BFS: Arbeitsangebot im 2. Quartal 2010

Erwerbstätige
Gemäss den Erhebungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) zählte die Schweiz im 2. Quartal 2010 4,585 Millionen Erwerbstätige, d.h. 0,4 Prozent mehr als im 2. Quartal 2009 (revidierte Zahlen im Vergleich zu den Ergebnissen des Beschäftigungsbarometers für das 2. Quartal 2010; mehr dazu im methodischen Anhang). Die Zahl der erwerbstätigen Männer stieg innert Jahresfrist um 1,2 Prozent, während bei den Frauen ein Rückgang um 0,6 Prozent zu verzeichnen war. Die starke Zunahme der Zahl der Erwerbstätigen zwischen dem 1. und dem 2. Quartal 2010 (+1,6%) ist dem konjunkturellen Wiederaufschwung, aber sicher auch saisonalen Faktoren zuzuschreiben. Eine verlässliche Korrektur der saisonalen Schwankungen kann erst nach einigen Quartalen vorgenommen werden.

Im Unterschied zur Schweiz nahm die Zahl der Erwerbstätigen in der Europäischen Union (EU27) und in der Eurozone im Vergleich zum Vorjahr ab (-0,7% in beiden Zonen).

Schweizerische und ausländische Arbeitskräfte
Vom 2. Quartal 2009 bis zum 2. Quartal 2010 stieg sowohl die Zahl der schweizerischen Erwerbstätigen (+0,3% auf 3,341 Millionen im 2. Quartal 2010) als auch jene der ausländischen Arbeitskräfte (+0,6% auf 1,244 Millionen) leicht an. Bei den Ausländerinnen und Ausländern variiert die Entwicklung je nach Aufenthaltsbewilligung: Die Zahl der Erwerbstätigen mit einer Niederlassungsbewilligung (C-Bewilligung: +1,9%) und die Zahl der Grenzgängerinnen und Grenzgänger (+2,6%) nahmen zu, während sich die Zahl der Erwerbstätigen mit einer Aufenthaltsbewilligung (B-Bewilligung oder mindestens 12 Monate aufgrund einer L-Bewilligung in der Schweiz: -1,2%) und jene der Kurzaufenthalterinnen und Kurzaufenthalter (weniger als 12 Monate aufgrund einer L- Bewilligung in der Schweiz: -9,1%) rückläufig entwickelten.

Bei den ausländischen Erwerbstätigen mit ständigem Wohnsitz in der Schweiz (Personen mit Niederlassungs- oder Aufenthaltsbewilligung) ergab sich im 2. Quartal 2010 im Vergleich zum Vorjahresquartal eine Zunahme der Staatsangehörigen aus der EU27 und der EFTA von 1,5 Prozent, während die Zahl derjenigen aus Drittstaaten stabil blieb.

Erwerbslosigkeit gemäss ILO
Im 2. Quartal 2010 waren in der Schweiz 191'000 Personen erwerbslos gemäss Definition des Internationalen Arbeitsamtes (ILO). Dies sind 39'000 weniger als im Vorquartal. Der Anteil der Erwerbslosen gemäss ILO lag im 2. Quartal 2010 bei 4,3 Prozent der Erwerbsbevölkerung, verglichen mit 5,2 Prozent im 1. Quartal 2010 und 4,1 Prozent im 2. Quartal 2009. Zwischen dem 1. und dem 2. Quartal 2010 sank die Erwerbslosenquote gemäss ILO bei den Männern von 5,0 auf 3,7 Prozent und bei den Frauen von 5,4 auf 4,9 Prozent. Selbst saisonbereinigt hat sich die Erwerbslosenquote gemäss ILO in der Schweiz im Laufe des letzten Quartals spürbar verringert (1. Quartal 2010: 4,8%; 2. Quartal 2010: 4,3%), während sie in der EU27 (9,6% in beiden Quartalen) und in der Eurozone (1. Quartal 2010: 9,9%; 2. Quartal 2010: 10,0%) stabil blieb.

Erwerbslosigkeit gemäss ILO nach verschiedenen Merkmalen
Im 2. Quartal 2010 belief sich die Erwerbslosenquote gemäss ILO bei den Schweizerinnen und Schweizern auf 3,2 Prozent und jene der ständig in der Schweiz wohnhaften Ausländerinnen und Ausländer auf 7,6 Prozent (gegenüber 3,5% bzw. 10,6% im Vorquartal). Die Quote betrug bei den 15- bis 24-Jährigen 7,3 Prozent (1. Quartal 2010: 9,8%), bei den 25- bis 49-Jährigen 4,2 Prozent (5,0%) und bei den 50- bis 64-Jährigen 3,3 Prozent (3,7%).

Zwischen dem 1. und dem 2. Quartal 2010 kletterte der Anteil der Langzeiterwerbslosen gemäss ILO von 28,9 Prozent auf 34,0 Prozent (von den insgesamt 191'000 Erwerbslosen im 2. Quartal waren 65'000 seit über einem Jahr erwerbslos). Die Mediandauer der Erwerbslosigkeit erhöhte sich von 202 auf 220 Tage.

Teilzeitarbeit und Unterbeschäftigung
Die Zahl der Teilzeiterwerbstätigen belief sich im 2. Quartal 2010 auf 1,465 Millionen (+21'000 im Vergleich zum 1. Quartal 2010). Darunter befanden sich 269'000 Unterbeschäftigte, d.h. Personen, die mehr arbeiten möchten und kurzfristig dazu in der Lage sind (-13'000 gegenüber dem 1. Quartal 2010). Die Unterbeschäftigungsquote sank von 6,3 Prozent im 1. Quartal 2010 auf 6,0 Prozent im 2. Quartal 2010.


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