Patienten wollen mitentscheiden

28.08.2003

Uhr Lesedauer: 3 Minuten


28.08.2003, Neue Studie zeigt Mängel im Gesundheitssystem auf Die Schweiz verzeichnet im europäischen Vergleich die höchsten Pro-Kopf-Ausgaben für das Gesundheitswesen. Das Gesundheitssystem bekommt aber gleichzeitig von der Bevölkerung auch die beste Beurteilung. Trotzdem sind nicht alle Schweizerinnen und Schweizer restlos zufrieden.


Sie fordern mehr Mitsprache und die freie Arztwahl.

Im Falle einer Krankheit wollen 91 Prozent von 1000 repräsentativ ausgewählten und befragten Schweizerinnen und Schweizern bei der Auswahl der Behandlung mitreden. Jedoch nur 63 Prozent werden so in den Entscheidungsprozess mit einbezogen, wie sie sich das vorstellen. Dies hat die Studie "The European Patient of the Future" ergeben, die in der Schweiz und sieben weiteren europäischen Ländern im Juli 2002 durchgeführt und am Mittwoch von der Schweizerischen Gesellschaft für Gesundheitspolitik vorgestellt wurde. Die Untersuchungen in der Schweiz führten die Institute für Sozial- und Präventivmedizin in Lausanne und Zürich durch. In allen acht Ländern forderten die Befragten eine freie Arzt- und Spitalwahl, eine verbesserte Information und Kommunikation zwischen Arzt und Patient sowie mehr Mitsprache bei der Wahl der Behandlung.

Ungenügende Information

Um ein neues Medikament auswählen zu können, gaben in der Schweiz 60 Prozent der Befragten an, hinreichend informiert zu sein. 52 Prozent waren der Meinung, über genug Informationen zu verfügen, um ein Spital oder einen Hausarzt auszuwählen. Doch nur 41 Prozent fühlten sich ausreichend informiert, einen Spezialisten auszusuchen. Der Allgemeinmediziner gefolgt vom Spezialisten ist laut der Studie in allen untersuchten Ländern die wichtigste Informationsquelle für Patienten. Telefon-Hotlines, Medien und das Internet werden jedoch zunehmend populärer. "Als Laie ist allerdings die Verlässlichkeit der Internet- Informationen schwierig zu beurteilen", sagte Jen Wang, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich. Schliesslich gelange man doch an einen Arzt und sei als informierter Patient gar nicht unbedingt willkommen. Trotz den aufgezeichneten Mängeln glaubt laut der Studie über die Hälfte der Bevölkerung, dass die Gesundheitsversorgung in der Schweiz die weltbeste ist.

"The Future Patient"

Auf die Frage, wie nun der zukünftige Patient aussehen wird, vertrat FDP- Ständerätin Michèle Berger-Wildhaber die Ansicht, dass er genauere Preisvergleiche anstellen und nach den Gründen für Preisunterschiede bei den Leistungen fragen werde. Die Studie stellt den zukünftigen Patienten als aktiven, informierten und verantwortungsbewussten Teilnehmer des Gesundheitssystems dar und nicht mehr als passiven Empfänger von Leistungen. Patienten und Patientinnen sind sich laut der Studie ihrer Verantwortung bewusst. Wichtige Leistungserbringer und Politiker seien aber mit diesem Rollenwechsel noch nicht vertraut und auch nicht sicher, ob die Patienten mit mehr Mitsprache umgehen könnten. Berger-Wildhaber sprach von einer Haltung, die sich ändern müsse: Arzt, Apotheker, Versicherer und Patient müssten in Zukunft Partner werden und gemeinsam entscheiden. Und Urs Stoffel, Präsident der Ärztegesellschaft des Kantons Zürich, ist der Meinung, dass es auf beiden Seiten eine Gesundheitserziehung brauche.

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