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Grosszügiges Lohnpaket bleibt blockiert
Die Baumeister zeigten sich an der neunten LMV-Verhandlungsrunde vom Dienstag erneut bereit für den Aufbau einer Baustellenzulage über die nächsten sechs Jahre. Die Baustellenzulage soll schrittweise bis 2029 auf total 9 Franken pro Tag aufgebaut werden. Das entspricht einer Lohnerhöhung von rund 4 Prozent. Weiter bieten die Baumeister an, das Teuerungsrisiko für diese Zeitspanne abzusichern Im Untertagebau sind zudem markante Zuschlagserhöhungen vorgesehen, die in dieser Branche zu deutlichen Lohnsteigerungen von über 10 Prozent führen würden. Trotzdem beharren die Gewerkschaften auf zusätzlichen Forderungen. Diese Haltung blockiert derzeit das gesamte Lohnpaket und verzögert den eigentlich greifbaren Abschluss weiterhin. Dies, obwohl die Baumeister signalisiert haben, bei den von den Gewerkschaften stark kritisierten Anpassungen bei der Samstagsarbeit, Lohnabzügen für Berufseinsteiger oder dem Kündigungsschutz für ältere Mitarbeitende auf die Gewerkschaften zuzugehen.
Bekenntnis zur Kaufkrafterhaltung
Seit 2019 sind die Löhne im Bauhauptgewerbe um 7,5 Prozent und damit stärker gestiegen als die Teuerung. Mit rund 5000 Franken für Hilfsarbeitende und 6000 Franken für Fachkräfte gehören die Mindestlöhne im Bauhauptgewerbe zu den höchsten gewerblichen Mindestlöhnen von ganz Europa. Die Baumeister sind weiter bereit, die Teuerung sowohl auf den Mindest- wie auch auf den Effektivlöhnen mit geteiltem Risiko abzusichern.
Die Baumeister bekennen sich auch bei den Effektivlöhnen zum Erhalt der Kaufkraft und sind bereit, diesen Grundsatz in der Präambel des LMV verbindlich zu verankern. Bei den Effektivlöhnen braucht es hingegen bewusst Freiheiten auf unternehmerischer Ebene. Nur so können Unternehmen individuelle Leistungen honorieren, langjährige Mitarbeitende gezielt halten und ihre Attraktivität im Wettbewerb um Fachkräfte stärken. Der SBV erinnert zudem an die Sicherung des flexiblen Altersrücktritts FAR: Die Baumeister haben ihren Beitrag bereits letztes Jahr auf 6 Prozent erhöht und damit die langfristige Finanzierung gewährleistet.
Fortschritte bei Arbeits- und Reisezeit
Das ausgehandelte Vertragspaket enthält Lösungen bei der Reisezeitregelung in Kombination mit dem Mehr- und Minderstundenkonto, das künftig klar definierte Ober- und Untergrenzen aufweisen soll. Ergänzt werden soll dies durch ein individuelles Langzeitkonto, mit dem über einen längeren Zeitraum Überstunden für persönliche Projekte angespart werden können, was einem Schritt Richtung besserer Vereinbarkeit von Beruf und Familie gleichkommen würde. In diesen Punkten fand am Dienstag eine weitere Annäherung statt, so dass ein Vorschlag eigentlich bereit läge, um den jeweiligen Entscheidungsgremien vorgelegt zu werden.
Petition gegen vertragslosen Zustand
Derzeit sind es praktisch ausschliesslich ideologisch geprägte zusätzliche Teuerungsforderungen der Gewerkschaften, die den Vertragsabschluss und das Auslösen des umfangreichen Lohnpakets verhindern. Die Gewerkschaften drohen gleichzeitig mit einem vertragslosen Zustand, der hohe Risiken birgt: Schwarzarbeit, Lohndumping und prekäre Arbeitsbedingungen. Umso mehr sollten die Gewerkschaften ein Interesse daran haben, die Verhandlungen zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen, statt sie mit Maximalforderungen zu blockieren.
Deshalb hat der SBV die Onlinepetition "Nein zu Schwarzarbeit, Lohndumping und prekären Arbeitsverhältnissen auf dem Bau!" lanciert. Sie fordert klare Regeln bis zum Abschluss des neuen LMV und warnt eindringlich vor einem vertragslosen Zustand.
Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 12. Dezember 2025 vorgesehen.
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