Tiefe Volatilität zur Absicherung nutzen

Was steckt hinter der Rallye?
Zwischen 11% und 18% legten die Leitindizes seit errei-chen des Jahrestief im Juni zu. Als wesentlicher Faktor hinter der aktuellen Kursrallye steht die Geldpolitik. Die Aussicht auf eine erneute quantitative Lockerung – beson-ders durch die EZB – führte zu einem Anstieg aller risiko-behafteten Anlageklassen. In den vergangenen Jahren haben geldpolitische Stimulierungsmassnahmen immer wieder die Börsen beflügelt. Allerdings war der Effekt an den Märkten meist kurzfristig. Auch der realwirtschaftliche Effekt solcher Massnahmen wird zunehmend kritisch diskutiert. Wenig Unterstützung kam hingegen vonseiten realwirt- schaftlicher Daten - im Gegenteil: Die Weltwirtschaft hat sich zuletzt spürbar abgekühlt. Positiv ist jedoch, dass sich die Unternehmen weiterhin erfolgreich in diesem schwie-rigen Umfeld behaupten können. So übertrafen gut 70 % der US- und die Hälfte der europäischen Unternehmen die Gewinnerwartungen der Analysten. Die Verbesserungen beruhen allerdings kaum auf Umsatzwachstum, sondern erneut auf Kostenmanagement.

Die Luft wird dünner
Die wichtigsten Aktienindizes befinden sich in einem intakten Aufwärtstrend. Auch von Seiten der Bewertung besteht grünes Licht: Trotz der Zugewinne sind die Bewer-tungen weiterhin attraktiv. Dies gilt insbesondere gegen-über Staatsanleihen. Dennoch dürfte am Aktienmarkt die Luft nach oben zu-nächst dünner werden. Auf Basis kurzfristiger Indikatoren sind die Märkte nun im überkauften Bereich und stehen vor chart-technischen Widerständen. Die Zugewinne sind nicht durch steigende Handelsvolumen begleitet worden. Die erwarteten Volatilitäten sind auf historisch tiefen Niveaus und deuten auf eine hohe Zuversicht der In- vestoren hin. Dadurch sind die Indizes im Falle nega-tiver Nachrichten korrekturanfällig. Im September stehen wichtige Ereignisse und Ent-scheide an (EU-Gipfel, Bundesverfassungsurteil zum ESM, Fed-Treffen in Jackson Hole etc.). Dies könnte zu (zwischenzeitlichen) Verunsicherungen und Ent-täuschungen führen. Im September stehen wichtige Ereignisse und Ent-scheide an (EU-Gipfel, Bundesverfassungsurteil zum ESM, Fed- Treffen in Jackson Hole etc.). Dies könnte zu (zwischenzeitlichen) Verunsicherungen und Ent-täuschungen führen. Die Vorlaufindikatoren deuten darauf hin, dass sich die Konjunktur in den kommenden Monaten noch weiter eintrüben wird. Sowohl in Europa wie nun auch in den USA notieren die Einkaufsmanagerindi-zes in der Kontraktionszone. Dies wird zu weiteren Reduktionen der Gewinnerwartungen der Aktienana-lysten führen. Bei der Bekämpfung der Schuldenkrise lässt ein entscheidender Durchbruch weiterhin auf sich warten.

Tiefe Volatilität für Absicherung nutzen
Die Zugewinne an den Aktienmärkten über die Sommer-monate sind durchaus beachtlich. Auch wenn die Auf-wärtsbewegung intakt ist, hat sich das Chancen-/Risiko-Verhältnis aufgrund der beschriebenen Risiken und dem beschränkten Potenzial für weitere Kursgewinne ver-schlechtert. Werden die Erwartungen der Marktteilneh-mer – etwa von Seiten der Notenbanken - nicht erfüllt, könnten die Zugewinne wieder abgegeben werden. Doch der Rückgang der erwarteten Kursschwankungen hat auch Vorteile: dank der historisch tiefen impliziten Volatilität sind Absicherungsinstrumente kostengünstiger geworden. In unseren Vermögensverwaltungsmandaten sichern wir daher einen Teil der Aktienquote nahe den aktuellen Niveaus mit einer Verkaufsoption ab. Um die Kosten der Absicherungsstrategie möglichst gering zu halten wird der Absicherungsschutz bei den Jahrestiefst-ständen wieder aufgelöst. Anleger können so von einem weiteren Kursanstieg partizipieren und verfügten gleich-zeitig über einen bedingten Schutz vor künftigen Kurstur- bulenzen.Aktive Anleger mit grösseren Aktienbeständen sollten ebenfalls erwägen, Positionen abzusichern und sich so vor temporären Rückschlägen zu schützen. Wir beraten Sie gerne bezüglich der für Sie richtigen Absicherungs-strategie.


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