05.12.2005
| von Credit Suisse, Teil des UBS-Konzerns
Lesedauer: 3 Minuten
05.12.2005, Zürich, - Die Schweiz ist weit entfernt von einer spekulativen Blase im Markt für
Eigenheime.
Zu diesem Schluss kommt die neuste Studie der Ökonomen der Credit Suisse, die einen sachlichen Diskussionsbeitrag zur vielfach thematisierten Immobilienblase leisten will. Einzelne regionale Märkte tendieren zwar zu einer Überhitzung. Doch selbst bei wieder sinkenden Preisen können negative Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft in der Schweiz weitgehend ausgeschlossen werden. Vergleicht man die Entwicklung der Preise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen mit dem Wachstum der Haushalteinkommen - die so genannte Erschwinglichkeit - wird ersichtlich, dass Eigenheime in der Schweiz durchaus fair bewertet sind. Obwohl die Preise in den vergangenen Jahren etwas stärker gewachsen sind als die Einkommen, ist Wohneigentum heute immer noch relativ günstiger als im Mittel der letzten 20 Jahre. Ähnlich verhält es sich mit der Tragbarkeit, das heisst dem Verhältnis zwischen Finanzierungs- und Unterhaltskosten für Eigenheime und den Haushaltseinkommen. Aufgrund der noch immer sehr tiefen Zinsen ist Wohneigentum nach wie vor für eine breitere Bevölkerungsschicht tragbar. Im Schweizer Durchschnitt kann daher gemäss den Ökonomen der Credit Suisse nicht von spekulativem Preiswachstum bei Eigenheimen gesprochen werden.
Zur Überhitzung neigende Immobilienmärkte in den Regionen Zürich und Genf Allerdings sind die Märkte in den Regionen Zürich und Genf als "sehr warm" einzustufen, vor allem im Bereich des Stockwerkeigentums. In diesem Segment sind die realen Preise in den vergangenen fünf Jahren in Zürich um rund 32% und in Genf um knapp 50% gestiegen. In Genf dürften die Preise aufgrund einer starken Nachfrage und ungenügender Angebotsausweitung tendenziell weiter anziehen, bevor auch hier ein Höchstpreisniveau erreicht ist. Je stärker die Preise steigen, desto grösser wird eine allfällige Korrektur ausfallen. In der Region Zürich bestehen aber Chancen für ein "soft-landing". Die starke Bautätigkeit dürfte schon im Jahr 2006 zu einer Verflachung des Preiswachstums führen. Eine solide Nachfrage lässt einen deutlichen Preiseinbruch jedoch als unwahrscheinlich erscheinen.
Kaum Beeinträchtigung der Gesamtwirtschaft durch sinkende Immobilienpreise Selbst im Falle von landesweiten Preisrückgängen würde die Schweizer Volkswirtschaft gemäss den Ökonomen der Credit Suisse aber kaum in Mitleidenschaft gezogen. Erstens sind die Finanzakteure heute bedeutend vorsichtiger bei der Kreditvergabe als dies noch Ende der Achtzigerjahre der Fall war. Zweitens wurde in der Schweiz der private Konsum nicht durch Aufstockungen der Immobilienbelehnung gestützt, wie dies zum Beispiel in den USA der Fall war. Dies hat zur Folge, dass hierzulande das Konsumverhalten nur marginal von den Immobilienpreisen beeinflusst wird. Drittens sind in der Schweiz lediglich rund 35% der Hauhalte Wohneigentümer, während es im Ausland bis zu 80% sind. In der Schweiz sind letztlich Scheidung und Arbeitslosigkeit nach wie vor die wichtigsten Gründe, welche zur Insolvenz bei Eigenheimbesitzern führen - beides Ereignisse, die weitgehend unabhängig vom Immobilienzyklus sind.
Anfragen: Martin Neff Credit Suisse Economic Research Telefon: +41 44 333 24 84
--- ENDE Pressemitteilung Kein spekulatives Wachstum bei den Eigenheimpreisen in der Schweiz ---
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