Swica-Versand an SVP-Adressen

03.10.2003 | von SWICA Gesundheitsorganisation

Uhr Lesedauer: 3 Minuten


03.10.2003, Versicherungsofferte statt Parole Cross Selling, so nennen Marketingfachleute die «Nutzung bestehender Kundenkontakte» fürs Anpreisen anderer Angebote. Die 25 000 Adressatinnen und Adressaten des Blatts «Die Idee» haben Cross Selling am eigenen Leib erfahren. Sie erhielten kürzlich Post von der Swica- Gesundheitsorganisation.


Inhalt: ein Gutschein «für eine persönliche Versicherungsofferte», um in der Kranken- Grundversicherung gut und gerne «bis zu einigen hundert Franken pro Jahr» zu sparen. Unterzeichnet ist der Brief von einem gewissen Thomas Fuchs, «Verleger und Chefredaktor ,Die Idee», und von Swica-Generaldirektor Hans-Ueli Regius.

Besser bekannt ist Fuchs allerdings als rechtsbürgerlicher SVP-Grossrat aus der Stadt Bern. Und «Die Idee» ist das publizistische Organ der Jungen SVP Schweiz. Sponsert Swica nun die Volkspartei? Nein, er habe die Adressen der «Idee»-Abonnenten nicht verkauft, beteuert Fuchs auf Anfrage. Häufige Klagen von Wählern über hohe Krankenkassenprämien hätten ihn auf die Idee dieser Zusammenarbeit gebracht. Angefragt worden seien mehrere Krankenkassen. Swica, bei der «ein Kollege» arbeite, habe zugesagt und bezahle auch die Versandkosten selber. Den anderen Kassen sei «der logistische Aufwand zu gross» gewesen.

Und der Datenschutz? Da sei eine Vereinbarung getroffen worden, erklärt der Politiker: Swica dürfe die SVP-Adressen nur für diesen einen Versand benutzen, die JSVP wiederum habe keinen Zugang zu den Gesundheitsdaten, die «Idee»-Abonnenten allenfalls der Krankenkasse lieferten. Fuchs bezeichnet das Ganze «als Dienstleistung von uns», denn gerade ältere Menschen wüssten oft nicht, wie sie die Krankenkasse wechseln könnten. Ausserdem mache ein Inserat in der «Idee» den Deal transparent.

Dieser Werbeversand an die «Idee»-Abonnenten sei «ganz normal», sagt Swica-Mediensprecherin Nicole Graf: «Es ist eine Zusammenarbeit, wie wir sie auch mit anderen Partnern Firmen, Verbänden, Vereinen wahrnehmen.» Befürchtungen, die Swica könnte damit Kundschaft anderer politischer Präferenzen vergraulen, hegt sie nicht: «Es hätte auch eine andere Zeitschrift oder Partei sein können, zum Beispiel die SP oder die CVP.» Wie gross der Rücklauf ist, kann Nicole Graf noch nicht sagen, da die Aktion erst angelaufen sei: «Wir haben aber schon einige Gutscheine retour erhalten das Interesse ist da.»

Reaktionen hat auch die SVP des Kantons Bern erhalten aber negative. Wegen der Herausgabe der Adressen seien «böse Briefe» von «Idee»-Abonnenten eingegangen, sagt Geschäftsführer Christoph Neuhaus. Die Partei habe jedoch weder mit dieser Adressdatenbank noch mit dem Swica-Versand etwas zu tun Fuchs handle auf eigene Faust. Die SVP als Partei sei mit ihren Adressen «restriktiv», so Neuhaus: «Wir sind eine Partei die Leute wollen von uns politische Information, nicht Angebote für Sonnencrème oder Rheumadecken.»

Doch auch andere SVP-Mitglieder kommen auf gewerbefreundliche Ideen. Nationalratskandidatin Sabina Geissbühler aus Herrenschwanden konnte die Modefachgeschäfte Feldpausch und PKZ für einen Wahlkampfauftritt gewinnen: SVP-Kandidierende präsentieren als Models die Herbst- und Winterkollektionen gestern in Langnau, heute in Zweisimmen. «Wir vertreten dort die Modewelt mit Politik hat das nichts zu tun», erklärt Raquel Corgo, stellvertretende Geschäftsführerin der Berner PKZ-Filiale. PKZ sei «absolut parteilos» und hätte sich auch Anfragen anderer Parteien «der SP, der Grünen oder der FDP» nicht verschlossen. Gelder flössen keine, PKZ stelle nur die Kleider zur Verfügung und betreibe «einmal eine andere Art Werbung» für sich. Und eines sei klar vereinbart worden, unterstreicht Raquel Corgo: «Wenn sie die Kleider beschädigen, müssen sie sie kaufen.»

--- ENDE Pressemitteilung Swica-Versand an SVP-Adressen ---

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