Die Richtzinsen für zehnjährige Festhypotheken liegen bei 2,96 Prozent (Stand 15. Juni 2023) nur knapp unter dem Stand von Anfang Jahr in Höhe von 3 Prozent. Jedoch gab es in der ersten Jahreshälfte beträchtliche Schwankungen mit 3,05 Prozent in der Spitze und 2,66 Prozent im Tiefpunkt. Im März kam es im Rahmen des Zusammenbruchs einzelner US-Banken und der Zwangsübernahme der Credit Suisse durch die UBS zu einem scharfen Einbruch bei den Richtzinsen. Zwischenzeitlich haben sich die Richtzinsen für Festhypotheken wieder auf dem alten Stand eingependelt. «Bis Ende des Jahres erwarten wir bei den mittel- und langfristigen Hypothekenzinsen eine Seitwärtsbewegung mit weiteren Schwankungen», so Comparis- Finanzexperte Dirk Renkert.
Saron-Hypotheken im Teuerungsschub
Hingegen haben sich die Saron-Hypotheken seit Jahresanfang deutlich erhöht. Wurde der Saron zu Jahresbeginn bei 0,94 Prozent gehandelt, erhöhte sich dieser auf 1,44 Prozent (Stand 15. Juni 2023). Ursache war die Erhöhung des Leitzinses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) im März von 1 Prozent auf 1,5 Prozent. Die von Banken ausgewiesenen Margen für Saron-Hypotheken betragen üblicherweise zwischen 0,80 bis 1 Prozent. Damit belaufen sich die nicht ausgehandelten Kosten für Saron-Hypotheken um die 2,24 bis 2,44 Prozent. «Bei einer weiteren Leitzinserhöhung durch die SNB am 22. Juni dürften sich Saron-Hypotheken weiter verteuern und der Abstand zu den fünf- und zehnjährigen Festhypotheken nochmals deutlich kleiner werden», warnt Renkert.
Er geht davon aus, dass die SNB die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte erhöht. Damit verfolgt sie unvermindert ihr primäres Ziel, die Inflation auf einen Stand von unter 2 Prozent zu drücken. «Mit der Gefahr der dadurch steigenden Mietzinsen schlummert ein erhebliches Inflationspotenzial, das in den nächsten zwei bis drei Jahren voll durchschlagen könnte», prognostiziert er.
Steigende Mietpreise als neue Treiber von Inflation
Anfang Juni wurde der hypothekarische Referenzzins erstmals seit 2008 um 0,25 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent erhöht. Bei Mietverträgen mit 1,25 Prozent Referenzzins und bei Mieterhaushalten, die vorherige Mietpreissenkungen geltend gemacht haben, hat die Vermieterschaft nun das Recht, die Mietzinsen um 3 Prozent zu erhöhen. Ausserdem können noch 40 Prozent der aufgelaufenen Teuerung als Inflationsausgleich und pauschal 0,5 Prozent pro Jahr als allgemeine Kostensteigerungen hinzukommen. «Insgesamt kann der Mietzinsanstieg bei der ersten Erhöhung dann schnell 5, 6 oder gar 7 Prozent betragen», so der Comparis-Experte.
Die gestiegenen Mieten könnten sich so laut Renkert zum neuen Treiber der Inflation entwickeln. Die ersten Auswirkungen der Mietpreissteigerungen dürften im Oktober im Landesindex für Konsumentenpreise (LIK) zu spüren sein, wenn auch nur gering. «Denn ob alle Vermieterinnen und Vermieter die Mietzinserhöhungen an die Mieterschaft sofort weitergeben, ist eher fraglich», so der Comparis-Experte. Zudem gäbe es noch Mieterhaushalte mit höheren Referenzzinsen, die keine Mietpreissenkungen geltend gemacht haben. In den kommenden Quartalen ist jedoch laut Renkert mit weiteren Anstiegen des Referenzzinssatzes und substanziellen Mietpreiserhöhungen zu rechnen, die weit über das nächste Jahr hinausgehen und einen ständigen Druck auf die Inflation ausüben.
«Der Mechanismus der Mietpreisanpassung könnte sich für die SNB zum Bumerang entwickeln. Um die Inflation zu bekämpfen, hat die SNB den Leitzins erhöht, und steigende Hypothekarzinsen sorgen für anziehende Mietzinsen, was die Inflation weiter antreibt. Die Konstruktion der Mietpreisanpassung müsste in diesem Zusammenhang nochmals überdacht werden», kommentiert Renkert.
Was heisst das für die Hypothekarnehmenden?
Comparis-Finanzexperte Renkert rät Hypothekarschuldnerinnen und Hypothekarschuldnern zu folgendem Verhalten:
Das Unternehmen vergleicht Tarife und Leistungen von Krankenkassen, Versicherungen, Banken sowie Telecom-Anbietern und bietet das grösste Schweizer Online-Angebot für Autos und Immobilien.
Dank umfassender Vergleiche und Bewertungen bringt das Unternehmen Transparenz in den Markt. Dadurch stärkt comparis.ch die Entscheidungskompetenz der Konsumenten.
Gegründet 1996 vom Ökonomen Richard Eisler.
Swiss-Press.com ist ein Angebot von www.help.ch und die spezialisierte Plattform für Pressemitteilungen aus der Schweiz. HELP.ch sorgt für hohe Reichweite, professionelle Veröffentlichung und maximale Sichtbarkeit Ihrer Unternehmensnews.
Medienpräsenz mit «Aktuelle News»: Nutzen Sie das Netzwerk von «Aktuelle News», um Ihre Presse- und Medienmitteilungen, Events und Unternehmensnews gezielt zu verbreiten.
Ihre Inhalte werden über News-Sites, Google, Social Media und Online-Portale einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zum Netzwerk gehören führende Presseportale wie Aktuellenews.ch, News.help.ch, Swiss-Press.com und Tagesthemen.ch, Eventportale wie Eventkalender.ch und Swisskalender.ch sowie Online-TV-Plattformen wie Aktuellenews.tv und Handelsregister.tv. Insgesamt stehen über 30 Publikationskanäle zur Verfügung, um Ihre Mitteilungen optimal zu platzieren.