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SBB CFF FFS: Spatenstich der CEVA - Ein Jahrhundertbau beginnt!

16.11.2011 | von Schweizerische Bundesbahnen SBB


Schweizerische Bundesbahnen SBB

16.11.2011, Knapp hundert Jahre nach dem entsprechenden Vertrag zwischen dem Kanton Genf und dem Bund erfolgte der Spatenstich für die Bahnverbindung Cornavin–Eaux-Vives–Annemasse (CEVA) durch Bundesrätin Doris Leuthard, den Genfer Regierungsratspräsidenten Mark Muller, SBB- CEO Andreas Meyer und Jean-Jack Queyranne, Präsident des Regionalrates Rhône-Alpes.. Auch die Bevölkerung war zu diesem historischen Ereignis eingeladen.

Bundesrätin Doris Leuthard, Vorsteherin des Eidg. Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK, Mark Muller, Regierungsratspräsident und Vorsitzender der kantonalen CEVA-Delegation, Andreas Meyer, Chief Executive Officer der SBB, sowie Jean-Jack Queyranne, Präsident des französischen Regionalrats Rhône-Alpes, haben im Güterbahnhof La Praille einen Prellbock zerschlagen. Diese symbolische Handlung läutet das Ende der Stumpengleise zwischen dem französischen und schweizerischen Bahnnetz in der Agglomeration Genf ein. Die Zeremonie fand neben zwei Lokomotiven statt. Die eine stammt aus dem Jahr 1912, als der Vertrag zwischen Kanton Genf und Bund zustande kam, die andere wurde dieses Jahr gebaut.

Während der offiziellen Zeremonie erinnerte Bundesrätin Doris Leuthard daran, dass der Bau der CEVA der Auftakt ist für eine Serie von Eisenbahngrossprojekten in der Romandie. Leuthard bekräftigte den Willen des Bundesrats, auf die wachsende Nachfrage im öffentlichen Verkehr einzugehen.

«Wir müssen alle am gleichen Strick ziehen. Nur so können wir uns der Herausforderung des wachsenden Mobilitätsbedürfnisses stellen und Zukunftsprojekte wie die CEVA realisieren, die zwar kostspielig, aber auch ehrgeizig und wohlstandsfördernd sind», so Bundesrätin Leuthard.

«Seit hundert Jahren wartet Genf nun auf den Bau dieses fehlenden Glieds im französisch- schweizerischen Bahnnetz. Genfer, Franzosen, Schweizer. Bürger, Politiker, regionale Akeure. Über alle Differenzen hinweg stehen wir heute zusammen, um (endlich!) den Spatenstich zu diesem Jahrhundertbau zu feiern», freute sich Mark Muller, Präsident des Genfer Regierungsrats. «Die CEVA bringt eine neue Dynamik in die Stadtentwicklung, die Genf dringend braucht. Rund um die Bahnhöfe Lancy–Pont-Rouge, Genève–Eaux-Vives und Chêne-Bourg werden über 1000 Wohnungen entstehen.»

Andreas Meyer, CEO der SBB, erklärte in seiner Ansprache: «Die CEVA ist die Frucht des Engagements der SBB für ihre Kundschaft. Die Kunden stehen heute als die grossen Gewinner da. Der Bau der CEVA stellt einen Quantensprung für die Mobilität in Genf dar. Dieser Erfolg zeigt, dass eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit möglich ist.»

An einer Pressekonferenz unmittelbar vor der offiziellen Feier unterstrich Philippe Gauderon, Leiter von SBB Infrastruktur und Mitglied der Konzernleitung, die Bedeutung der Romandie und besonders des Genferseegebiets für die SBB: «Die SBB ist erfreut, dass sie, insbesondere dank dem Bau der CEVA, zur Entwicklung der Mobilität in einer der dynamischsten Regionen Europas, zur Realisierung der S-Bahn Frankreich-Waadt-Genf und zur Verbesserung der Hochgeschwindigkeitsverbindungen mit Frankreich beitragen kann. Zudem wird die SBB dank der Nutzung ihrer Immobilien auch bei der Errichtung von Wohnungen entlang der CEVA-Strecke und bei der wirtschaftlichen Entwicklung ihren Beitrag leisten.»

Regierungsrätin Michèle Künzler, Vorsteherin für Mobilität, wies darauf hin, dass «die S-Bahn Frankreich-Waadt-Genf dank neuer Destinationen und Verbindungen zwischen Quartieren und Städten, die deutlich schneller sein werden als mit dem Auto, das Verkehrsverhalten in Genf revolutionieren wird. Die CEVA bringt den Willen des Kantons zum Ausdruck, das regionale Bahnnetz, dessen Angebot und Abdeckung, dichter zu knüpfen.»

Pierre-André Meyrat, Vizedirektor Bundesamt für Verkehr (BAV), brachte seine Freude über die Zusammenarbeit mit dem Kanton Genf und die Lösung für die Finanzierung der CEVA auf Schweizer Seite zum Ausdruck. Was das Projekt auf französischer Seite angeht, «führt der Bund, vertreten durch das BAV, Gespräche mit den französischen Partnern, um eine Vereinbarung abzuschliessen.»

Was wird gebaut?
Die Bahnlinie CEVA führt auf 16 Kilometern (davon 14 km in der Schweiz) vom Genfer Bahnhof Cornavin nach Annemasse und bedient fünf Bahnhöfe, deren Gestaltung dem Architekturbüro Jean Nouvel übertragen wurde: Lancy–Pont-Rouge, Carouge–Bachet, Champel–Hôpital, Genève–Eaux-Vives und Chêne-Bourg. Die Strecke verläuft mehrheitlich unterirdisch, was den Bau von zwei Tunnels und mehreren Tagbautunnels erforderlich macht. Als weitere Kunstbauten werden zwei Brücken über die Wasserläufe Arve und Seymaz erstellt.

Die Bauarbeiten der CEVA sind in sieben Teilabschnitte unterteilt: 1. «Saint-Jean–Jonction» mit der Sanierung des Jonction-Viadukts. 2. «La Praille» mit der Haltestelle Lancy–Pont- Rouge. 3. «Carouge–Bachet» mit der gleichnamigen Haltestelle und dem Pinchat-Tunnel. 4. «Champel–Hôpital» mit Haltestelle und Tunnel gleichen Namens. 5. «Val d’Arve» mit gleichnamiger Tagbaustrecke und Brücke. 6. «Genève–Eaux-Vives» mit dem Bahnhof Eaux- Vives und der Tagbaustrecke Théodore-Weber. 7. «Trois-Chêne» mit der Haltestelle Chêne- Bourg und den Tagbaustrecken Frank-Thomas, Gradelle und Foron sowie einem Grünzug. Die geplante Dauer der Bauarbeiten beträgt 6 Jahre.

Eine richtige S-Bahn Frankreich-Waadt-Genf
Die SBB- und SNCF-Netze, die heute je mit einem Stumpengleis enden, werden dank dem Verbindungsglied CEVA miteinander verbunden. Aus der Verschmelzung des Regionalzugnetzes Genf und eines Teils des regionalen TER-Netzes Rhône-Alpes entsteht so ein richtiges S-Bahn-Netz für die Agglomeration Frankreich-Waadt-Genf, das sich dank CEVA von Lausanne bis Bellegarde, Annecy, Saint-Gervais und Evian erstrecken wird. So wird dieser Grossraum mit knapp 1 Million Einwohnern von einem 230 km langen Schienennetz mit nicht weniger als 40 Bahnhöfen in der Schweiz und in Frankreich erschlossen. Als echte Alternative zum motorisierten Individualverkehr das eigentliche Rückgrat für den öffentlichen Verkehr. Tatsächlich wohnen mehr als 120 000 Personen näher als 500 Meter von einem der künftigen CEVA-Bahnhöfe.

Rechtliches
Heute sind noch vier Einsprachen gegen die CEVA beim Bundesgericht hängig. Dieses hatte am 22. September 2011 den Beginn der Bauarbeiten auf der ganzen Länge genehmigt, mit Ausnahme der Aushubarbeiten am Champel-Tunnel, für welche die aufschiebende Wirkung gesprochen wurde. Das Bundesgericht wir sich nun noch zur Sache der Einsprachen äussern müssen. Falls diese gestattet werden sollten, wären zusätzliche technische Massnahmen erforderlich. Das Projekt als solches würde aber nicht in Frage gestellt. Der Entscheid des Bundesgerichts kann im Sommer 2012 erwartet werden.

Kosten und Finanzierung
Die Kosten der CEVA inkl. Planungsarbeiten betragen 1,567 Milliarden Franken, die zu 55,47% vom Bund und zu 44,53% vom Kanton Genf getragen werden. Diese Finanzierung wurde in einem Vertrag zwischen Bund, Kanton und SBB geregelt.

Der Bundesanteil von etwa 869 Millionen stammt aus dem Infrastrukturfonds (550 Millionen) und verschiedenen anderen Finanzierungsmechanismen. Der Anteil des Kantons Genf wird durch zwei kantonale Gesetze (8719 und 10444) gewährleistet sowie durch den Anteil des Kantons an der Wertsteigerung der Grundstücke, die durch die Verlegung der Bahnhöfe in den Untergrund freigegeben werden. Das Gesetz 10444 über einen Zusatzkredit für die CEVA von 113 Millionen Franken wurde am 29. November 2009 vom kantonalen Stimmvolk mit 61,2% angenommen.


Medienkontakt:
SBB CFF FFS Hochschulstrasse 6 3000 Bern 65 Tel. 051 220 11 11

--- ENDE Pressemitteilung SBB CFF FFS: Spatenstich der CEVA - Ein Jahrhundertbau beginnt! ---

Über Schweizerische Bundesbahnen SBB:
Wir bringen täglich über 1,25 Millionen Reisende und 205'000 Tonnen Güter ans Ziel. Aber wir sind mehr als nur die Eisenbahn: 32'300 leidenschaftliche Mitarbeitende machen uns zum Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und arbeiten mit uns an unserer Vision für die Mobilität der Zukunft.

Im Jahr 1902 begann die bewegte Geschichte der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Die Züge der Schweizerischen Centralbahn (SCB) verkehrten zwar schon seit 1. Januar 1901 auf Rechnung des Bundes, die gesetzlichen Voraussetzungen zur Gründung der SBB mussten aber erst noch geschaffen werden.

In der denkwürdigen Abstimmung vom 20. Februar 1898 hatten die Stimmberechtigten mit 386 634 Ja gegen 182 718 Nein dem «Bundesgesetz betreffend Erwerbung und Betrieb von Eisenbahnen für Rechnung des Bundes und die Organisation der Verwaltung der Schweizerischen Bundesbahnen» zugestimmt. Der Abstimmungskampf war äussert heftig: Die Befürworter argumentierten unter dem Motto «Die Schweizer Bahnen dem Schweizer Volk» für die Vorteile einer Vereinheitlichung des Bahnwesens unter der Kontrolle des Bundesstaates. Die Gegner der Vorlage warnten vor einem zusätzlichen Beamtenheer, das die Macht des Bundes vergrössern und gleichzeitig seine Finanzen zerrütten würde.

Bereits im Oktober 1900 konstituierte sich der Verwaltungsrat der SBB; er umfasste damals nicht weniger als 25 durch den Bundesrat gewählte Mitglieder, dazu kamen weitere 25 durch die Kantone und Halbkantone gewählte Mitglieder sowie vier durch die Kreiseisenbahnräte gewählte Mitglieder.

Schon im November 1900 kam ein Vertrag über den freihändigen Ankauf der Schweizerischen Centralbahn (SCB) durch den Bund zustande, und am 14. Dezember 1900 gab die Bundesversammlung ihre Zustimmung zu diesem Ankauf. Nun war Eile geboten, denn schon aufs Neujahr 1901 sollte dieser Handel rechtskräftig werden. So kommt es, dass der erste am Neujahrsmorgen 1901 in Bern aus Zürich–Aarau–Olten eingetroffene Zug um 2.00 Uhr vor seiner Weiterfahrt nach Lausanne–Genf festlich begrüsst wurde.

Der Betrieb der SCB-Linien erfolgte aber zunächst noch mit SCB-Personal, aber auf Rechnung des Bundes. Mitte 1901 löste dann die Generaldirektion der SBB das Eidgenössische Eisenbahndepartement als Aufsichtsbehörde der SCB ab.

Da auf den 1. Januar 1902 auch die Schweizerische Nordostbahn (NOB) unter die «Fittiche» der SBB kam, gilt dieser 1. Januar 1902 als «offizielles» Geburtsdatum der Schweizerischen Bundesbahnen.


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