GastroSuisse: Ein Jahr ohne Euro-Mindestkurs: Es geht an die Substanz im Gastgewerbe

19.01.2016 | von GastroSuisse

Uhr Lesedauer: 3 Minuten


19.01.2016, GastroSuisse fordert eine stabilisierende Währungspolitik und politische Massnahmen. Ein Jahr nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses sind die Auswirkungen im Gastgewerbe und im Tourismus deutlich zu spüren. Viele Gäste aus dem Euroraum bleiben aus, Schweizerinnen und Schweizer konsumieren vermehrt im Ausland und auf den Unternehmen lastet ein hoher Kostendruck. Betriebe und Arbeitsplätze sind bedroht. GastroSuisse fordert stabilisierende Massnahmen.


„Der aktuelle Währungskurs belastet das Gastgewerbe extrem“, stellt Casimir Platzer, Präsident von GastroSuisse, fest. „Die Unternehmen stehen aufgrund von Gästeschwund und Wettbewerbsnachteilen unter gewaltigem Druck, der sie teilweise in ihrer Existenz bedroht. In dieser Ausnahmesituation erwarten wir von der Nationalbank eine Währungspolitik, die der Wirtschaft dient und für Stabilität sorgt“, konkretisiert er.

„Ein Wirtschaftsgipfel zur Frankenstärke könnte ein Weg sein, um griffige Lösungen zu diskutieren“, schlägt Remo Fehlmann, Direktor von GastroSuisse, vor. „Die Aufhebung des Mindestkurses trifft nicht nur unsere Branche, sondern die gesamte Volkswirtschaft und stellt somit eine ernst zu nehmende Gefährdung unseres Wohlstandes dar.“

Die gastgewerblichen Betriebe versuchen ihr Möglichstes, um mit der Situation umzugehen. Sie optimieren die Kosten so gut es geht, halten die Preise nach Möglichkeit stabil und die Qualität hoch. Zunehmend setzen die Betriebe auf Kooperationen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und das Innovationspotenzial zu steigern.

Wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen sind in diesem Kontext wichtiger denn je und weitere Regulierungen ein Tabu. Massnahmen zum Ausgleich der Frankenstärke sind unerlässlich, denn die langfristigen Auswirkungen der Frankenstärke werden sich erst noch zeigen. Dies umso mehr, als das Image der teuren Schweiz auf lange Sicht in den Köpfen der Menschen verankert zu sein droht.

GastroSuisse fordert insbesondere den Abbau von ungerechtfertigten Schweiz-Zuschlägen, die dauerhafte Verankerung des Beherbergungssatzes und kostengünstige und unbürokratische Einreisemöglichkeiten für Touristen aus Drittstaaten.

Hintergrund
Im Gastgewerbe ist der Umsatz im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Laut der Konjunkturumfrage Gastgewerbe der Konjunkturforschungsstelle KOF ist er allein in den ersten drei Monaten um 5.4 Prozent gesunken. Dieser Trend hat sich in den folgenden Quartalen fortgesetzt.

Wegen ausbleibender Gäste aus dem Euro-Raum ist die Hotellerie besonders schwer von der Frankenstärke betroffen, wobei vor allem der alpine und ländliche Raum zu kämpfen hat. Allein in der Sommersaison von Mai bis Oktober 2015 buchten die europäischen Gäste 11 Prozent weniger Logiernächte in der Schweiz als 2014. Als Folge der schwierigen Rahmenbedingungen mussten im letzten Jahr 385 Beherbergungsbetriebe schliessen. Das entspricht 13 Prozent mehr Schliessungen als im Jahr 2014 und dem höchsten Wert seit Jahrzehnten. Insgesamt mögen erfolgreiche Unternehmen dem Druck kurzfristig standhalten, doch auch sie können langfristig in Bedrängnis geraten, da sie aufgrund des hohen Margendrucks keine Investitionen für die Zukunft tätigen können.

Auch die Restauration kämpft mit den Auswirkungen der Frankenstärke. Der Gastronomietourismus ist ein Trend, der sich verstetigt. Gemäss einer LINK-Studie gehen 36 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer regelmässig und wiederholt ins Ausland zum Essen. Zunehmend werden auch Feiern ins Ausland verlagert. Dadurch gehen der Schweizer Restauration im Jahr rund vier Milliarden Franken Wertschöpfung verloren.

Durch die Umsatzrückgänge sind bereits viele Stellen verloren gegangen. In den ersten beiden Quartalen 2015 sind laut der Beschäftigungsstatistik BESTA 2‘200 Vollzeit Arbeitsplätze im Gastgewerbe weggefallen. Ändert sich die Situation nicht, sind weitere Jobs gefährdet.

GastroSuisse ist der Verband für Hotellerie und Restauration in der Schweiz. Rund 20‘000 Mitglieder, davon gegen 3000 Hotels, organisiert in 26 Kantonalverbänden und vier Fachgruppen, gehören dem grössten gastgewerblichen Arbeitgeberverband an.


Medienkontakt:
GastroSuisse Casimir Platzer Präsident

Telefon 044 377 53 53 communication@gastrosuisse.ch

--- ENDE Pressemitteilung GastroSuisse: Ein Jahr ohne Euro-Mindestkurs: Es geht an die Substanz im Gastgewerbe ---

Über GastroSuisse:

GastroSuisse ist der Verband für Hotellerie und Restauration in der Schweiz. Wir vertreten die Interessen des Gastgewerbes, fördern das Image der Branche, engagieren uns für Berufsbildung und Qualität. Mit zukunftsweisenden Produkten und Dienstleistungen unterstützen wir die Branche in ihrer Entwicklung.

Gegen 20’000 Mitglieder, davon rund 2500 Hotels, organisiert in 26 Kantonalverbänden und fünf Fachgruppen, machen uns zum grössten gastgewerblichen Arbeitgeberverband der Schweiz.

Unsere Mitglieder profitieren von einem umfassenden Netzwerk, exklusiven Vorteilen sowie wertvollen Informationen, die ihnen helfen, erfolgreich zu agieren und sich den ständig ändernden Marktbedingungen anzupassen. Zudem setzen wir uns für die Förderung der Schweizer Gastrokultur ein und stärken die Wettbewerbsfähigkeit der Branche auf nationaler und internationaler Ebene.



Weitere Informationen und Links:




Help.ch

Ein Angebot von HELP.ch


Swiss-Press.com ist ein Angebot von www.help.ch und die spezialisierte Plattform für Pressemitteilungen aus der Schweiz. HELP.ch sorgt für hohe Reichweite, professionelle Veröffentlichung und maximale Sichtbarkeit Ihrer Unternehmensnews.

Medienpräsenz mit «Aktuelle News»: Nutzen Sie das Netzwerk von «Aktuelle News», um Ihre Presse- und Medienmitteilungen, Events und Unternehmensnews gezielt zu verbreiten.

Ihre Inhalte werden über News-Sites, Google, Social Media und Online-Portale einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zum Netzwerk gehören führende Presseportale wie Aktuellenews.ch, News.help.ch, Swiss-Press.com und Tagesthemen.ch, Eventportale wie Eventkalender.ch und Swisskalender.ch sowie Online-TV-Plattformen wie Aktuellenews.tv und Handelsregister.tv. Insgesamt stehen über 30 Publikationskanäle zur Verfügung, um Ihre Mitteilungen optimal zu platzieren.