Gut 7 Prozent der Haushaltsausgaben hierzulande gehen auf das Konto der Krankenkasse. Im Schnitt zahlen Erwachsene in der Schweiz 5’390 Franken Grundversicherungsprämien pro Jahr. Dabei wäre das Sparpotenzial gross. Das zeigt eine Analyse des Online-Vergleichsdienstes comparis.ch für die grössten Schweizer Kantonshauptorte.
Wer per Januar 2015 einmal von der damals teuersten zur damals günstigsten Kasse gewechselt hätte, würde in Zürich bis Ende 2025 ohne weitere Wechsel 35’861 Franken (49,7 Prozent), in Bern 27’989 Franken (41,3 Prozent), in Luzern 24’302 Franken (43,6 Prozent), in St. Gallen 28’689 Franken (47,6 Prozent), in Bellinzona 27’718 Franken (40,7 Prozent), in Genf 32’664 Franken (43,5 Prozent) und in Lausanne 37’889 Franken (48,6 Prozent) sparen. In Basel Stadt wäre man dann 33’446 Franken (43,6 Prozent) reicher.
«Das ist erstaunlich. Denn ohne jedes Jahr von Kasse zu Kasse zu wechseln und ohne dass die entsprechende Kasse über die gesamte Zeit die günstigste ist, kommt der Betrag eines Kleinwagens zusammen. Wer bei einer der teuersten Kassen versichert ist, bezahlt einfach zu viel», sagt Comparis-Experte Felix Schneuwly.
Auch ohne Modell- und Franchisenwechsel über 15’000 Franken Sparpotenzial
Selbst ohne Modell- und Franchisenwechsel per Januar 2015 könnte bis Ende 2025 ein erkleckliches Sparpotenzial zusammenkommen. Am meisten würden Versicherte in Lausanne von einem einzigen Kassenwechsel mit demselben Modell und gleicher Franchise profitieren, nämlich 15’517 Franken (19,9 Prozent). Das gilt für einen Wechsel von Visana zu Assura mit dem OKP-Modell und einer Franchise von 300 Franken.
2015 war in Zürich Visana für OKP-Versicherte mit einer Franchise von 300 Franken die teuerste Kasse. Wären Versicherte im Januar 2015 hingegen zur Assura gewechselt, würden sie 13’769 Franken (19,1 Prozent) bis Ende 2025 sparen.
In Basel würden Versicherte mit einem Wechsel im Januar 2015 mit dem OKP-Modell und einer 300-Franken-Franchise von Helsana zu Assura bis Ende 2025 am meisten sparen, nämlich 10’429 Franken (13,6 Prozent).
In Bern wären die Versicherten von Helsana mit dem OKP-Modell und einer Franchise von 300 Franken am besten gefahren mit einem Wechsel zu Assura. Sie würden in diesem Zeitraum 4’298 Franken (6,3 Prozent) Prämien sparen.
Luzerner Versicherte bei Sanitas mit dem OKP-Modell und einer 300-Franken- Franchise hätten am besten zu Assura gewechselt. Bis Ende 2025 würde eine Sparsumme von 3’594 Franken zusammenkommen (6,4 Prozent).
Die St. Gallerinnen und St. Galler bei Helsana mit dem OKP-Modell und einer Franchise von 300 Franken würden derweil mit einem Wechsel zu Assura gesamthaft 6’522 Franken (10,8 Prozent) sparen.
In Genf würden Versicherte mit einem Wechsel von Swica zu Assura mit dem OKP-Modell und einer 300-Franken-Franchise 10’363 Franken (13,8 Prozent) sparen.
Und die Tessiner Bevölkerung in Bellinzona schliesslich hatte die Möglichkeit, von Visana mit dem Telmed-Modell und einer 300-Franken-Franchise zu Mutuel Assurance zu wechseln und so über die Jahre 9’720 Franken (14,3 Prozent) zu sparen.
Auch mit Minimalfranchise und Hausarztmodell fast 14’000 Franken Sparpotenzial
Gut die Hälfte der Erwachsenen in der Schweiz ist *hausarztversichert. Auch hier gab es erhebliches Sparpotenzial, selbst bei einer Minimalfranchise von 300 Franken. Gut 13’597 Franken (18,9 Prozent) würden Versicherte in Genf sparen (Wechsel von Philos zu Assura).
In Zürich können Hausarztversicherte von Januar 2015 bis Dezember 2025 7’295 Franken (12,3 Prozent) mit einem einmaligen Wechsel von Concordia zu Assura sparen. Berner sparen im gleichen Zeitraum 7’325 Franken (11,7 Prozent) mit einem Wechsel von Concordia zu Assura, Basler Versicherte mit einem Hausarztmodell können mit einem Wechsel von Helsana zu Assura 7’375 Franken (11,1 Prozent) sparen. In St. Gallen beträgt das Sparpotenzial 5’117 Franken (9,8 Prozent). Davon können Versicherte mit einem Wechsel 2015 von Helsana zu Assura profitieren. Und in Lausanne haben die Versicherten von Visana seit einem Wechsel zu Assura 10’112 Franken (15,4 Prozent) mehr im Sack. Die Tessiner sparen 9’164 Franken (14,1 Prozent) mit einem Wechsel von Visana zu Assura.
Bei einer 2’500-Franken-Franchise beträgt das Sparpotenzial in Zürich 10’106 Franken (21,8 Prozent, Wechsel von Sana 24 zu Assura), in Bern 4’071 Franken (9,3 Prozent, von Helsana zu Assura), in Basel 8’283 Franken (16,1 Prozent, von Helsana zu Assura), in Luzern 4’233 Franken (11,9 Prozent, von Sanitas zu Assura) und in St. Gallen 5’485 Franken (14,8 Prozent, von Helsana zu Assura).
Die Romands können in Genf von 14’055 Franken (24,9 Prozent) Sparpotenzial profitieren mit einem Wechsel von Philos zu Assura und in Lausanne von 18’777 Franken (32,0 Prozent, von EGK-Gesundheitskasse zu Assura). Im Tessin schliesslich beträgt die Einsparung 10’331 Franken (20,4 Prozent, von Visana zu Assura).
Das Sparpotenzial ist auch heute noch gross
Auch mit einem Kassenwechsel diesen Herbst besteht die Chance, für die kommenden 10 Jahre ein beachtliches Sparpotenzial zu realisieren.
Aktuell ist in Zürich Visana die teuerste Krankenkasse mit dem OKP-Modell, der 300-Franken-Franchise und einer Prämie von 7’658 Franken. Am günstigsten ist demgegenüber Sympany-Vivao mit dem HMO-Modell, der 2’500-Franken-Franchise und einer Prämie von 4’176 Franken. Die durchschnittliche Grundversicherungsprämie für Erwachsene liegt in Zürich bei 5’719 Franken. 2015 waren es 4’105 Franken (plus 39,3 Prozent).
In Bern ist Philos die teuerste Krankenkasse mit dem OKP- Modell, der 300-Franken-Franchise und einer Prämie von 7’766 Franken. Am günstigsten ist Helsana mit dem Hausarztmodell, der 2’500-Franken-Franchise und einer Prämie von 4’553 Franken. Die durchschnittliche Grundversicherungsprämie beträgt aktuell 5’951 Franken. 2015 waren es 4’362 Franken (plus 36,4 Prozent).
Baslerinnen und Basler zahlen bei Visana mit dem OKP-Modell, der 300-Franken-Franchise und einer Prämie von 8’366 Franken am meisten. Am wenigsten bezahlen die Versicherten von Sympany-Vivao mit dem HMO-Modell und einer 2’500-Franken- Franchise, nämlich 4’790 Franken. Im Schnitt beträgt die Grundversicherungsprämie in Basel heute 6’289 Franken (4’747 Franken 2015, plus 32,5 Prozent).
In Luzern fällt KPT als teuerste Krankenkasse auf, und zwar mit dem OKP-Modell, der 300-Franken-Franchise und einer Prämie von 6’378 Franken. Die günstigste Kasse für Luzernerinnen und Luzerner ist Sympany-Vivao mit dem HMO-Modell, der 2’500-Franken-Franchise und einer Prämie von 3’349 Franken. Die Durchschnittsprämie liegt im Augenblick bei 4’782 Franken für die Grundversicherung. 2015 waren es 3’365 Franken (plus 42,1 Prozent).
In St. Gallen ist Assura die teuerste Krankenkasse mit dem OKP-Modell, der 300-Franken-Franchise und einer Prämie von 6’487 Franken. Preisbrecher ist Sympany-Vivao mit dem HMO-Modell, der 2’500-Franken-Franchise und 3’623 Franken Prämienkosten. Die Prämie liegt heute im Schnitt bei 4’867 Franken (3’396 Franken 2015, plus 43,3 Prozent).
In Genf beträgt die durchschnittliche Versicherungsprämie im Moment 6’742 Franken, 2015 waren es noch 4’754 Franken (plus 41,8 Prozent). Am höchsten ist sie bei Avenir mit dem OKP-Modell, der 300-Franken-Franchise und einer Prämie von 8’676 Franken. Am günstigsten ist Sympany-Vivao. Hier kostet das HMO-Modell mit einer 2’500-Franken-Franchise nur 5’134 Franken. Die Lausanner Bevölkerung hat die höchsten Grundversicherungsprämien bei Philos mit dem OKP-Modell, der 300-Franken-Franchise und einer Prämie von 8’276 Franken. Am günstigsten ist das HMO-Modell bei Swica mit einer 2’500-Franken-Franchise und 4’746 Franken Prämie. Die Prämie liegt heute durchschnittlich bei 6’348 Franken (4’422 Franken 2015, plus 43,5 Prozent).
In Bellinzona ist Swica die teuerste Krankenkasse mit dem OKP-Modell, der 300-Franken- Franchise und einer Prämie von 8’771 Franken. Am günstigsten ist KPT mit dem HMO-Modell, der 2’500-Franken-Franchise und einer Prämie von 4’916 Franken. 2015 zahlte man im Tessin im Schnitt 3’933 Franken Grundversicherungsprämie. Heute sind es 6’556 Franken (plus 66,7 Prozent).
Methodik
Comparis hat anhand der Versicherungsprämiendaten des Bundesamtes für Gesundheit die durchschnittlichen Grundversicherungsprämien und das Sparpotenzial für Erwachsene in der ganzen Schweiz untersucht. Dabei wurden nur Kassen und deren Produkte (Modell und Franchise) berücksichtigt, welche seit 2015 durchgehend zur Auswahl standen. Des Weiteren wurden nur Produkte in die Analyse aufgenommen, welche mindestens rund 100 Versicherte aufweisen konnten. Es wurden nur Prämien ohne Unfalldeckung berücksichtigt. Für die Berechnung der gegenwärtigen Durchschnittsprämien wurden auch Produkte berücksichtigt, die nicht bereits seit 2015 durchgängig auf dem Markt sind. Des Weiteren wurde zu Sicherung einer ausreichenden Anzahl Mitglieder und zum Ausschluss von Kleinstprodukten die Modellebene berücksichtigt (also z. B. Hausarzt, Telmed).
Weitere Informationen:
Felix
Schneuwly
Krankenkassen-Experte
Telefon: 079 600 19 12
E-Mail:
comparis.ch
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