Der seit März 2024 vierteljährlich erscheinende Comparis-Womo-Preisindex in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich zeigt auf, wie sich die Teuerung in den Bereichen Wohnen und Mobilität (Womo) entwickelt hat.
5-Jahres- Vergleich: Womo-Preisindex deutlich höher als der LIK
Der LIK verzeichnete im Mai mit minus 0,1 Prozent* gegenüber dem Vorjahresmonat erstmals wieder sinkende Preise. Im Vergleich zu vor 5 Jahren stieg er jedoch um 7,1 Prozent*. Der Womo-Preisindex erhöhte sich in diesem Zeitraum um deutliche 11,0 Prozent und wies damit eine um 55 Prozent stärkere Teuerung aus als der LIK. Das zeigt: Die Bereiche Wohnen und Mobilität sind in den letzten 5 Jahren stärker gestiegen als der Durchschnitt.
Zu den Produkten, deren Preise sich in den letzten 5 Jahren am stärksten erhöht haben, zählen: Energie zum Heizen (Gas, Heizöl, Brennholz und Fernwärme) (plus 51,1 Prozent), Elektrizität (plus 40 Prozent*), Treibstoffe (plus 24,8 Prozent*), Einrichtungszubehör (plus 15,6 Prozent*) sowie Wohnzimmer- und Büromöbel (plus 14,1 Prozent*).
«Einige dieser Produkte sind in den letzten beiden Jahren wieder günstiger geworden – etwa Energie zum Heizen (minus 8,8 Prozent) und Treibstoffe (minus 5,5 Prozent*). Ursache dafür waren sinkende Rohölpreise und eine starke Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem US-Dollar. Ohne diese Rückgänge wäre die Teuerung in den letzten 5 Jahren noch höher ausgefallen», sagt Renkert.
Auch die Wohnungsmieten sind in den letzten 5 Jahren um 10,1 Prozent* überdurchschnittlich stark gestiegen. «Der ungebrochene Anstieg der Wohnungsmieten ist für viele Mieterinnen und Mieter besonders belastend, da der Anteil am Haushaltsbudget bereits schon hoch war und mit den starken Erhöhungen vermutlich noch weiter angestiegen ist. Ausserdem mussten viele Arbeitnehmende Reallohneinbussen hinnehmen, da die Nominallöhne von 2021 bis 2024 durchschnittlich lediglich um 4,2 Prozent* gestiegen sind, während der LIK mit 6,8 Prozent* deutlich darüber lag. Eine Erhöhung und bessere Ausnützung des Wohnraums sind dringend nötig, um einem weiteren Anstieg der Mieten entgegenzuwirken», so Renkert weiter.
Seit Mai 2020 sind Produkte in den Bereichen Wohnen und Mobilität teilweise sogar günstiger geworden. Dazu zählen: Kleine elektrische Haushaltsgeräte (minus 7,9 Prozent*), motorbetriebene Werkzeuge für Haus und Garten (minus 6,9 Prozent*), Fahrräder und Elektrofahrräder (minus 2,2 Prozent*), Dienstleistungen für die Versorgung und den Unterhalt der Wohnung (minus 1,7 Prozent*), grosse elektrische Haushaltsgeräte (minus 1,1 Prozent*) sowie Küchen- und Kochgeräte (minus 0,4 Prozent*).
«Auch hier zeigt ein genauer Blick, dass einzelne Produkte in den letzten 24 Monaten deutlich billiger geworden sind. So fielen die Preise kleiner elektrischer Haushaltsgeräte um 10,5 Prozent*, während Küchen- und Kochgeräte um 7,3 Prozent* günstiger geworden sind. Der Markt in diesem Segment ist durch asiatische Anbieter sehr kompetitiv, und das zeigt sich an fallenden Preisen», kommentiert Renkert.
Stärkster Preisanstieg in den letzten 12 Monaten
Besonders für die Motorfahrzeugversicherung mussten Herr und Frau Schweizer deutlich tiefer ins Portemonnaie greifen als noch vor einem Jahr. Der Preis stieg um 6,1 Prozent*. Kein anderes Produkt hat sich gemäss der Comparis-Analyse im Vorjahresvergleich stärker verteuert.
Gestiegen sind auch die Preise für Wohnungsmieten, nämlich um 2,6 Prozent*. Das ist Rang 2 in der Teuerungshitparade. Der Preisanstieg für Garagen und Parkplatzmiete (plus 2,3 Prozent*) war der drittstärkste. Auf Rang 4 und 5 folgen Dienstleistungen für Wohnungsreinigung und Dienstleistungen für laufende Wohnungsreparaturen mit plus 2,1 Prozent* bzw. 1,8 Prozent*.
Stärkster Preisrückgang gegenüber dem Vorjahresmonat
Vor 12 Monaten bezahlten Konsumierende für Treibstoff mehr als im Mai 2025. Gemäss der Comparis-Analyse sind die Preise im Vorjahresvergleich um 8,8 Prozent* gesunken.
Am zweitstärksten vergünstigten sich die Preise von Elektrizität, sie lagen 8,7 Prozent* tiefer als noch im Mai 2024. Weiter gesunken sind die Preise auch für Energie zum Heizen (Gas, Heizöl, Brennholz und Fernwärme) (minus 6,7 Prozent), Küchen- und Kochgeräte (minus 6,4 Prozent*) sowie Glaswaren, Geschirr und Besteck (minus 5,0 Prozent*).
Höchste Teuerung bei Einpersonenhaushalten unter 65 Jahren
Nach Haushaltstypen unterschieden, erlebten Einpersonenhaushalte unter 65 Jahren in den letzten 12 Monaten die höchste Teuerung bei Wohnen und Mobilität. Sie fühlen aktuell eine Teuerungsrate von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch im Mai 2025 wurde für sie das Leben verglichen mit Februar 2025 noch einmal teurer, um 0,2 Prozent.
Rein rechnerisch spüren Paare ab 65 Jahren ohne Kinder prozentual am wenigsten. Mit einem Indexstand von 111,4 hat die gefühlte Teuerung in den Bereichen Wohnen und Mobilität bei ihnen in den letzten 12 Monaten sogar um 0,5 Prozent abgenommen. Im 3-Monats-Vergleich ist die Teuerung für sie im Mai 2025 unverändert geblieben.
Tiefste Einkommensklasse spürt die Teuerung am meisten
In den Einkommensklassen zeigt sich: Das Leben hat sich im Vergleich zum Vorjahr für die tiefste Einkommensklasse am stärksten verteuert. Der Womo-Preisindex ist für diese Klasse um 0,4 Prozent gestiegen. Verglichen mit Februar 2025 lag die Teuerung bei plus 0,2 Prozent.
Kaum von der Teuerung betroffen war die höchste Einkommensklasse. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise für sie um 0,1 Prozent gesunken. In den letzten 3 Monaten wurde der Konsum für die höchste Einkommensklasse um 0,1 Prozent teurer.
Höchste Teuerung in der französischen Schweiz
Unterteilt nach Sprachregionen ergibt sich folgendes Bild: Die französische Schweiz verzeichnete eine unveränderte Teuerung im Vergleich zum Vorjahr. Gegenüber Februar 2025 stieg das Preisniveau um 0,1 Prozent.
Die vergleichsweise tiefste Teuerung gegenüber dem Vorjahr hatte die italienische Schweiz mit minus 0,3 Prozent. Im Vergleich zu vor 3 Monaten blieben für sie die Preise in den Bereichen Wohnen und Mobilität unverändert.
*Comparis- Womo-Preisindex
Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) misst Preisveränderungen anhand eines repräsentativen Warenkorbs von rund 1’050 Waren und Dienstleistungen. Eine anhaltende Abnahme des Geldwertes bzw. eine Erhöhung des durchschnittlichen Preisniveaus bezeichnet dabei die Inflation. Der LIK umfasst 12 Hauptkategorien, darunter auch langfristige Investitionen und Wohnungsmieten. Grosse Ausgabenposten, wie etwa die Prämien für die Sozialversicherungen oder die direkten Steuern, sind demgegenüber nicht erfasst. Der LIK widerspiegelt somit nicht die tatsächlich gefühlte Teuerung der Konsumentinnen und Konsumenten.
Der Comparis-Womo-Preisindex in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH bildet die Inflation ausschliesslich in den Bereichen Wohnen und Mobilität ab. Zudem werden explizit einzelne Haushaltsgruppen, Einkommensklassen und Sprachregionen berücksichtigt. Weiter wird ein geglätteter 20-Jahres-Preisvergleich berechnet sowie eigene Berechnungen für vereinzelte Produktgruppen angestellt. Wichtiger Hinweis: Mit einem (*) gekennzeichnete Zahlen wurden vom Bundesamt für Statistik (LIK/BFS) direkt berechnet respektive beruhen auf den Zahlen des LIK/BFS.
Die Datengrundlage für den Comparis-Womo-
Preisindex besteht aus dem Landesindex der Konsumentenpreise (
Laut dem Womo- Preisindex sind im Mai 2025 die Preise für Wohnen und Mobilität in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahresmonat unverändert geblieben. Zum Vergleich: Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) des Bundesamtes für Statistik (BFS), der einen Warenkorb von über 1’000 Waren und Dienstleistungen abdeckt, sank um 0,1 Prozent*. Gegenüber Februar 2025 sind die Preise im Schweizer Comparis-Womo-Preisindex gestiegen, nämlich um 0,1 Prozent (LIK: plus 0,2 Prozent*). Allein die Wohnungsmieten haben sich in den letzten 3 Monaten um 0,5 Prozent* erhöht. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind es gar 2,6 Prozent*.
Weitere Informationen:
Dirk
Renkert
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