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Bei 6 der 10 grössten Kassen liegen die Reserven unter den gesetzlichen Anforderungen

25.06.2003


25.06.2003, Die Fitness der grössten Krankenkassen ist ungenügend. Bei sechs der zehn grössten Kassen liegen die Reserven unter den gesetzlichen Anforderungen. Zudem steckt im Kassenwettbewerb nach wie vor der Wurm. Die komfortablen Reservepolster sind weg.

Von den zehn grössten Krankenkassen erfüllen nur noch vier die gesetzliche Mindestquote von 15% der Prämieneinnahmen. Schon 2001 führte der Kurszerfall an den Aktienmärkten zu Schwindsuchtanfällen bei den Reservequoten: Die Reserven der Helsana stürzten auf 6,9% ab. Bei der Intras fielen sie 2001 auf 6,8%. Die Helsana vermochte im letzten Jahr teilweise Gegensteuer zu geben und die Reservequote wieder auf 7,3% zu heben. Bis zu den anvisierten 15% ist es allerdings noch ein weiter Weg.

Die schwierige Lage an den Kapitalmärkten machte sich aber auch 2002 in den Rechnungen der Kassen bemerkbar. Die Groupe Mutuel, die Sanitas und die ÖKK rutschten unter die gesetzlichen Mindestanforderungen. Die CSS verharrte bei 14,5%.

Einen massiven Taucher erlitt im letzten Jahr die Sanitas. Von 17,7% sanken die Reserven auf 11,3%. Im KVG-Bereich resultierte ein Verlust von 35,9 Mio Fr. Gemäss Generalsekretärin Isabelle Vautravers sind dafür nicht nur Wertberichtigungen auf den Kapitalanlagen in der Höhe von 37,8 Mio Fr. verantwortlich. "Der Verlust war programmiert.

Im Prämiengenehmigungsverfahren betreffend die Prämien 2002 machte das BSV Druck, tiefere als die betriebswirtschaftlich notwendigen Prämien zu verlangen. " Daniel Wiedmer, Chef Bereich Aufsicht über die Krankenversicherer beim Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV), erklärt, dass im August 2001 niemand die Entwicklung an den Kapitalmärkten im Jahr 2002 genau voraussehen konnte.

Fallen wie 2002 die Anlageerträge weg und muss der Wert der Anlagen berichtigt werden, benötigen die Kassen höhere Prämieneinnahmen als geplant. Bei den Vorwürfen der Sanitas zeigt sich nochmals das Gespenst der "politischen Prämien": In den vergangenen Jahren hatten sich die Kassen und das BSV in einem Schwarz-Peter-Spiel jeweils die Schuld zugeschoben, für die nicht kostendeckenden Prämien und die schwindenden Reservepolster verantwortlich zu sein.

KEIN KAVALIERSDELIKT

Einen Verlust von 11,7 Mio Fr. in der Grundversicherung fuhr 2002 die KPT ein. Die Reservequote sackte dadurch auf die gesetzlich vorgeschriebenen 15% ab. Kommunikationsleiter Mathias Marti spricht dabei von einer geplanten "Punktlandung". "Es war die Empfehlung der Aufsichtsbehörde, bei den Reserven nicht mehr als die Mindestquote zu halten." Generell haben die Reservepolster in den letzten Jahren verhindert, dass die grössten Krankenkassen wegen der Börsentalfahrt in akute Bedrängnis gerieten. Unkenrufe aus dem BSV, die in der Vergangenheit die Notwendigkeit von Reserven grundsätzlich anzweifelten, sind verstummt. "Die Reserven sind ein notwendiges Ventil", sagt Wiedmer.

Diesbezüglich ist es um die Fitness verschiedener grosser Kassen heute schlecht bestellt - mehrere liegen unter der Mindestreservequote. Dadurch besteht die Gefahr, dass sich das Unterschreiten der gesetzlichen Mindestreserven zu einem Kavaliersdelikt entwickelt, wie Visana-Sprecher Urs Pfenninger meint. Die Visana ist die einzige der zehn grössten Kassen, die bei den Reserven noch über der 20%Marke liegt.

--- ENDE Pressemitteilung Bei 6 der 10 grössten Kassen liegen die Reserven unter den gesetzlichen Anforderungen ---


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