Roche: FDA erteilt Zulassung für ACTEMRA

11.01.2010 | von F. Hoffmann-La Roche AG

Uhr Lesedauer: 6 Minuten


11.01.2010, Roche (SIX: RO, ROG; OTCQX: RHHBY) gab heute bekannt, dass die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) das Medikament ACTEMRA (Tocilizumab, RoACTEMRA in der Europäischen Union) zur Behandlung erwachsener Patienten mit mittelschwerer bis schwerer aktiver rheumatoider Arthritis (RA) zugelassen hat.


Es handelt sich dabei um Patienten, die auf eine oder mehrere Therapien mit einem Hemmstoff des Tumornekrosefaktors (TNF) unzureichend angesprochen haben. ACTEMRA, das Ergebnis einer Forschungs- und Entwicklungskooperation mit Chugai, ist der erste monoklonale Antikörper gegen den Interleukin-6-Rezeptor (IL-6), der zur Behandlung von RA zugelassen wurde. Das Arzneimittel kann allein oder in Kombination mit Methotrexat oder anderen krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARD) eingesetzt werden.

„Die FDA-Zulassung von ACTEMRA ist ein grosser Fortschritt in der Behandlung der RA, denn sie bietet Patienten mit dieser schweren Erkrankung eine neue Behandlungsmöglichkeit“, sagte Hal Barron, M.D., Leiter Globale Entwicklung und Chief Medical Officer, Roche und Genentech. „Wir sind optimistisch, dass wir in Zusammenarbeit mit der Behörde in der Lage sein werden, die notwendigen zusätzlichen Daten vorzulegen, um die Zulassung in früheren Therapieanwendungen zu unterstützen. Wir werden dort sowohl den klinischen Nutzen als auch die Sicherheit von ACTEMRA durch unser breit angelegtes Pharmakovigilanzprogramm einschliesslich Risikomanagementprogramm sowie die weltweit laufenden klinischen Prüfungen und Post-Marketing-Studien umfassend charakterisieren.“

Rheumatoide Arthritis (RA) ist eine chronisch fortschreitende entzündliche Erkrankung der Gelenke und umgebenden Gewebe, die mit starken Schmerzen, irreversibler Gelenkzerstörung und systemischen Komplikationen verbunden ist. An dem Entzündungsprozess sind mehrere wichtige Eiweissstoffe, sogenannte Zytokine, darunter Interleukin-6 (IL-6), beteiligt. Forschungen haben gezeigt, dass die Konzentrationen von IL-6 bei Patienten mit RA erhöht sind. ACTEMRA ist das erste Medikament, das entwickelt wurde, um spezifisch die biologische Aktivität von IL-6 zu hemmen.

„Bei vielen RA-Patienten beseitigt die Behandlung mit bestehenden Therapien nicht die schmerzhaften und behindernden Symptome der Krankheit,“ erklärte ACTEMRA-Studienarzt Mark Genovese, M.D., Professor für Medizin und stellvertretender Leiter der Abteilung für Immunologie und Rheumatologie am Stanford University Medical Center. „Daten aus dem klinischen Entwicklungsprogramm etablieren ACTEMRA und seinen einzigartigen Wirkungsmechanismus zweifellos als wichtige neue Möglichkeit für RA-Patienten, die trotz Behandlung mit den verfügbaren Therapien weiter an den Krankheitssymptomen leiden.“

ACTEMRA wurde in fünf multinationalen Phase-III-Studien mit über 4000 Patienten, dem bisher grössten klinischen Entwicklungsprogramm für eine Indikation bei RA, untersucht. Die Studien zeigten, dass ACTEMRA – allein oder in Kombination mit Methotrexat oder anderen krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARD) – die Symptome der rheumatoiden Arthritis im Vergleich zur alleinigen Therapie mit DMARD unabhängig von der vorangegangenen Behandlung signifikant verringerte.

ACTEMRA wird in den USA in der Woche ab 18. Januar 2010 verfügbar sein.

Das Arzneimittel ist auch in der Europäischen Union und in einer wachsenden Zahl weiterer Länder wie Mexiko, Indien, Brasilien, Australien und in der Schweiz zugelassen.

Diese Zulassung stützt sich auf die Daten der folgenden relevanten Studien:

Studie RADIATE (RheumAtoiD ArthritIs Study in Anti-TNF FailurEs):50 % bzw. 30 % der Patienten, die mit ACTEMRA 8 mg/kg oder 4 mg/kg plus Methotrexat behandelt wurden, erreichten nach 24 Wochen ein ACR20-Ansprechen (eine 20-prozentige Besserung ihrer Symptome), verglichen mit 10 % der Patienten, die Placebo plus Methotrexat erhielten.1

Studie OPTION (TOcilizumab Pivotal Trial in Methotrexate Inadequate respONders):59 % bzw. 48 % der Patienten, die mit ACTEMRA 8 mg/kg oder 4 mg/kg plus Methotrexat behandelt wurden, erreichten nach 24 Wochen ein ACR20-Ansprechen, verglichen mit 27 % der Patienten, die Placebo plus Methotrexat erhielten.2

Studie TOWARD (Tocilizumab in cOmbination With traditional DMARD therapy):61 % der Patienten, die mit ACTEMRA 8 mg/kg plus DMARD behandelt wurden, erreichten nach 24 Wochen ein ACR20-Ansprechen, verglichen mit 25 % der Patienten, die DMARD plus Placebo erhielten.3

Studie AMBITION (Actemra versus Methotrexate double-Blind Investigative Trial In mONotherapy):70 % der Patienten, die ACTEMRA 8 mg/kg erhielten, erreichten nach 24 Wochen ein ACR20-Ansprechen, verglichen mit 53 % der Patienten, die nur mit Methotrexat behandelt wurden.4

Studie LITHE (TociLIzumab Safety and THE Prevention of Structural Joint Damage):56 % bzw. 51 % der Patienten, die mit ACTEMRA 8 mg/kg oder 4 mg/kg plus Methotrexat behandelt wurden, erreichten nach 24 Wochen ein ACR20-Ansprechen, verglichen mit 27 % der Patienten, die Placebo plus Methotrexat erhielten.5

Über ACTEMRA

ACTEMRA ist der erste humanisierte monoklonale Antikörper gegen den Interleukin-6 (IL-6)- Rezeptor. Die therapeutischen Ergebnisse von ACTEMRA wurden in einem umfassenden klinischen Entwicklungsprogramm mit fünf Phase-III-Studien beurteilt. Alle fünf Studien haben ihre primären Endpunkte erreicht. ACTEMRA wurde zuerst in Japan zugelassen und dort im Juni 2005 von Chugai zur Behandlung von Patienten mit Castleman-Syndrom eingeführt. Im April 2008 erhielt ACTEMRA von den japanischen Behörden die Zulassung für zusätzliche Indikationen. Dabei handelt es sich um rheumatoide Arthritis, die juvenile idiopathische Arthritis sowie die systemische Form der juvenilen idiopathischen Arthritis. ACTEMRA wurde in der Europäischen Union im Januar 2009 zur Behandlung von RA-Patienten zugelassen, die entweder auf eine frühere Behandlung mit einem oder mehreren krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARD) oder Hemmstoffen des Tumornekrosefaktors (TNF) unzureichend angesprochen oder die Behandlung nicht vertragen haben. Auch in etlichen anderen Ländern, darunter in Mexiko, Indien, Brasilien, Australien und der Schweiz, ist das Mittel zugelassen.

Das Sicherheitsprofil von ACTEMRA ist in allen weltweiten klinischen Studien insgesamt einheitlich. Zu den schwerwiegenden Nebenwirkungen, die mit ACTEMRA verbunden sind, gehören schwere Infektionen, welche zur stationären Behandlung oder zum Tod führen können, gastrointestinale Perforationen (ein Loch im Magen oder Darm) und Überempfindlichkeitsreaktionen einschliesslich Anaphylaxie. Die häufigsten Nebenwirkungen, die im Rahmen der klinischen Prüfungen auftraten, waren Infektionen der oberen Atemwege, Nasopharyngitis (Nasen- und Rachenentzündung), Kopfschmerzen, Blutdruckanstieg und erhöhte Leberenzyme. Die beobachteten erhöhten Leberwerte waren im Allgemeinen jedoch leicht ausgeprägt und reversibel und führten zu keiner erkennbaren bleibenden oder klinisch fassbaren Leberschädigung. Laborwertveränderungen, darunter Anstiege des Gesamtcholesterins, d. h. der Menge an Fett im Blut, und Abnahmen der Zahl der neutrophilen Granulozyten (eine der verschiedenen Arten der weissen Blutkörperchen, die Infektionen bekämpfen) und der Blutplättchen, wurden beobachtet. Medikamente, die wie ACTEMRA das Immunsystem unterdrücken, können das Krebsrisiko erhöhen.

--- ENDE Pressemitteilung Roche: FDA erteilt Zulassung für ACTEMRA ---

Über F. Hoffmann-La Roche AG:

Roche ist ein globales Unternehmen mit Vorreiterrolle in der Erforschung und Entwicklung von Medikamenten und Diagnostika und ist darauf fokussiert, Menschen durch wissenschaftlichen Fortschritt ein besseres, längeres Leben zu ermöglichen. Dank der Kombination von Pharma und Diagnostika unter einem Dach ist Roche führend in der personalisierten Medizin - einer Strategie mit dem Ziel, jeder Patientin und jedem Patienten die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen.

Roche ist das grösste Biotech-Unternehmen weltweit mit differenzierten Medikamenten für die Onkologie, Immunologie, Infektionskrankheiten, Augenheilkunde und Erkrankungen des Zentralnervensystems. Roche ist auch der bedeutendste Anbieter von In-vitro-Diagnostika und gewebebasierten Krebstests und ein Pionier im Diabetesmanagement.

Seit der Gründung im Jahr 1896 erforscht Roche bessere Wege, um Krankheiten zu verhindern, zu erkennen und zu behandeln und leistet einen nachhaltigen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung. Zum Ziel des Unternehmens gehört es durch Kooperationen mit allen relevanten Partnern den Zugang von Patienten zu medizinischen Innovationen zu verbessern. Auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation stehen heute mehr als 30 von Roche entwickelte Medikamente, darunter lebensrettende Antibiotika, Malariamittel und Krebsmedikamente. Ausgezeichnet wurde Roche zudem bereits das elfte Jahr in Folge als eines der nachhaltigsten Unternehmen innerhalb der Pharmabranche im Dow Jones Sustainability Index (DJSI).

Die Roche-Gruppe mit Hauptsitz in Basel, Schweiz ist in über 100 Ländern tätig und beschäftigte 2019 weltweit rund 98,000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Jahr 2019 investierte Roche CHF 11,7 Milliarden in Forschung und Entwicklung und erzielte einen Umsatz von CHF 61,5 Milliarden. Genentech in den USA gehört vollständig zur Roche- Gruppe. Roche ist Mehrheitsaktionär von Chugai Pharmaceutical, Japan.



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