14.05.2025
| von Ringier AG
Lesedauer: 10 Minuten
14.05.2025, Operativer Gewinn (EBITDA): Anstieg um 12.6% auf 118.8 Millionen CHF. Signifikante Verbesserung
der EBITDA-Marge auf 14.8%. Digitaler EBITDA-Anteil bei 82%. Digitale Marktplätze: In allen
Ländern signifikante Wachstumstreiber. Medien: Weiter unter Druck. Fokus auf Qualität und auf durch
Künstliche Intelligenz getriebene Innovation. Relevante Investitionen in Künstliche Intelligenz, Daten-
Ontologien und skalierbare Technologien. Die renommierte Fotografin Heji Shin gestaltet den 28.
Ringier-Kunst-Jahresbericht.
Die Welt steht am Beginn eines neuen technologischen Zeitalters. Nach dem Internet (1989) und dem Smartphone (2007) markiert die Generative Künstliche Intelligenz die dritte grosse Etappe der digitalen Transformation. Seit der Lancierung von ChatGPT im November 2022 ist KI keine Vision mehr – sie ist massentaugliche Realität. Und sie verändert Industrien, Wissenschaft und Gesellschaft tiefgreifend. Die Medienindustrie ist – einmal mehr – von dieser tiefgreifenden Umwälzung besonders stark betroffen.
Ringier begegnet dem Wandel seit 192 Jahren mit Gestaltungswillen. 2024 wurden die technologischen und datenbasierten Grundlagen konsequent ausgebaut und optimal aufeinander abgestimmt – in allen drei Geschäftsbereichen: Medien, Sport-Medien und digitale Marktplätze. Ziel sind skalierbare Innovationen, vertrauenswürdige Inhalte sowie bessere Services für Kundinnen und Kunden, Userinnen und User.
Deutliche Steigerung des operativen Gewinns
Die Ringier-Gruppe verzeichnete trotz relevanter Investitionen in Technologie und Daten im Geschäftsjahr 2024 eine deutliche Steigerung des operativen Gewinns: Das EBITDA stieg um 12.6% auf 118.8 Millionen CHF (2023: 105.5 Mio CHF). Dies ist das zweitbeste Ergebnis seit zehn Jahren. Der Umsatz belief sich auf 800,6 Millionen CHF (2023: 918.9 Mio CHF), was die strategische Bereinigung des Portfolios widerspiegelt, insbesondere den Verkauf der E-Commerce-Plattform DeinDeal und die Schliessung der Gross-Druckerei Swissprinters. Für Ringier geht damit eine Ära zu Ende: Der Druck von Zeitungen und Zeitschriften war seit 1833 Herzstück des Familienunternehmens.
Hervorzuheben ist die damit verbundene signifikante Verbesserung der EBITDA-Marge auf 14,8% (2023: 11.5%). Mit einem konstanten digitalen EBITDA-Anteil von 82 % unterstreicht das Unternehmen, für das 6.048 Mitarbeitende in 20 Ländern arbeiten (2023: 6.571 Mitarbeitende), nicht nur seine strategische Ausrichtung, sondern zählt auch zur europäischen Spitzengruppe der Medien-Industrie.
Marc Walder, CEO von Ringier: «Die Ringier Gruppe erzielt erneut einen höheren operativen Gewinn. Dies dank der vor über 15 Jahren begonnenen, konsequenten digitalen Transformation und den Investitionen in neue digitale Geschäfte wie Marktplätze für Jobs, Immobilien und Autos oder Ticketing. Denn das Mediengeschäft bleibt weiter unter Druck. Dies sowohl bei den Abonnements als auch auf dem Werbemarkt. Über die vergangenen Jahre sind mehrere hundert Millionen an klassischem Medienumsatz weggebrochen. Das Geschäftsjahr 2024 markiert den Beginn einer neuen Etappe für Ringier: Wir harmonisieren technologische Infrastruktur und Daten-Ontologien, wir setzen gruppenweit auf eine Zusammenarbeit mit dem führenden Software- und Daten-Unternehmen Palantir und wir wenden Künstliche Intelligenz auf allen Ebenen und in allen Bereichen des Unternehmens konsequent an.»
Digitale Marktplätze als Wachstumstreiber
Die digitalen Marktplatz-Plattformen entwickelten sich auch 2024 weiter zu einer tragenden Säule des Unternehmenserfolgs: Die JobCloud-Gruppe in der Schweiz behauptete sich 2024 in einem anspruchsvollen Marktumfeld mit einer EBITDA-Marge von über 52 %. Trotz rückläufiger Umsätze infolge konjunktureller Zurückhaltung auf dem Arbeitsmarkt verzeichneten die Plattformen der JobCloud-Gruppe Rekordwerte bei Neuregistrierungen und Bewerbungen. Durch gezielte Investitionen stärkte sie ihre Marktposition weiter. In Österreich erwies sich das Umfeld bei Karriere.at (JobCloud- Anteil: 49 %) weiterhin als herausfordernd. Dennoch hält sich die EBITDA-Marge mit über 50% auf einem hohen Niveau.
Die smg Swiss Marketplace Group erzielte ein starkes Ergebnis basierend auf der positiven Entwicklung aller vier Geschäftsbereiche: Immobilien, Automobile, Allgemeine Marktplätze sowie Finanzen und Versicherung: Der Umsatz, das operative Betriebsergebnis und die EBITDA-Marge (40 %) legten deutlich zu. Im Immobilienbereich trieben Homegate und ImmoScout24 ihr Wachstum durch zwei Hauptfaktoren voran: Erstens durch die Zusammenführung ihrer Angebote für Makler und Verwalter zu einer gemeinsamen Plattform und zweitens durch den Ausbau der Wertschöpfung. Zusätzlich trug die erfolgreiche Übernahme und Integration von Flatfox zum Wachstum bei. Ricardo feierte sein 25-jähriges Bestehen und kann auf insgesamt 110 Millionen erfolgreich verkaufte Artikel zurückblicken.
Ticketcorner wuchs erneut und behauptete seine Marktführerschaft mit einem Rekordabsatz von 11.9 Millionen Tickets und über 17.000 Veranstaltungen – darunter 90’000 verkaufte Tickets innert weniger Minuten für Taylor Swift. Mit dem Erwerb internationaler Rechte für Grossereignisse wie ESC, UEFA Women’s EURO und IIHF-Eishockey-WM baut Ticketcorner seine Relevanz in der Schweiz weiter aus.
Auch international erzielten Ringiers digitale Marktplatzplattformen starke Ergebnisse: Imobiliare.ro feierte in Rumänien 25 Jahre erfolgreiche Marktpräsenz und stellte auf die vom Inhouse-Technologie Hub Ringier South Africa entwickelte Cube-Technologie um. In Polen, der Slowakei und Afrika wurden Marktanteile ausgebaut und Plattformen durch KI und digitale Services gestärkt – wie u.a. bei der The African Talent Company (TATC) in Zusammenarbeit mit der Mastercard Foundation.
Mediengeschäft im Zeichen von Qualität und Innovation
Mit 20 führenden Medien-Titeln und 4.6 Millionen Leserinnen und Lesern stärkte Ringier Medien Schweiz (RMS) seine Marktposition. Blick feierte seinen 65. Geburtstag und investierte in ein umfassendes Redesign sowie neue technologische Anwendungen wie in vertikale Videos, die sogenannten «Blick Bites», die die Social-Media-Erfahrung der Userinnen und User mit starken journalistischen Inhalten kombinieren. Bei den digitalen Abonnements wurde bei Blick zwei Jahre nach der Lancierung die 25’000er-Marke erreicht. Die Bilanz steigerte seine Leserschaft um 10.1 %, LandLiebe bleibt das meistgelesene Magazin der Schweiz. Technologisch setzt RMS auf Zukunft: Der Beobachter lancierte einen Beratungs-Chatbot und der gemeinsam mit Google Cloud entwickelte KI- Chatbot für Blick befindet sich in der Testphase.
Admeira erweiterte sein Portfolio durch die Partnerschaft mit CANAL+ Schweiz und erzielte u.a. durch Sport-Grossereignisse Rekordeinnahmen. Die Energy Gruppe konnte ihre Position als führender privater Radiosender der Schweiz mit täglich 678’000 Hörerinnen und Hörern behaupten.
In Mittel- und Osteuropa wurde die Transformation der Medientitel mit Fokus auf digitale Exzellenz, KI-Integration und nachhaltiges Wachstum beschleunigt. Das Ringier Digital Media Playbook lieferte den strategischen Rahmen für digitales Publizieren und mithilfe KI-gestützter Plattformen wie Palantir und der automatisierten Content-Generierung konnte die Effizienz der Redaktion gesteigert werden. Um die Content-Strategie zu verbessern, haben die Redaktionen in den CEE-Ländern und in Afrika das User Needs Modell von Ringier übernommen, wodurch eine gezieltere Zielgruppenansprache ermöglicht wird.
Weitere Erfolgsbeispiele: Aktuality.sk (Slowakei) verzeichnete ein Abowachstum von 75 %, Libertatea wurde zur meistgelesenen Nachrichtenseite Rumäniens. Ringier Axel Springer Polska bekräftigte erneut seine marktführende Position: Onet wurde im September 2024 zur meistbesuchten Nachrichtenwebsite der EU und erhielt vom Reuters Institute zum siebten Mal in Folge die Auszeichnung als vertrauenswürdigstes Onlinemedium Polens. In Afrika festigte Pulse seine Position als führende Social-Media-Marke mit 65 Millionen Nutzerinnen und Nutzern und 12.3 Millionen TikTok-Followern. Initiativen wie die Pulse Influencer Awards und Pulse Picks förderten das Nutzer- Engagement, während die Berichterstattung über relevante Themen die Glaubwürdigkeit der Marke stärkte.
Die Ringier-Journalistenschule («JouSchu») feierte 2024 ihr 50-jähriges Bestehen. Die Schule, die erste ihrer Art in der Schweiz, hat den Journalismus im Land mitgeprägt. 1974 war die Gründung der Ringier Journalistenschule eine mutige, zukunftsweisende Ausbildungsoffensive des Verlegers Hans Ringier.
Sports Media: Dynamik, Reichweite, Innovation
Auch das jüngste strategische Segment von Ringier, Sports Media, setzte seinen Aufwärtstrend fort: Die Ringier Sports Media Group (RSMG) hat sich seit ihrer Gründung 2022 zu einem führenden Anbieter im digitalen Sportmediensektor entwickelt. Mit Präsenz in mittlerweile acht Ländern und einer monatlichen Reichweite von über 25 Millionen Nutzern zeigt die RSMG ein starkes Wachstum auf.
GSP.ro (Gazeta Sporturilor) in Rumänien feierte sein 100-jähriges Jubiläum. Die eingeführte Digital- First-Strategie führte im Jahresvergleich zu einer Leistungssteigerung von 10 Prozent – und damit zur besten Performance in der Geschichte des Titels. A Bola, Portugals führende Sportmedien-Marke, überschritt die Marke von 5 Millionen monatlichen Nutzern. Sportnieuws.nl in den Niederlanden wiederum verdoppelte seine Reichweite. Sportal.rs in Serbien und Sport.sk in der Slowakei behaupteten ihre Marktführerschaft, während Sportal.bg in Bulgarien erneut durch ein hervorragendes Ergebnis und eine EBITDA-Marge von über 50 % glänzte.
Die RSMG setzte auch auf technologische Innovation, indem sie KI-gestützte Übersetzung und Anpassung von Inhalten für mehrsprachige Publikationen einführte und neue mobile Apps in verschiedenen Ländern auf den Markt brachte. Für 2025 plant die Gruppe, die KI-Integration weiter voranzutreiben und innovative Produktentwicklungen umzusetzen, um Effizienz und Nutzererlebnis zu steigern. Diese Strategie unterstreicht RSMGs Engagement, an der Spitze der digitalen Sportmedien zu bleiben. Ziel ist es, das Publikum auch in Zukunft kontinuierlich mit hochwertigem Content zu begeistern und durch innovative Technologien ein noch besseres Nutzererlebnis zu bieten.
Technologie und KI als strategischer Wachstumsmotor
Marc Walder: «Mit der Vertiefung der langjährigen und gruppenweiten Partnerschaft mit Palantir und der Einführung deren Artificial Intelligence Platform (AIP) baute Ringier 2024 seine KI-Kompetenz signifikant aus. KI eröffnet uns enorme Möglichkeiten. Wir nutzen diese Technologie, um datenbasiert Mehrwert in Media, Marketplaces und Sports Media zu schaffen.»
Die OneLog-Initiative der grossen Schweizer Medienhäuser überschritt 2024 die Marke von 3,5 Millionen verifizierten Konten. Die Einführung von OneID setzte neue Standards im datenschutzkonformen Targeting für den Werbemarkt. Im Oktober 2024 wurde OneLog Opfer eines Sabotage-Aktes, was dazu führte, dass der Dienst vorübergehend nicht zur Verfügung stand. Nach enger Zusammenarbeit mit Behörden und Sicherheitsfachleuten konnten die Betriebsabläufe schnell wiederhergestellt werden. Die Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf einen Datendiebstahl.
Ausblick 2025: KI, Daten, Innovation
Marc Walder: «Die Ergebnisse von 2024 demonstrieren unsere Fähigkeit, Veränderungen zu meistern, Chancen zu nutzen und neue Standards in der Branche zu setzen. Für 2025 liegt der Fokus der Investitionen auf Künstlicher Intelligenz, Daten-Ontologien und skalierbaren Technologien. Ziel ist es, Synergien noch gezielter zu nutzen, die Effizienz weiter zu steigern – und unsere digitalen Dienstleistungen in Medien, Sport-Medien, Marktplätzen und Ticketing weiter auszubauen.»
Heji Shin konzipiert den 28. Ringier-Kunst-Jahresbericht
Der Ringier-Kunst-Jahresbericht 2024 setzt die bereits 28-jährige Tradition fort, die Kommunikation des Jahresberichts mit zeitgenössischer Kunst zu verbinden. Die renommierte Fotografin Heji Shin wurde für diese Ausgabe gewonnen. Ihre Bilder, die während ihrer USA-Einzelausstellung entstanden, zeigen kraftvolle Aufnahmen eines Raketenstarts in Cape Canaveral. Diese symbolisieren Fortschritt und Expansion, stellen aber auch eine Abkehr von Shins früheren, oft kontroversen Arbeiten dar.
Neben dem Jahresbericht enthält das diesjährige Kunstprodukt ein zufällig ausgewähltes Raketenposter und einen QR-Code für den Download eines von Heji Shin per Video dokumentierten Raketenstarts. Mit dem Kunst-Jahresbericht 2024 bietet Ringier einen innovativen Blick auf die Kunst als Spiegel des Wandels.
Michael Ringier, Verwaltungsratspräsident: «Unser Kunst-Jahresbericht 2024 spiegelt die Essenz von Ringier wider: Tradition und Innovation, Journalismus und Technologie. Wie die Kunst von Heji Shin wollen wir überraschen, Fragen stellen und zum Nachdenken anregen. In einer Zeit, in der «betreutes Denken» und oberflächliche Provokation zunehmen, setzen wir auf qualitativ hochwertigen Journalismus. Wir bieten Recherche, Ideen und Lesegenuss – ohne zu belehren oder zu schockieren. Trotz wachsender Herausforderungen bei der Finanzierung sehen wir den steigenden Bedarf an gutem Journalismus als Chance. Dank unserer engagierten Mitarbeitenden bleibt Ringier ein nachdenkliches, ambitioniertes und erfolgreiches Unternehmen.»
Medienkontakt:
Ringier AG
Corporate Communications
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Schweiz
+41 44 259 64 44
media@ringier.ch
--- ENDE Pressemitteilung EBITDA auf Höchststand, digitale Leader-Positionen ausgebaut, Investitionen in KI ---
Über Ringier AG:
Ringier ist das grösste international operierende Schweizer Medienunternehmen und führt weltweit mit seinen rund 8000 Mitarbeitern mehr als 120 Zeitungen und Zeitschriften, Druckereien, diverse Radio- und Fernsehkanäle und über 80 Web- und Mobile-Plattformen.
Basierend auf seiner 180-jährigen Geschichte, steht Ringier für Pioniergeist und Individualität, für Unabhängigkeit, sowie für Meinungsfreiheit und Informationsvielfalt.
Exzellente Produkte, journalistische Qualität und erstklassige Unterhaltung sind Ringiers Markenzeichen. 1833 in der Schweiz gegründet, wird Ringier seit fünf Generationen als Familienunternehmen geführt.
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