Schon wieder Stellenschock bei Clariant!

15.10.2010 | von Angestellte Schweiz

Uhr Lesedauer: 3 Minuten


15.10.2010, Clariant lässt die Schweizer Standorte weiter schrumpfen. Erneut sollen Stellen gestrichen werden. Der Forschungs- und Entwicklungsstandort Schweiz soll sogar ganz aufgehoben werden. Die Angestellten Schweiz, die Gewerkschaft Syna und die Angestellten- Vereinigung Clariant Schweiz sind ob diesem Schritt erschüttert.


Obwohl die von der Clariant Konzernleitung für nötig befundene Radikalkur den Industriestandort Schweiz in der jüngsten Zeit bereits gegen 500 Stellen kostet, dreht sich das Abbau-Karussell ungebremst weiter. Nun sollen die Leitung der Business Unit Textile (ca. 30 Arbeitsplätze) sowie die gesamte Forschung und Entwicklung (ca. 50 Arbeitsplätze) aus der Schweiz verschwinden. Die Arbeitsplätze der Business Unit Textile werden nach Singapur, diejenigen der Forschung und Entwicklung nach Frankfurt (Main) verlagert.

Die Angestellten Schweiz, die Gewerkschaft Syna sowie die Angestellten-Vereinigung Clariant Schweiz (AVCS) sind ob der offenbar unkoordinierten Abbauschlacht zutiefst erschüttert. Erst Mitte 2010 informierte die Konzernleitung von Clariant noch, dass die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit zwar in Frankfurt konzentriert werde, der Schweizer Standort Reinach aber als „Satellit“ vorerst erhalten bleibe. Heute – nur gerade vier Monate später – gilt dies bereits nicht mehr. Fast schon zynisch und unethisch erscheint in diesem Kontext das „Angebot“ von Clariant, den betroffenen Mitarbeitenden einen neuen Arbeitsplatz in der Forschung und Entwicklung in Frankfurt zu offerieren.

Die Chancen des Industrieparks Muttenz sinken
Die Absage von Clariant an eine Forschungs- und Entwicklungstätigkeit in der Schweiz sendet nicht nur ein sehr gefährliches Signal an die Industrie aus, sondern gefährdet auch die positive Ausgestaltung des Clariant-eigenen Industrieparks in Muttenz. „Wie soll Interessenten ein Standort empfohlen werden, der von der Eigentümerin selbst fast schon fluchtartig und auf allen Ebenen verlassen wird?“, fragt Michael Lutz, Regionalsekretär der Angestellten Schweiz. Und natürlich provoziert die Verschiebung der Arbeitsplätze nach Frankfurt einen schmerzhaften Know-how-Verlust, was Clariant aber offenbar hinnehmen will.

Alternativen sind gefragt, Perspektiven nötig
Die Angestellten Schweiz, die Gewerkschaft Syna und die AVCS betonen erneut ihren Anspruch, in einem konstruktiven Dialog bei der Lösungsfindung mitzuarbeiten. Sie fordern deshalb das Clariant-Management auf, sich an einen gemeinsamen Tisch zu setzen und mögliche alternative Szenarien zu diskutieren, bevor Entscheide unumkehrbar umgesetzt werden. „Wir sehen realistische Alternativen zur Schliessung der Forschung und Entwicklung, die nicht nur Arbeitsplätze retten, sondern auch für Clariant einen Mehrwert schaffen können“, sagt Gert Ruder, Co-Präsident der AVCS.

In einer massiv umstrukturierten Clariant werden ab dem Jahr 2013 noch immer rund 800 Angestellte beschäftigt sein, die ein Anrecht auf eine Perspektive haben. Die Hiobsbotschaften aus der Konzernzentrale müssen jetzt sofort ein Ende nehmen, damit in Muttenz endlich wieder so etwas wie Hoffnung keimen kann.


Medienkontakt:
Michael Lutz Regionalsekretär Chemie/Pharma Angestellte Schweiz M.: 079 798 68 41 Angestellten Vereinigung Clariant Schweiz (AVCS) Gert Ruder Co-Präsident M.: 079 318 76 59

--- ENDE Pressemitteilung Schon wieder Stellenschock bei Clariant! ---

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