21.05.2021
| von Bundesamt für Kultur (BAK)
Lesedauer: 4 Minuten
21.05.2021, Bern - Auf Empfehlung der Eidgenössischen Jury für Musik vergibt das Bundesamt für Kultur den
Schweizer Grand Prix Musik 2021 an Stephan Eicher. Als kosmopolitischer Chansonnier lässt der
Schweizer Musiker seine Worte und Melodien um die Welt reisen. 14 weitere Musikerinnen und Musiker
werden mit einem Schweizer Musikpreis ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 17. September
2021 im LAC Lugano in Anwesenheit von Bundesrat Alain Berset statt.
Stephan Eicher wird 1960 in Münchenbuchsee BE geboren, wo er aufwächst. Der Vater führt in an die Musik heran. An der F+F Schule für Kunst und Design in Zürich eignet er sich Aufnahme- und Kompositionstechniken an, die er Ende der 1970er-Jahre anwendet, als er erste Erfahrungen in einer Electropunk-Band sammelt, den Noise Boys. Es folgt eine zweijährige Zusammenarbeit mit seinem Bruder Martin und der Band Grauzone, mit der er auf dem Erfolg der Neuen Deutschen Welle reitet: 1981 werden Stephan Eicher und seine Band mit dem Song «Eisbär» im deutschsprachigen Raum bekannt.
Mit dem Album «Les Chansons Bleues» (1983) beginnt sein Erfolg in Frankreich und eine einzigartige Solistenkarriere als kosmopolitischer Liedermacher des Rock und Pop. Bis heute erreichen seine unverkennbare Stimme und seine Lieder auf Französisch, Englisch, Deutsch, Italienisch und Berndeutsch ein breites Publikum in der Schweiz und im Ausland. Seine Lieder sind wie Gedankengänge, die seine Innenwelt offenbaren: von der Vision der Schweiz als Ort der Erinnerung und Sehnsucht (z. B. im Album «Engelberg»), über die Vertonung von Texten der Schriftsteller Philippe Djian und Martin Suter («Song Book») bis zur Suche nach seinen jenischen Wurzeln im Dokumentarfilm «Unerhört Jenisch» von 2017. In seiner Karriere hat Stephan Eicher bisher rund zwanzig Alben veröffentlicht, zuletzt «Homeless Songs» von 2019. 2021 stellt er in einer Tournee sein Projekt «Das Floss der Unnötigen» vor.
Sein Engagement für neue Generationen von Musikerinnen und Musikern ist in seinem Leben eine Konstante. 2020 feiert er im KKL Luzern sein 40-jähriges Bühnenjubiläum zusammen mit alten und neuen musikalischen Weggefährtinnen wie Sophie Hunger, Tinu Heiniger oder dem Schweizer Balkan- Brass-Ensemble Traktorkestar.
Schweizer Musikpreise 2021
Für Laurence Desarzens, Präsidentin der Eidgenössischen Jury für Musik, ist die Schweizer Musik «vielseitig, schillernd, wandelbar. Sie verformt sich, ist unerwartet und findet selbstverständlich ihren Platz auf den Bühnen der Welt. Die Schweizer Musikpreise nehmen sich die Zeit, über das Naheliegende und die Trends hinauszugehen. Sie nehmen wahr, hören zu und entdecken. Sie zeichnen Musikerinnen und Musiker aus, die suchen, sich engagieren und Risiken eingehen.» Die Schweizer Musikpreise tragen dazu bei, dieses herausragende und innovative Musikschaffen zu vermitteln. Die 14 Preisträgerinnen und Preisträger von 2021 sind: Alexandre Babel (Genf), Chiara Banchini (Lugano, TI), Yilian Cañizares, (Havanna, Kuba und Lausanne, VD), Viviane Chassot (Zürich, ZH), Tom Gabriel Fischer (Zürich, ZH), Jürg Frey (Aarau, AG), Lionel Friedli (Moutier, BE), Louis Jucker (La Chaux-de- Fonds, NE), Christine Lauterburg (Bern), Roland Moser (Bern), Roli Mosimann (Weinfelden, TG), Conrad Steinmann (Rapperswil, SG), Manuel Troller (Luzern), Nils Wogram (Braunschweig, D und Zürich).
Neben bekannten Komponisten aus dem Bereich der zeitgenössischen Klassik – Roland Moser und Jürg Frey – finden sich junge Künstlerinnen und Künstler, die in Pop bis Rock (Louis Jucker) oder Weltmusik (Yilian Cañizares) bereits etabliert sind. Der grosse und durchlässige Bereich zwischen experimenteller Musik, Jazz und alternativem Rock mit Alexandre Babel, Lionel Friedli, Nils Wogram und Manuel Troller stark vertreten, ebenso die Rock- und Pop-Musik mit Roli Mosimann und Tom Gabriel Fischer als erstem Preisträger der Metal-Genres. Die Volksmusik wird von Christine Lauterburg als wichtige Protagonistin vertreten und die Klassik von innovativen Interpertinnen und Interpreten wie Chiara Banchini, Viviane Chassot und Conrad Steinmann, die fast ein Jahrtausend Musik abdecken.
Preisverleihung
Die Preisverleihung findet am 17. September 2021 im LAC Lugano in Anwesenheit von Bundesrat Alain Berset statt. Einige Preisträgerinnen und Preisträger werden während der Veranstaltung live auftreten. Die Ausgabe 2021 des LongLake Festivals in Lugano (www.longlake.ch) wird mit einer Hommage an die Schweizer Musikpreise abgeschlossen. Am Samstag, 18., und Sonntag, 19. September 2021, werden einige der Preisträgerinnen und Preisträger zusammen mit Musikerinnen und Musikern aus der italienischen Schweiz zu hören sein.
Auswahlverfahren
Das BAK mandatiert jährlich rund zehn Expertinnen und Experten aus dem Bereich Musik. Diese schlagen Kandidatinnen und Kandidaten aus allen Regionen der Schweiz und aus sämtlichen Musiksparten vor. Ihre Auswahl wird anschliessend der Eidgenössischen Jury für Musik unterbreitet. Im Januar 2021 haben die sieben Mitglieder der Jury den Preisträger des Schweizer Grand Prix Musik sowie die 14 Preisträgerinnen und Preisträger der Schweizer Musikpreise bestimmt. Der Schweizer Grand Prix Musik ist mit 100 000 Franken dotiert, die Schweizer Musikpreise mit je 25 000 Franken.
Medienkontakt:
Anfragen für Interviews mit den Preisträgerinnen und Preisträgern und Akkreditierung zur
Preisverleihung:
Janina Neustupny
Tel.: +41 77 454 48 50
media-musik@schweizerkulturpreise.ch
Informationen zu den Schweizer Musikpreisen:
Giada Marsadri
Verantwortliche Schweizer Musikpreise, Sektion Kulturschaffen, Bundesamt für Kultur
Tel.: +41 58 460 56 38
giada.marsadri@bak.admin.ch
--- ENDE Pressemitteilung BAK: Der Schweizer Grand Prix Musik 2021 geht an Stephan Eicher ---
Über Bundesamt für Kultur (BAK):
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Seine Fördertätigkeiten umfassen die zwei Bereiche Kulturerbe (Heimatschutz und Denkmalpflege, Kulturgütertransfer, Museen und Sammlungen) und Kulturschaffen (Film, Preise und Auszeichnungen, Unterstützung kultureller Organisationen), darunter auch kulturelle Basisförderung (Sprach- und Verständigungspolitik, musikalische Bildung, Leseförderung, Fahrende, Schweizerschulen im Ausland).
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