Die Schweizerische Nationalbank (SNB) belässt den Leitzins wie schon bei der letzten Sitzung im September unverändert bei 1,75 Prozent. Mit dem Zinsentscheid folgt sie der US-Notenbank (Fed), die gestern ebenfalls eine Zinspause eingelegt hat. «Mit dem Entscheid einer erneuten Zinspause hält die SNB weiter Kurs, umsichtig und entschlossen gegen die Inflation vorzugehen», kommentiert Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert.
Die Inflation betrug im November 1,4 Prozent und war deutlich niedriger als ursprünglich erwartet. Das lag teils an gesunkenen Importpreisen, aber auch am moderaten Effekt der ersten Mietpreiserhöhungen, der wesentlich stärker erwartet wurde. «Da die Inflation deutlich unterhalb der von der SNB anvisierten Obergrenze von 2 Prozent lag, drängte sich eine unmittelbare Erhöhung des SNB-Leitzinses nicht auf. Umgekehrt kann auch noch keine Entwarnung gegeben werden, da zukünftige Erhöhungen wie etwa bei den Mieten, dem Strom und der Mehrwertsteuer schon programmiert sind», so Renkert weiter.
Nächste Kostensteigerungen sind unausweichlich
Die SNB befindet sich in einer komfortablen Lage, da die Inflation deutlich innerhalb der vorgegebenen Bandbreite von 0 bis 2 Prozent liegt und sich kein unmittelbarer Handlungsbedarf aufdrängt. Jedoch lässt sich noch nicht abschätzen, wie hoch die Effekte aus den Mietpreissteigerungen im nächsten Jahr sind. Der Einfluss der jüngsten Mietpreiserhöhungen war viel geringer als zunächst erwartet. Das Bundesamt für Statistik hat bei den November-Zahlen erklärt, dass der Effekt der ersten Mietpreissteigerungen noch nicht abschliessend beurteilt werden kann. Das liegt daran, dass der Mietpreisindex auch durch andere Faktoren wie Bautätigkeit, Renovationen und Mieterwechsel beeinflusst wird. Unabhängig davon ist mit weiteren Mietpreiserhöhungen im nächsten Jahr zu rechnen, da der hypothekarische Referenzzinssatz im Dezember von 1,5 Prozent auf 1,75 Prozent angehoben wurde. «Neben Mietpreiserhöhungen dürften im nächsten Jahr auch die erneute Erhöhung der Strompreise um durchschnittlich 18 Prozent sowie die Anhebung der Mehrwertsteuer von 7,7 Prozent auf 8,1 Prozent einen permanenten Druck auf die Inflation ausüben», warnt Renkert.
Umsichtiges Agieren der SNB inmitten eines Marktumfeldes sinkender Zinsen
Die seit Monaten rückläufigen Inflationsraten haben die Kapitalmarktzinsen in der Schweiz deutlich zum Sinken gebracht, da über erste Leitzinssenkungen durch die SNB spekuliert wird. Die Devisenverkäufe der SNB zur Stärkung des Frankens haben geholfen, die importierte Inflation einzudämmen. Senkt die Fed oder die EZB ihre Leitzinsen zuerst, sollte das den Zinsabstand verringern und den Franken stärken. Weitere Devisenverkäufe durch die SNB wären dann nicht mehr notwendig, um die Kosten importierter Güter zu dämpfen. Jedoch leidet die Exportwirtschaft unter einem starken Franken, zumal wichtige Absatzmärkte wie etwa Deutschland Wachstumsschwächen aufweisen. Damit droht eine weitere Abkühlung der heimischen Konjunktur, obwohl sich der Arbeitsmarkt aufgrund des Fachkräftemangels sehr robust zeigt. «Eine verfrühte Senkung des Leitzinses würde die Glaubwürdigkeit der SNB auf eine harte Probe stellen, wenn die Inflation wieder deutlich anziehen sollte. Die SNB agiert sehr umsichtig, wenn sie sich mit Schnellschüssen zurückhält. Zu gross wäre die Gefahr eines Rückschlages», meint Renkert.
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Dirk Renkert
Finanz-Experte
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