BFS: Prämienwachstum zwischen 2008 und 2009 dämpfte die Entwicklung der verfügbaren Einkommen um 0,1 Prozentpunkte

11.12.2009 | von Bundesamt für Statistik BFS


Bundesamt für Statistik BFS

11.12.2009, Der Krankenversicherungsprämien-Index (KVPI) verzeichnete für das Prämienjahr 2009 ein Wachstum von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auf der Basis 1999=100 erreichte der KVPI damit einen Indexstand von 144,6 Punkten. Der vom Bundesamt für Statistik (BFS) berechnete KVPI erfasst die Prämienentwicklung der obligatorischen Krankenpflegeversicherung und der Krankenzusatzversicherung.

Anhand des KVPI lässt sich die Auswirkung der Prämienentwicklung auf das Wachstum des verfügbaren Einkommens schätzen. Gemäss der KVPI-Modellrechnung dämpften 2009 die steigenden Prämien das Wachstum des verfügbaren Durchschnittseinkommens um 0,1 Prozentpunkte.

Die Prämien für die Krankengrundversicherungen sind 2009 um geschätzte 1,3 Prozent gestiegen und erreichten damit einen Indexstand von 153,7 Punkten (Basis 1999=100). Diese Schätzung entspricht der Prämienentwicklung des gesamten Versichertenbestandes im Durchschnitt (siehe auch Kasten Stellenwert des KVPI).

Die vom BFS erhobenen Prämien für die Krankenzusatzversicherungen erhöhten sich 2009 um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies ergibt für das Prämienjahr 2009 einen Indexstand von 126,6 Punkten (Basis 1999=100) für die Zusatzversicherung. Fasst man die Prämienentwicklung der Grund- und Zusatzversicherung zusammen, erreicht der KVPI-Totalindex im Prämienjahr 2009 einen Indexstand von 144,6 Punkten (Basis 1999=100 Punkte) und verzeichnet somit ein Prämienwachstum von insgesamt 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die im Landesindex der Konsumentenpreise berücksichtigten Prämien in der Krankenzusatzversicherung wurden nach den Erhebungen des BFS zwischen 2008 und 2009 um durchschnittlich 1,8 Prozent teurer.

Die Prämien der allgemeinen Spitalzusatzversicherung sind gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken (-0,1%). Stark angestiegen sind hingegen die Prämien für die halbprivate und private Spitalzusatzversicherung (+2,2% und +2,7%). Grosse Unterschiede wies die Prämienentwicklung in den verschiedenen Alterskategorien auf. Die Prämien der Versicherten im Rentenalter sind in allen Spitalkategorien überdurchschnittlich stark angestiegen (+2,8 bzw. +3,4%). Die Prämien für Kinder und junge Erwachsene (bis 35 Jahre) in der allgemeinen Abteilung entwickelten sich hingegen stark rückläufig. Wenig Einfluss auf die Prämienentwicklung hatte in der beobachteten Periode das Geschlecht der Versicherten.

Zwischen 2008 und 2009 verzeichneten die Kantone Basel-Stadt (+12,3%), St. Gallen (+4,3%), Basel-Landschaft (+3,4%) sowie Solothurn (+2,6%) eine überdurchschnittliche Prämienentwicklung. Die übrigen Kantone wiesen eine unterdurchschnittliche Prämienentwicklung auf: Genf (+1,5%), Zürich, Aargau, Tessin, Waadt (je +1,3%), Bern, Luzern, Uri, Obwalden, Nidwalden, Zug, Appenzell-Ausserrhoden, Graubünden, Thurgau, Wallis, Neuenburg, Schwyz (je +1,1%), Freiburg (+1,0%), Glarus, Schaffhausen, Appenzell- Innerrhoden (+0,9%) und Jura (+0,8%). Das starke Prämienwachstum im Kanton Basel-Stadt ist vorwiegend auf die umfassende Tarifanpassung eines Versicherungsanbieters in der allgemeinen Abteilung zurückzuführen.

Einfluss der Prämienentwicklung auf das verfügbare Einkommen

Prämienerhöhungen belasten - ähnlich wie höhere Steuern oder andere Versicherungsbeiträge - das Budget der privaten Haushalte. Zur Messung dieses Effekts bietet sich das verfügbare Einkommen an. Es entspricht dem Einkommen (Erwerbseinkommen, Zinsen, Renten, Rückerstattungen und Verbilligungen der Versicherungen und sonstige Einkommen) abzüglich der so genannten Transferzahlungen (Steuern, Sozial- und sonstige Versicherungsbeiträge) - also dem Betrag, der effektiv für Konsum- und Sparzwecke zur Verfügung steht. Die Entwicklung der Krankenversicherungsprämien verringerte gemäss der Modellschätzung des BFS das potenzielle Wachstum der verfügbaren Einkommen zwischen 2008 und 2009 um 0,1 Prozentpunkte. Wären die Prämien im gleichen Zeitraum stabil geblieben, hätte dieses Geld den Haushalten zusätzlich für Konsum- oder Sparzwecke zur Verfügung gestanden.

--- ENDE Pressemitteilung BFS: Prämienwachstum zwischen 2008 und 2009 dämpfte die Entwicklung der verfügbaren Einkommen um 0,1 Prozentpunkte ---

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