*), Dienstleistungen für Wohnungsreinigung (plus 5,1 Prozent*) sowie Wartung und Reparatur von privaten Verkehrsmitteln (plus 5,0 Prozent*).
Stärkster Preisanstieg in den letzten 12 Monaten bei Autoversicherungen
Im Besonderen für die Motorfahrzeugversicherung mussten Herr
und Frau Schweizer deutlich tiefer ins Portemonnaie greifen als noch vor einem Jahr. Der Preis stieg
um 6,1 Prozent*. Kein anderes Produkt hat sich im Vorjahresvergleich stärker verteuert. Und eine
Gestiegen sind auch die Preise für Dienstleistungen für die Wohnungsreinigung, nämlich um 2,0 Prozent*. Das ist Rang 2 in der Teuerungshitparade. Der Preisanstieg für Wohnungsmieten (plus 1,6 Prozent*) war der drittstärkste. Auf Rang 4 und 5 folgen Dienstleistungen für laufende Wohnungsreparaturen und Dienstleistungen für die Versorgung und den Unterhalt der Wohnung mit plus 1,4 Prozent* bzw. 1,2 Prozent*.
Stärkster Preisrückgang gegenüber November 2024 bei Elektrizität
Vor 12 Monaten bezahlten Konsumierende für Elektrizität mehr als im November 2025. Gemäss der Comparis-Analyse sind die Preise im Vorjahresvergleich um 8,7 Prozent* gesunken.
Am zweitstärksten vergünstigten sich die Preise für Bodenbeläge und Teppiche, sie lagen 6,9 Prozent* tiefer als noch im November 2024. Weiter gesunken sind die Preise für Occasionsautomobile (minus 5,4 Prozent*), Wohnzimmer- und Büromöbel (minus 5,2 Prozent*) sowie Küchen- und Kochgeräte (minus 4,6 Prozent*).
Höchste Teuerung bei Einpersonenhaushalten unter 65 Jahren
Nach Haushaltstypen unterschieden, erlebten Einpersonenhaushalte im Alter von unter 65 Jahren in den letzten 12 Monaten die höchste Teuerung bei Wohnen und Mobilität. Sie fühlen aktuell eine Teuerungsrate von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch im November 2025 wurde für sie das Leben verglichen mit dem August 2025 noch einmal teurer, um 0,1 Prozent.
Rein rechnerisch spüren Paare ab 65 Jahren ohne Kinder prozentual am wenigsten. Mit einem Indexstand von 111,2 hat die gefühlte Teuerung in den Bereichen Wohnen und Mobilität bei ihnen in den letzten 12 Monaten sogar um 0,3 Prozent abgenommen. Im 3-Monats-Vergleich ist die Teuerung für sie im November 2025 gleich hoch geblieben.
Tiefste Einkommensklasse spürt die Teuerung am meisten
In den Einkommensklassen zeigt sich: Das Leben hat sich im Vergleich zum Vorjahr für die tiefste Einkommensklasse am stärksten verteuert. Der Womo-Preisindex ist für diese Klasse um 0,2 Prozent gestiegen. Verglichen mit August 2025 lag die Teuerung bei plus 0,1 Prozent.
Kaum von der Teuerung betroffen war die höchste Einkommensklasse. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise für sie um 0,2 Prozent gesunken. In den letzten 3 Monaten blieb der Konsum für die höchste Einkommensklasse preislich unverändert.
*Comparis-Womo-Preisindex
Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) misst Preisveränderungen anhand eines repräsentativen Warenkorbs von rund 1’050 Waren und Dienstleistungen. Eine anhaltende Abnahme des Geldwertes bzw. eine Erhöhung des durchschnittlichen Preisniveaus bezeichnet dabei die Inflation. Der LIK umfasst 12 Hauptkategorien, darunter auch langfristige Investitionen und Wohnungsmieten. Grosse Ausgabenposten, wie etwa die Prämien für die Sozialversicherungen oder die direkten Steuern, sind demgegenüber nicht erfasst. Der LIK widerspiegelt somit nicht die tatsächlich gefühlte Teuerung der Konsumentinnen und Konsumenten.
Der Comparis-Womo- Preisindex in Zusammenarbeit mit dem KOF-Institut der ETH-Zürich bildet die Inflation ausschliesslich in den Bereichen Wohnen und Mobilität ab. Zudem werden explizit einzelne Haushaltsgruppen, Einkommensklassen und Sprachregionen berücksichtigt. Weiter wird ein geglätteter 20-Jahres-Preisvergleich berechnet sowie eigene Berechnungen für vereinzelte Produktgruppen angestellt. Wichtiger Hinweis: Mit einem (*) gekennzeichnete Zahlen wurden vom Bundesamt für Statistik (LIK/BFS) direkt berechnet respektive beruhen auf den Zahlen des LIK/BFS.
Die Datengrundlage für den Comparis-Womo-Preisindex besteht aus dem Landesindex der
Konsumentenpreise (
Weitere Informationen:
Dirk Renkert
Finanz-Experte
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Dank umfassender Vergleiche und Bewertungen bringt das Unternehmen Transparenz in den Markt. Dadurch stärkt comparis.ch die Entscheidungskompetenz von Konsumentinnen und Konsumenten. Das Unternehmen wurde 1996 vom Ökonomen Richard Eisler gegründet und ist in Privatbesitz. Das Unternehmen gehört heute noch zur Mehrheit dem Gründer Richard Eisler. Es sind keine anderen Unternehmen oder der Staat an Comparis beteiligt.
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