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AFG Arbonia-Forster-Holding AG im Umbruch

24.01.2012 | von Arbonia AG


Arbonia AG

24.01.2012, Die AFG Arbonia-Forster-Holding AG, einer der führenden europäischen Bauzulieferer, hat im vergangenen Geschäftsjahr unter den ungünstigen Wechselkursverhältnissen sowie unter Kapazitäts- und Auslastungsproblemen gelitten. Währungs- und akquisitionsbereinigt stagnierte der Konzernumsatz, effektiv fiel er aber um 4.7% auf CHF 1.347 Mia. zurück. Die Ertragsentwicklung gemessen am EBIT vor Wertberichtigungen wird innerhalb des Zielkorridors von 3% bis 4% liegen. Aufgrund niedriger bewerteter Teile des Anlagevermögens sind ausserdem Impairments im Umfang von CHF 70 bis 75 Mio. nötig, was in der Jahresrechnung 2011 zu einem erheblichen, nicht cash-wirksamen Unternehmensverlust führen wird. Operativ erwartet das Unternehmen für das laufende Jahr ein leichtes Umsatzwachstum und aufgrund der ergriffenen Korrekturmassnahmen eine weitere Steigerung der Erträge.

Einmal mehr erwiesen sich die beiden Heimmärkte Schweiz und Deutschland als Stützen des Geschäfts. In beiden Märkten war die Baukonjunktur nach wie vor robust. Allerdings schlug sich das Auslaufen von Investitionsbeihilfen in Deutschland und eine in allen Märkten zurückhaltendere Investitionsbereitschaft aufgrund der Verunsicherung der Finanzmärkte negativ auf den Absatz nieder. Divisionsübergreifend nahmen auch die Beschaffungskosten und der Preisdruck weiter zu. In der Schweiz litt die Wettbewerbsfähigkeit der Divisionen zudem unter den zunehmenden Importen von im Ausland zu Euro-Konditionen hergestellten Produkten.

Überprüfung des Geschäftsportfolios belastet und zeigt gleichzeitig erste Erfolge
Die im letzten Sommer lancierte unternehmensweite Überprüfung der strategischen Ausrichtung des Geschäftsportfolios stellte für alle Divisionen eine zusätzliche Belastung dar. Sie erforderte in einem ohnehin anspruchsvollen Umfeld erhebliche Managementkapazitäten. Erste positive Resultate dieser Überprüfung sind aber bereits sichtbar. So wurden die Unternehmensbereiche Küchen und Kühltechnik getrennt sowie je einer eigenen Führung unterstellt. Die Vermarktung der drei Küchenmarken in der Schweiz wurde in die neue AFG Küchenplattform integriert, wovon zusätzliche Impulse für die Verkäufe erwartet werden. Die Produktionskapazitäten für Türen in der Schweiz werden mit einer Investition von rund CHF 30 Mio. erheblich erweitert, um bestehende Engpässe überwinden und das Marktpotenzial voll ausschöpfen zu können. Zudem wird nach dem Verkauf der europäischen Transportkapazitäten der Asta AG Arbon nun auch der schweizerische Teil wie vorgesehen verkauft, nachdem das gesetzlich vorgeschriebene Konsultationsverfahren abgeschlossen werden konnte.

Die grösste Division Heiztechnik und Sanitär musste vor allem aufgrund der geringeren Nachfrage ausserhalb Deutschlands, namentlich in Grossbritannien (insbesondere bei Aqualux) und in den anderen westeuropäischen Staaten einen Umsatzrückgang hinnehmen. In Deutschland beeinflusste das Auslaufen der Konjunkturförderpakete den Absatz in Teilbereichen ungünstig. Die Umsetzung der bereits im letzten Jahr kommunizierten Produktionsoptimierungen im Bereich Heiztechnik führte im Geschäftsjahr 2011 vorübergehend zu erhöhten Lieferzeiten, die sich aber mittlerweile wieder normalisiert haben. Der Umsatz der Division fiel in diesem schwierigen Umfeld um 11,4% auf CHF 482,3 Mio., währungsbereinigt allerdings nur um 1,7%.

Der Umsatz der Division Küchen und Kühlen blieb trotz der sich im Gange befindlichen und sowohl organisatorisch wie finanziell belastenden Restrukturierung nur knapp unter dem Vorjahresresultat. Er erreichte CHF 257.5 Mio., was einer Abnahme um 3.6%, währungsbereinigt um 2.4%, entspricht. Der Bereich Küchen litt insbesondere in den grenznahen Regionen unter den zunehmenden Importen von ausländischen Konkurrenzprodukten, die vom Wechselkurs profitieren. Produktionsprobleme bei Forster Küchen und die nicht genügend ausgelastete Produktion in Warendorf (D) belasteten den Geschäftsverlauf der Division zusätzlich.

Die stabile Baukonjunktur, die starke Ausrichtung auf den Heimmarkt Schweiz und die hohe Innovationskraft ermöglichten der Division Fenster und Türen eine leichte Umsatzzunahme um 0.2% auf CHF 406.1 Mio. Die Umsatzsteigerung in der Schweiz betrug rund 3% und hätte noch besser ausfallen können, wenn nicht – inzwischen behobene – Kapazitätsprobleme die Produktion gebremst hätten. Die Fensterproduktion im ausgebauten Werk in der Slowakei nahm zudem ihren Betrieb später auf als vorgesehen. Sie konnte so nicht wie erwartet zum Umsatz beitragen, läuft inzwischen aber im Vollbetrieb.

Die Division Stahltechnik verzeichnete eine leichte Umsatzzunahme um 0.8% auf CHF 140.5 Mio. Die starke Marktstellung von Forster Profilsysteme in der Schweiz und in Deutschland ermöglichte es, die wechselkursbedingt schwächere Nachfrage in den übrigen europäischen Märkten und in den USA zu kompensieren. Der Automotivbereich blieb umrechnungsbedingt allerdings deutlich unter den Vorjahresumsätzen.

Die von einem vergleichsweise tiefen Umsatzniveau kommende Division Oberflächentechnologie konnte sich erneut steigern. Währungs- und akquisitionsbereinigt betrug die Umsatzzunahme 8.5%, effektiv 7.1%, was einem Jahresumsatz der Division von CHF 63.6 Mio. entspricht. Die neue Produktion im chinesischen Changshu wird im 2. Quartal 2012 in Betrieb genommen und erst 2012 zum Umsatz beitragen.

Die um 27.2% auf CHF 18.0 Mio. gefallenen Umsätze des Bereichs Logistik sind bereits wesentlich von den Produktionsverlagerungen im Bereich Heiztechnik und vom Verkauf der europäischen Aktivitäten der Asta AG Arbon beeinflusst. Dieser Geschäftsbereich wird nach dem vollzogenen Verkauf auch der schweizerischen Aktivitäten zukünftig nicht mehr separat ausgewiesen, sondern als Kompetenzbereich Transport Logistik geführt.

Die Marktregion Asia Pacific hat noch stärker auf die Kernbereiche der Bauausrüstung fokussiert und entwickelt unter Leitung von ortsansässigem Führungspersonal in ausgewählten Bereichen eine höhere lokale Wertschöpfung. Die beschleunigte Entwicklung der internationalen Märkte wurde einer neuen gesamtunternehmerischen Einheit übertragen. Der bisherige Leiter der Marktregion, Felix Aepli, hat sich entschieden, das Unternehmen per 31. März 2012 zu verlassen.

Ertragsentwicklung besser als Umsatzentwicklung
Gruppenweit hat die AFG auf die schleppende Umsatzentwicklung und die weiter steigenden Rohstoff- und Beschaffungskosten sowie den weiter steigenden Preisdruck mit dezidierten Kostenmassnahmen reagiert. Dies hat sich in der Ertragsentwicklung positiv niedergeschlagen. Der EBIT vor Wertberichtigungen wird trotz rückläufigen Umsätzen am unteren Ende des erwarteten Zielkorridors von 3% bis 4% liegen.

Erheblicher Wertberichtigungsbedarf
Eine umfassende Überprüfung der relevanten Bilanzpositionen hat einen erheblichen Wertberichtigungsbedarf aufgezeigt, der grösstenteils die Division Oberflächentechnologie betrifft. Er wird zwischen CHF 70 Mio. und CHF 75 Mio. liegen und die Erfolgsrechnung entsprechend belasten. Die Jahresrechnung 2011, die operativ den erwarteten Gewinn ausweisen wird, dürfte aus diesem Grunde mit einem deutlichen, allerdings nicht cash- wirksamen Verlust abschliessen. Der genaue Umfang der nötigen Impairments und deren Auswirkungen auf den Jahresabschluss 2011 werden anlässlich der Publikation des Geschäftsberichtes 2011 am 6. März 2012 bekannt gegeben.

Vorsichtiger Ausblick
Die allgemeine Nachfrage dürfte auch im laufenden Jahr durch die Unsicherheiten aufgrund der internationalen Schuldenkrise beeinflusst werden. Die Tendenz, ausführungsreife Projekte zurückzuhalten, bis wieder eine grössere Visibilität vorhanden ist, wird anhalten. Die AFG geht von einem unveränderten und damit weiterhin die Geschäftsentwicklung belastenden Frankenkurs gegenüber dem Euro aus. Insbesondere das 1. Halbjahr 2012 dürfte deshalb im Vergleich mit dem starken 1. Semester 2011 schwierig werden. Hingegen sollte die Baukonjunktur in der Schweiz und in Deutschland weiterhin robust bleiben und das Geschäft stützen.

Die Umsätze dürften von der Behebung von Kapazitäts- und Lieferengpässen und den weiteren Verbesserungen aus der Überprüfung der Organisation profitieren. Vorbehältlich unvorhersehbarer Entwicklungen rechnet die AFG deshalb für das laufende Jahr mit einem leichten Umsatzwachstum und einer weiteren Steigerung der Erträge. Letztere dürften auch von den nach den Wertberichtigungen etwas geringeren Abschreibungen profitieren.


Medienkontakt:
AFG Arbonia-Forster-Holding AG Fabienne Rohner Corporate Communications Amriswilerstrasse 50 9320 Arbon fabienne.rohner@afg.ch

--- ENDE Pressemitteilung AFG Arbonia-Forster-Holding AG im Umbruch ---

Über Arbonia AG:
Mit der Eröffnung einer Kupferschmiede im Jahr 1874 legte F. J. Forster den Grundstein für den heute technologisch führenden, internationalen Bauausrüstungskonzern AFG Arbonia-Forster-Holding AG. Die Business Units der AFG überzeugen durch innovative Lösungen und Services in den Bereichen Fenster, Türen, Heiztechnik, Sanitär, Profilsysteme, Küchen, Präzisionsstahlrohre, Kühltechnik sowie Oberflächentechnologie. Die AFG ist an der SIX Swiss Exchange kotiert und hat ihren Hauptsitz in Arbon (Schweiz). In ihren Heimmärkten Schweiz und Deutschland hat die AFG eine führende Marktposition inne.

Die Business Units der AFG bieten weitgehend alles für Aussenhülle und Innenraum von Gebäuden. In diesem Kerngeschäft produzieren AFG-Unternehmen jährlich rund 2’700‘000m2 Glas für Fenster und Duschabtrennungen, was über 370 Fussballfeldern entspricht, 83‘000 Türen, 3000 km Stahlprofile und 15'000 km Holz- und PVC-Profile für Fenster, über 2.5 Millionen Heizkörper sowie rund 20‘000 Küchen. Zur AFG gehören ausserdem Unternehmen in den Bereichen Kühltechnik, Präzisionsstahlrohre und Oberflächentechnologie.

Die AFG ist ein international und technologisch führender Bauausrüstungskonzern, der durch innovative Lösungen und Services für Energieeffizienz, Sicherheit und Wohlbefinden sorgt. Das Unternehmen ist weltweit mit über 50 eigenen Vertriebsgesellschaften sowie mit Vertretungen und Partnern in mehr als 70 Ländern aktiv. Die 18 Produktionsstätten befinden sich in der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Tschechien, Polen, der Slowakei, den USA und in China. Insgesamt sind rund 7000 Mitarbeitende beschäftigt.


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