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Fondation Franz Weber: Das Aus für viele Tiere durch den internationalen Handel?

06.03.2013 | von Fondation Franz Weber


Fondation Franz Weber

06.03.2013, Seit dem 3. März und bis zum 14. März 2013 findet die internationale „Artenschutzkonferenz“ CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Fauna and Flora) in Bangkok, Thailand, statt. Die Weltgemeinschaft von 178 Ländern entscheidet über das Fortbestehen vieler Tier und Pflanzenarten, welche vom internationalen Handel bedroht sind.

Die über 2’000 Teilnehmenden an der zweiwöchigen Konferenz entscheiden über 70 Anträge zu Tier und Pflanzenarten, welche durch den internationalen Handel bedroht werden. Die Schweiz ist mit einer Delegation von sechs Personen vor Ort.

Mantarochen: Anträge zu zwei Mantarochen (Riesenmanta und Riffmanta), die in den tropischen und temperierten Weltmeeren leben, stehen an. Mantarochen pflanzen sich sehr langsam fort: Weibliche Mantarochen werden erst mit 10 Jahren geschlechtsreif und gebären nur alle zwei Jahre ein einzelnes Junges nach einer Tragzeit von 25 Monaten. Aus diesem Grund reagieren sie sehr empfindlich auf Befischung. Trotz fehlender bewiesener Wirkung werden ihre getrockneten Kiemplatten seit kurzem in der Traditionellen Chinesischen Medizin eingesetzt und dafür werden so viele Tiere gefischt, dass ihre Bestände in den letzten 8 Jahren zu bis zu 90 % kollabiert sind. Erzielt das Fleisch der Rochen nur ein paar wenige US$, wird für die Kiemen bis zu 680 US$ pro Kilogramm bezahlt. Viel einträglicher ist jedoch der Tauch-Tourismus, der allein in den Malediven 8 Mio. US$ im Jahr erbringt. Dieser nachhaltigen Nutzung von Mantarochen fehlen jedoch bald die lebenden Tiere!

Haie: Fünf Haiarten (3 Hammerhai Arten, der Herings und der Weissspitzen-Hochseehai) sollen im Anhang II von CITES aufgeführt werden, so dass ihre Handelsmengen erhoben und der Beweis erbracht wird, dass der Handel keinen schädigenden Einfluss auf die Arten hat. In gewissen Regionen sind über 90 % dieser Haiarten ausgefischt worden. Millionen von Haien werden jährlich ihre Flossen abgeschnitten und dann sterbend zurück ins Meer geworfen. Ihre getrockneten Flossen erzielen in Asien hohe Gewinne.

Manatis (Rundschwanzseekühe): Benin, Senegal und Sierra Leone als drei der 13 Anrainerstaaten des Afrikanischen Manatis möchten diese Art wie alle anderen Seekühe auf Anhang I transferieren, weil die Art durch den aufgeflammten internationalen Handel bedroht wird. Es werden 10'000 Individuen entlang der Küste von Westafrika geschätzt und jährlich mindestens 100 Tiere getötet. Wird es weiterhin erlaubt, Afrikanische Manatis für den internationalen Handel zu jagen, wird es bald keine mehr geben.

Eisbären: Die USA will den Eisbären unter Schutz stellen (Anhang I), weil die Nachfrage nach Eisbärenfellen und die Wilderei stark zugenommen haben, was zusätzlich zum Verlust des Lebensraumes aufgrund der Klimaerwärmung die Bestände dezimiert. In Russland, einem der 5 Anrainerstaaten von Eisbären, werden jährlich über 200 Eisbären illegal getötet und gehandelt. Die Datenbank von CITES führt zwischen 2001 und 2010 über 5'600 legal gehandelte Eisbären auf. Kanada, das als einziges Land kommerziell Eisbärenprodukte exportiert, besitzt 13 der 19 Populationen von Eisbären. Die nachhaltige Nutzung der Eisbären durch die Inuit ist, entgegen häufig gehörter Meinung, nicht beeinträchtigt. Werden weiterhin so viele Eisbären für den Handel legal oder illegal getötet, wird es in wenigen Jahren von den heute rund 25'000 Eisbären nur noch ein paar wenige Tausend geben. Nur durch den vollkommenen Schutz der Eisbären, sprich das Verbot des internationalen Handels, kann dem legalen und dem illegalen Handel ein Riegel vorgeschoben werden.

Elefanten: Immer mehr Elefanten in Afrika werden für den illegalen Handel von Elfenbein gewildert. Zwischen 34’000 und 72’000 Tiere sind in den letzten zwei Jahren getötet worden. Wenn es so weitergeht, werden innerhalb von 6 bis 13 Jahren die Elefanten in freier Wildbahn ausgerottet sein.

Trotzdem gehen in Bangkok Diskussionen über einen Entscheidungsmechanismus für den legalen Handel mit Elfenbein weiter, wobei man sich uneinig ist, wozu dieser Mechanismus genau dienen soll.

Diese gemischten Botschaften, die eine mögliche Wiederaufnahme des legalen Elfenbeinhandels in Aussicht stellen, senden falsche Signale an die immer grösser werdenden illegalen Märkte: Elfenbein sei ein Rohsstoff mit hohem finanziellen Wert.

Nur ein klarer Entscheid, den Handel national und international zu verbieten, kann die Elefanten noch retten.


Medienkontakt:
Betreffend Mantarochen, Haie, Eisbären: Monica Biondo, Meeresbiologin: Tel. Bangkok +66 837 561 408 monicabiondo@ffw.ch

Betreffend Elefanten: Vera Weber: Tel. Bangkok +66 838 955 646 veraweber@ffw.ch

--- ENDE Pressemitteilung Fondation Franz Weber: Das Aus für viele Tiere durch den internationalen Handel? ---

Über Fondation Franz Weber:
Eine Stiftung im Dienste der Tiere und der Natur.

Die Fondation Franz Weber wurde 1975 vom berühmten Schweizer Umweltschützer, nach dem sie auch benannt ist, gegründet. Sie führt in der Schweiz sowie auf der ganzen Welt vielfältige und leidenschaftliche Kampagnen zum Schutz der Tierwelt und der Natur durch.

Wenn alle Stricke reissen, wenn alles vergeblich scheint, wenn man verzweifeln möchte über die Zerstörung der Natur und das Elend der gequälten und verfolgten Tiere, dann kann man sich immer noch an die Fondation Franz Weber wenden.


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