Es ist ein Schreckensszenario für jeden Autofahrer: Das Auto gerät unter Wasser und man muss sich daraus befreien, um nicht zu ertrinken. Ein solches Szenario ist zwar selten, aber durchaus realistisch. Durch die Zunahme extremer Wetterereignisse wie Hochwasser und Starkregen können Strassen innert kürzester Zeit überflutet und Autos fortgeschwemmt werden. Bei einem Verbrenner können schon 30 Zentimeter Wassertiefe zu Totalschaden führen und ab einer Wasserhöhe von 50 Zentimetern kann das Fahrzeug aufschwimmen und lässt sich nicht mehr kontrollieren. Aus diesem Grund sollten überschwemmte Strassen oder Unterführungen nicht durchfahren werden.
Der TCS hat deshalb in Zusammenarbeit mit dem deutschen ADAC zwei Autos mehrmals im Wasser versenkt. Dabei wurde untersucht, wie rasch die Autos sinken, wie die Elektronik reagiert und wie rasch sich Insassen befreien können. Beim Test auf einem Bundeswehrgelände in Bayern kamen mit dem Seat Exeo ein Verbrenner und mit dem Citroën ëC4 ein Elektroauto zum Einsatz.
Fensterheber funktioniert auch unter Wasser
Die beste und sicherste Option das Auto zu verlassen, ist der Ausstieg durch eine Seitenscheibe. Beim Citroën mit Elektroantrieb gelingt das dem Fahrer problemlos, da die elektrischen Fensterheber auch im Wasser noch funktionieren. Rasch handeln ist aber Pflicht. Das E-Auto sinkt innerhalb von knapp drei Minuten unter die Wasseroberfläche. Dabei unterscheidet sich das Sinkverhalten nicht wesentlich von jenem eines Verbrenners. Der Taucher, der im Auto verbleibt, bestätigt, dass die Fensterheber auch unter Wasser noch ihren Dienst tun. Auch die Batterie hält dem Bad stand. Sie zeigt auch nach der Bergung keine Auffälligkeiten bei der Temperatur und es besteht keine Gefahr eines Stromschlages.
Türe öffnen ist praktisch unmöglich
Beim Verbrenner Seat Exeo wird simuliert, dass die elektrischen Fensterheber nicht funktionieren. Weil das Fahrzeug über doppelverglaste Scheiben verfügt, besteht auch keine Möglichkeit, die Scheibe einzuschlagen. So muss der Fahrer die Tür öffnen, was erst möglich ist, wenn der Druckausgleich erfolgt ist. Im Test lässt sich die Fahrertür erst nach 4 Minuten und 36 Sekunden öffnen. Zu diesem Zeitpunkt war der Kopf des Insassen bereits 1 Minute und 37 Sekunden unter Wasser. In einem Ernstfall wäre es aufgrund des Adrenalins, der Kälte und der körperlichen Anstrengung nicht möglich die Luft genügend lange anzuhalten. Kurz nach der Landung im Wasser lässt sich die Türe möglicherweise noch öffnen. Dies würde das Auto allerdings in Schieflage bringen, was für weitere Insassen zusätzlich gefährlich wäre.
Getestet wurde ausserdem, wie praktikabel das Einschlagen der einfach verglasten Scheibe ist. Es zeigte sich, dass eine Zerstörung der Scheibe mit Werkzeugen wie Nothammer oder Federkörner machbar ist. Mit Hilfsmitteln wie Autoschlüssel oder Gurtschlosszunge ist es jedoch kaum möglich.
Die ausführlichen Versuche haben gezeigt, dass unter Testbedingungen ein Ausstieg durch heruntergelassene oder eingeschlagene Scheiben möglich ist. Im Fall eines Unfalls muss allerdings berücksichtigt werden, dass die Insassen unter Schock stehen und das Wasser deutlich kälter sein kann. Gerät ein Auto ins Wasser, sollte der Ausstieg in weniger als einer Minute erfolgen und die Fensterheber so früh wie möglich betätigt werden.
Korrekt reagieren im Ernstfall
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