BFS: Drei Prozent der Schweizer Gesamtbevölkerung beanspruchen Leistungen von Spitex-Organisationen

22.02.2010 | von Bundesamt für Statistik BFS


Bundesamt für Statistik BFS

22.02.2010, Rund 211’000 Klientinnen und Klienten beanspruchten im Jahr 2008 Spitex-Leistungen, was einem Anteil von 3 Prozent an der Gesamtbevölkerung entspricht. Sie wurden von knapp 29’000 Personen in 604 Spitex-Organisationen gepflegt und betreut.

Drei Viertel der Klientinnen und Klienten bezogen Pflegeleistungen. Im Vergleich zum Vorjahr sind 9 Prozent mehr Subventionsbeiträge von den Gemeinden und 6 Prozent mehr von den Kantonen an die Spitex-Organisationen ausbezahlt worden. Dies sind Resultate aus der Spitex- Statistik 2008, die vom Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlicht werden.

Zunahme der Klientinnen und Klienten

Im Jahr 2008 bezogen 210’840 Klientinnen und Klienten Dienstleistungen der Spitex- Organisationen. Das sind 3 Prozent mehr als im Vorjahr. 31 Prozent der Leistungsbeziehenden waren Männer, 69 Prozent Frauen. Es wurden rund 12,7 Mio. Stunden für die Dienstleistungen verrechnet. Der Anteil für Arbeitsstunden beträgt für Pflegeleistungen 62 Prozent und für Hauswirtschafts-/Sozialleistungen 37 Prozent. Pro betreute Person wurden im Durchschnitt 49 Stunden für Pflegeleistungen und 42 Stunden für Hauswirtschafts- und Sozialleistungen eingesetzt. Wie bereits in den vergangenen Jahren festgestellt wurde, nimmt der Bedarf an Pflegeleistungen mit steigendem Alter zu. Entsprechend wurden im Jahr 2008 für die Personen unter 65 Jahren 50 Prozent der verrechneten Stunden in die Pflege investiert, für die 65- bis 79-Jährigen 61 Prozent und für die 80-Jährigen und Älteren 66 Prozent der Stunden.

Die Spitex ist personalintensiv

Der Personalaufwand betrug rund 87 Prozent der gesamten Ausgaben von 1,28 Mrd. Franken. Im Durchschnitt kostete eine geleistete Spitex-Stunde 101 Franken, im Vergleich zum Vorjahr sind dies 3 Franken mehr. Diese Kostensteigerung ist auf die höheren Personalkosten zurückzuführen, die bei 88 Franken pro Stunde lagen (2007: 85 Franken). Die durchschnittlichen jährlichen Kosten pro betreute Person beliefen sich auf 6’083 Franken (2007: 5’906 Franken). Das entspricht einer Steigerung von 3 Prozent gegenüber 2007.

Ein Viertel der Angestellten verfügt über eine höhere Berufsbildung

Die Spitex-Organisationen beschäftigten im Jahr 2008 nahezu 29’000 Personen. Letztere besetzten gut 12’000 Vollzeitstellen. Im Durchschnitt ergibt dies 1,6 Spitex- Vollzeitstellen pro tausend Einwohner in der Schweiz. Im Vergleich hierzu wurden im Jahr 2008 in den Alters- und Pflegeheimen 9,7 Vollzeitstellen pro tausend Einwohner besetzt. Knapp 27 Prozent der angestellten Personen verfügten über eine höhere Berufsbildung im Pflegebereich, was eine leichte Zunahme bedeutet (2007: knapp 26%). 22 Prozent hatten eine berufliche Grundbildung im Kranken- oder Hauspflegebereich. Etwas weniger als 41 Prozent der Angestellten verfügten entweder über keinen spezifischen Ausbildungsabschluss für die geleistete Arbeit oder hatten einen Pflege-/Betreuungskurs absolviert.

Weiterhin Rückgang der Anzahl Organisationen

In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der «privatrechtlich-gemeinnützigen» und «öffentlichrechtlichen » Spitex-Organisationen um fast einen Drittel von 881 im Jahr 1998 auf 604 im Jahr 2008 zurückgegangen. Parallel dazu ist eine Diversifizierung des Dienstleistungsangebotes der einzelnen Organisationen zu beobachten. Beide Entwicklungen sind vor allem auf den Strukturwandel und auf Fusionen von Organisationen zurückzuführen.

Knapp die Hälfte der Einnahmen sind Subventionsgelder

Die Spitex-Organisationen erzielten Einnahmen von rund 1,27 Mrd. Franken. Rund die Hälfte davon waren Beiträge der öffentlichen Hand. Die Gemeinden bezahlten Subventionen im Umfang von 334,6 Mio. Franken respektive 26 Prozent der Gesamteinnahmen, die Zuschüsse der Kantone beliefen sich auf 260 Mio. Franken respektive 20 Prozent der Gesamteinnahmen. Im Vergleich zu 2007 erhielten die Spitex-Organisationen rund 15 Prozent mehr Subventionen durch die Gemeinden und Kantone. Dies ist auf die am 1. Januar 2008 in Kraft getretene Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen zurückzuführen und entspricht den rund 15 Prozent Subventionsbeiträgen, die im Jahr 2007 von der AHV im Rahmen der Förderung der offenen Altershilfe (AHVG Art. 101bis) ausgeschüttet worden waren. Gut einen Drittel der Gesamteinnahmen (454,9 Mio. Franken) erwirtschafteten die Spitex-Organisationen mit Pflegeleistungen, die zu den Pflichtleistungen der Krankenversicherer gehören und demnach von den Krankenversicherungen mitfinanziert werden.

--- ENDE Pressemitteilung BFS: Drei Prozent der Schweizer Gesamtbevölkerung beanspruchen Leistungen von Spitex-Organisationen ---

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