Schlatter Gruppe im Geschäftsjahr 2015 - Frankenstärke belastet Ergebnis

14.03.2016 | von Schlatter Industries AG


Schlatter Industries AG

14.03.2016, Das Jahr 2015 hat die Schlatter Gruppe vor grosse Herausforderungen gestellt. Dazu gehören die massive Überbewertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro und weiteren Währungen, der unerwartet massive Einbruch im Markt für Papiermaschinenbespannungen sowie die Auswirkungen des Zerfalls der Stahlpreise auf den Markt für Anlagen zur Herstellung von Armierungsgittern. Die Gruppe verzeichnete 2015 einen Bestellungseingang von CHF 72,9 Mio. (2014: CHF 104,7 Mio.) und erzielte einen Nettoerlös von CHF 83,2 Mio. (2014: CHF 89,5 Mio.). Der Auftragsbestand lag per 31.12.2015 bei CHF 31,9 Mio. (31.12.2014: CHF 42,2 Mio.). Mit einem Betriebsergebnis (EBIT) von CHF -5,9 Mio. (2014: CHF 0,7 Mio.) schliesst Schlatter das Geschäftsjahr innerhalb der zu Jahresbeginn kommunizierten Erwartungen ab. Im Betriebsergebnis des Geschäftsjahrs 2015 sind einmalige Verluste und Sonderkosten aufgrund der Währungsverwerfungen, des Aktienprogramms für Mitarbeiter sowie der Restrukturierungsrückstellungen für das Werk Deutschland von insgesamt CHF 3,2 Mio. enthalten, die 2016 nicht mehr anfallen werden. Für die Berichtsperiode weist die Schlatter Gruppe ein Konzernergebnis von CHF -6,9 Mio. (2014: CHF -0,2 Mio.) aus.

In den europäischen Kernmärkten des Produktbereichs Draht sind die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise weiterhin spürbar, wobei im nördlichen EU-Raum wieder vermehrt Investitionsprojekte getätigt werden. Für die nächsten Jahre kann aber nicht von einem eigentlichen Aufschwung in diesen Regionen ausgegangen werden. Eine leicht stärkere Nachfrage wird in Südostasien, in einigen zentralamerikanischen Ländern und in den Emerging Markets im Allgemeinen erwartet. Mit innovativen neuen Anlagenkonzepten im Bereich Industriegitter konnte Schlatter das Momentum der erstarkten US-Wirtschaft nutzen.

In Brasilien, dem wichtigsten südamerikanischen Markt, ist das Neuanlagengeschäft schon im Laufe des Jahrs 2014 zum Erliegen gekommen, und es zeichnet sich zurzeit noch keine Erholung ab. In Russland führen der Zerfall des Rubels sowie das politisch instabile Umfeld zu einer äusserst geringen Investitionsbereitschaft. China nahm im Produktbereich Draht in der Vergangenheit eine untergeordnete Rolle ein. Trotz zurzeit rückläufigen Wirtschaftswachstums könnten sich durch die Weiterentwicklung der Bauindustrie in den nächsten Jahren neue Chancen in diesem Markt eröffnen. Kurz- und mittelfristig besteht in China jedoch ein grösseres Wachstumspotenzial im Bereich der Anlagen für die Industriegitterherstellung. Schlatter wird 2016 gezielt zusätzliche Mittel und Ressourcen in die Bearbeitung von Märkten für die Gitterherstellung investieren, in denen das Unternehmen bisher eher zurückhaltend präsent war.

Während sich der Markt für mobile Schienenschweiss­systeme zurückhaltend zeigte, erstarkte im ersten Halbjahr 2015 insbesondere der Markt für Schienenweichen-Schweissmaschinen. Die Schlatter Gruppe stuft den Gesamtmarkt für das Schienenschweissen nach wie vor als zufriedenstellend ein. Zudem eröffnen sich in den Emerging Markets nach wie vor immer wieder neue Absatzgelegenheiten.

Im Webmarkt ist die Nachfrage 2015 über die Erwartungen stark eingebrochen. Der Markt ist tendenziell rückläufig und volatil, weil der Konsolidierungsprozess der Papierfabriken weiter voranschreitet. Die Investitionen beschränken sich hauptsächlich auf den Ersatz bisheriger Maschinen und Umbauten. Die Schlatter Gruppe geht deshalb für 2016 nicht von einer grundlegenden Erholung aus.

Das Geschäft mit Ersatzteilen und Servicedienstleistungen entwickelte sich stabil und trägt rund 30 Prozent zum Nettoerlös der Gruppe bei. Schlatter verfügt weltweit über eine riesige Anzahl installierter Anlagen. Dieses Potenzial will die Schlatter Gruppe nutzen und hat dafür ein Massnahmenpaket erarbeitet, das 2016 umgesetzt wird.

Standorte und Segmente
Die Standorte Schlieren und Münster sind 2015 beide in die Verlustzone zurückgefallen. Der Standort Schlieren litt insbesondere unter der massiven Überbewertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro und weiteren Währungen sowie den Auswirkungen des Zerfalls der Stahlpreise auf die Investitionstätigkeit im Armierungsgittermarkt. Der Standort Münster hingegen war vom stark rückläufigen Markt für Papiermaschinenbespannungen betroffen.

Im Segment Schweissen reduzierte sich der Bestellungseingang auf CHF 58,4 Mio. (2014: CHF 88,0 Mio.), und der Nettoerlös ging auf CHF 66,7 Mio. (2014: CHF 69,8 Mio.) zurück. Währungsbereinigt hätte der Bestellungseingang bei CHF 65,1 Mio. und der Nettoerlös bei CHF 73,1 Mio. gelegen. Das Segment weist für das Berichtsjahr ein negatives Betriebsergebnis (EBIT) von CHF -4,9 Mio. (2014: CHF 0,1 Mio.) aus. Das Ergebnis wird von einmaligen Kosten in der Höhe von CHF 2,8 Mio. belastet, die 2016 nicht mehr anfallen werden. Auf die abrupte Euroabschwächung zu Jahresbeginn wurde am Standort Schlieren umgehend ein umfassendes operatives Massnahmen­paket eingeleitet, um den Währungsverwerfungen entgegenzuwirken. Die Massnahmen greifen über sämtliche Unternehmensbereiche.

Das Segment Weben generierte im Geschäftsjahr 2015 einen Bestellungseingang von CHF 14,5 Mio. (2014: CHF 16,7 Mio.). Der Nettoerlös ging auf CHF 16,5 Mio. (2014: CHF 19,6 Mio.) zurück. Währungsbereinigt hätte der Bestellungseingang bei CHF 17,5 Mio. und der Nettoerlös bei CHF 18,7 Mio. gelegen. Das Segment weist für 2015 ein Betriebsergebnis (EBIT) von CHF -1,0 Mio. (2014: CHF 0,6 Mio.). Rückstellungen für die Restrukturierung haben das operative Ergebnis 2015 mit CHF 0,4 Mio. negativ belastet. Am Standort Münster wurde im zweiten Halbjahr ebenfalls ein Kostensenkungs- und Produktivitätssteigerungsprogramm lanciert, das die Voraussetzungen schafft, damit der Standort 2016 wieder ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen kann.

Der Verwaltungsrat und das Management der Schlatter Industries haben sich intensiv mit der Standortfrage aufgrund des starken Schweizer Frankens auseinandergesetzt. Dabei wurde auch der Standort Schweiz einer detaillierten Analyse unterzogen. Wir sind zur Überzeugung gelangt, dass die Schlatter Gruppe mit ihren Mitarbeitenden in der Schweiz über einen Wissens- und Erfahrungspool verfügt, der im globalen Markt einen grossen Wettbewerbsvorteil darstellt, und die örtliche Trennung von Projektierung, Technik und Montage im Anlagenbau nicht sinnvoll ist. Die Schlatter Gruppe hält deshalb für das Segment Schweissen am Standort Schlieren in der Schweiz fest.

Im vergangenen Jahr hat Schlatter zudem ein Beschaffungsprogramm lanciert, mit dem die Verlagerung des Einkaufs in den Euroraum beschleunigt wird. Ausserdem werden lohnintensive Arbeiten bei strategischen Partnern in Osteuropa platziert. Zwischen den Standorten Schlieren und Münster wird die Zusammenarbeit weiter intensiviert, um die Wertschöpfungskette noch effizienter zu gestalten. Mit dem Ziel, die Produktivität zu erhöhen und die Durchlaufzeiten zu verringern, wird in Schlieren der Prozess für die Abwicklung von Kundenaufträgen überarbeitet.

Produktentwicklung stärkt Positionierung
Die Schlatter Gruppe hat im vergangenen Jahr einen hohen Innovationsrhythmus in der Produktentwicklung angeschlagen und die dafür eingesetzten finanziellen Mittel um 28 Prozent auf CHF 6,3 Mio. erhöht. Mit ihren Produkten und Dienstleistungen ist die Schlatter Gruppe heute um einiges besser positioniert als im Vorjahr. Für 2016 wird zwar keine grundlegende Veränderung des Marktumfelds erwartet, die Marktpositionierung sowie die Lancierung neuer Produkte sollten es Schlatter jedoch ermöglichen, Marktanteile zu gewinnen.

Im September 2015 führte Schlatter am Standort Schlieren eine Hausmesse durch, an der sie bestehenden und potenziellen Kunden die neuen Anlagenkonzepte vorstellte. Die Veranstaltung löste bei den Kunden äusserst positives Feedback aus und hat bereits zu ersten Aufträgen geführt.

Veränderungen im Verwaltungsrat und Kontinuität in der Gruppenleitung
Peter Müller hat sich entschieden, mit Datum der nächsten ordentlichen Generalversammlung aus dem Verwaltungsrat der Schlatter Industries AG auszutreten. Der Verwaltungsrat bedauert diesen Schritt sehr und bedankt sich bei ihm herzlich für sein engagiertes und wertvolles Mitwirken während der letzten zehn Jahre.

An der ordentlichen Generalversammlung soll der Verwaltungsrat der Schlatter Industries AG um zwei neue Mitglieder ergänzt werden. Zur Wahl vorgeschlagen werden Nicolas Mathys, Mitgründer und Partner von Zug Finance AG, Baar, sowie Michael Hauser, CEO von Tornos, einem ebenfalls börsenkotierten Schweizer Werkzeugmaschinenhersteller. Nicolas Mathys begleitet die Schlatter Gruppe seit vielen Jahren als bedeutender Aktionär. Michael Hauser verfügt über langjährige industrielle Erfahrung im Maschinen- und Anlagenbau. Der Verwaltungsrat ist überzeugt, dass die beiden Persönlichkeiten wichtige Impulse für die nachhaltige Weiterentwicklung der Schlatter Gruppe einbringen werden.

Bei den Gruppenleitungspositionen ergaben sich im Geschäftsjahr 2015 keine personellen Veränderungen.

Ausblick
Die Schlatter Gruppe hat frühzeitig die notwendigen Massnahmen eingeleitet und auf das veränderte Marktumfeld reagiert. Wenngleich die Wechselkurssituation zwischen Euro und Schweizer Franken nach wie vor eine Rolle spielt – viel entscheidender für die Schlatter Gruppe ist, dass sie ihr Volumen im Anlagen- und After-Sales-Bereich steigern kann. Die Schlatter Gruppe hat deshalb 2015 bedeutende Mittel in die Umsetzung ihrer Entwicklungs- und Produkte-Roadmap investiert, was sich 2016 positiv auswirken sollte. Mit dem Ziel, den Nettoerlös zu steigern, hat Schlatter auch eine Verkaufsoffensive eingeleitet, die eine Reihe von Massnahmen beinhaltet. Dazu gehören beispielsweise der Aufbau zusätzlicher Verkaufsressourcen in den Emerging Markets oder die Eröffnung eines Verkaufs- und Servicestützpunkts in China. Weiter wurde ein umfassendes Massnahmenpaket erarbeitet, mit dem das Servicegeschäft intensiviert werden soll. Für das laufende Geschäftsjahr streben der Verwaltungsrat und das Management weiterhin ein ausgeglichenes Ergebnis an.

Generalversammlung 2016
Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung der Schlatter Industriers AG vom 3.5.2016 beantragen, auf eine Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2015 zu verzichten.

Der vollständige Geschäftsbericht 2015 kann auf der Website der Schlatter Gruppe abgerufen werden: http://www.schlattergroup.com/de/investor-relations/downloads/gb2015.pdf


Medienkontakt:
Schlatter Industries AG
Werner Schmidli
Chief Executive Officer
Telefon +41 44 732 71 70
Mobile +41 79 343 62 62
Fax +41 44 732 45 02
werner.schmidli@schlattergroup.com

--- ENDE Pressemitteilung Schlatter Gruppe im Geschäftsjahr 2015 - Frankenstärke belastet Ergebnis ---

Über Schlatter Industries AG:
Technologieführerschaft im Anlagenbau Schlatter ist einer der weltweit führenden Anbieter im Anlagenbau – spezialisiert auf die Technologie des Widerstandsschweissens und auf Webmaschinen für besondere Anwendungen. Um unseren Kunden immer die beste Lösung zu bieten, geben wir uns nie zufrieden und investieren viel in die Forschung. Oft entwickeln wir dabei innovative Anlagen, um gezielt einem speziellen Kundenwunsch zu begegnen.

Sicherheit und Beständigkeit für unsere Kunden Seit fast 100 Jahren sind wir für unsere Kunden ein zuverlässiger Partner. Uns ist die Langlebigkeit der Beziehung wichtig, die mit der Lieferung einer Maschine gerade erst beginnt. Durch unsere effiziente internationale Ausrichtung können wir unsere Kunden weltweit schnell gezielt ansprechen und ihnen adäquate Unterstützung bieten.

Mit Begeisterung dabei Wir sind so gut in dem, was wir tun, weil wir es so gerne tun. Unsere Mitarbeiter lieben ihre Arbeit und geben sich nicht zufrieden, bis die beste Lösung gefunden ist. Davon profitieren natürlich unsere Kunden.


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