08.10.2009
| von Axpo AG
Lesedauer: 3 Minuten
08.10.2009, Die Glarner Kraftwerke Linth-Limmern AG (KLL) wurden zwischen 1957 und 1968 gebaut. Sie
nutzen die Wasserzuflüsse eines rund 140 km² grossen Einzugsgebietes im Quellgebiet der
Linth. Ihre mittlere Stromproduktion beträgt 460 Mio. kWh pro Jahr. Die Bedeutung der KLL
für die schweizerische Stromversorgung ist aber weit grösser.
Als Speicherkraftwerk produzieren die KLL wertvolle Spitzenenergie, nämlich dann, wenn die Nachfrage besonders gross ist. Sie tragen somit entscheidend dazu bei, dass der Stromverbrauch und die Stromproduktion im Gleichgewicht gehalten werden können.
Da der Bedarf an Spitzenenergie laufend zunimmt, sollen die KLL mit einem zusätzlichen leistungsfähigen Pumpspeicherwerk erweitert werden: Projekt «Linthal 2015».
Die KLL ist ein Partnerunternehmen des Kantons Glarus und der Axpo AG. Am Aktienkapital ist der Kanton Glarus mit 15 Prozent und die Axpo AG mit 85 Prozent beteiligt.
Projekt Linthal 2015
Eines der bedeutenderen Ausbauprojekte ist «Linthal 2015». Ein neues, unterirdisch angelegtes Pumpspeicherwerk soll Wasser aus dem Limmernsee in den 630 m höher gelegenen Muttsee zurückpumpen und bei Bedarf wieder zur Stromproduktion nutzen. Das neue Werk soll eine Pumpleistung und eine Turbinenleistung von je 1000 MW aufweisen.
Damit würde sich die Leistung der KLL von heute rund 450 MW auf 1450 MW erhöhen. Das entspricht leistungsmässig dem Kernkraftwerk Leibstadt oder dem Wasserkraftwerk Cleuson Dixence. Damit soll die Stromversorgungssicherheit in der Nordost- und Zentralschweiz auch für die Zukunft gesichert werden. Man rechnet dafür mit einer Bauzeit von gut fünf Jahren und mit der Betriebsaufnahme im Jahr 2015/2016. Bis zu 250 Personen werden auf den Bauplätzen tätig sein. Die Investitionskosten für dieses Projekt betragen rund 2,1 Milliarden Franken. Das Vorhaben bedingte eine vorzeitige Neukonzessionierung der KLL.
Bauliche Veränderungen
Das neue Kraftwerk Limmern wird unterirdisch in einer Felskaverne installiert. Für den Muttsee wird der Bau einer neuen Schwergewichtsmauer erforderlich sein, und das bestehende Ausgleichsbecken Tierfehd wird erweitert. Für die Zu- und Ableitung des Stroms muss ein neuer Anschluss an das Höchstspannungsnetz erstellt werden. Für den Betrieb werden zwei unterirdische Standseilbahnen gebaut.
Muttsee
Das Speichervolumen des Muttsees wurde von 9 auf 25 Mio. m³ erhöht. Die natürliche Seehöhe von heute 2446 m wird auf eine Stauhöhe von 2474 m erhöht. Zudem wurden Feldaufnahmen gemacht, um die ökologische Vielfalt zu erfassen. Diese dienten als Grundlage für die durchgeführte Umweltverträglichkeitsprüfung.
Kraftwerk Limmern
Am Fuss der Staumauer des Limmernsees, auf zirka 1700 m.ü.M., entsteht rund 600 m im Berginnern eine neue Kavernenzentrale für die Maschinengruppen. Zwei Druckschächte verbinden den Muttsee mit der Zentrale und zwei rund 500 m lange Unterwasserstollen die Zentrale mit dem Limmernsee. Der Zugang zur Kavernenzentrale wird von Tierfehd aus über einen etwa 4 km langen Zugangsstollen erfolgen, der zu diesem Zweck mit einer Standseilbahn ausgerüstet wird.
Ausgleichsbecken Tierfehd
Für die Leistung der neuen Pumpspeicherkraftwerke ist das bisherige Ausgleichsbecken Tierfehd zu klein. Ein zusätzliches Becken wird nördlich des Betriebsgebäudes errichtet, das eine ähnliche Fläche wie das heutige Becken aufweist. Mit dieser Massnahme können die Maschinen der Pumpspeicherwerke flexibler eingesetzt werden, womit die Dotierung der Linth verbessert wird.
Netzanschluss
Die massive Leistungserhöhung, die mit dem Projekt «Linthal 2015» verbunden ist, bedingt den Anschluss der KLL an das schweizerische Höchstspannungsnetz. Heute besteht eine 220- kV-Freileitung von Tierfehd in die Grynau bei Uznach. Für «Linthal 2015» ist parallel zur heutigen Leitung eine neue 380-kV-Freileitung von Tierfehd bis in den Raum Schwanden/Sool vorgesehen. Hier wird sie an die bestehende 380-kV-Leitung vom Vorab angeschlossen.
Weitere Informationen bietet Ihnen der Flyer Projekt «Linthal 2015», Netzanschluss.
--- ENDE Pressemitteilung Axpo: Ausbauprojekt Linth-Limmern ---
Über Axpo AG:
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Dafür ist sie entlang der gesamten Wertschöpfungskette tätig: in der Stromproduktion, Stromübertragung, Stromverteilung und im Stromhandel. Ihr Strommix aus Kernenergie, Wasserkraft und neuen Energien ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch nahezu CO2-frei und damit klimafreundlich.
Der Axpo Konzern beschäftigt über 4000 Mitarbeitende und versorgt zusammen mit Partnern rund 3 Mio. Menschen in der Schweiz mit Strom. Die Axpo Holding AG mit Sitz in Baden ist zu 100% im Eigentum der Nordostschweizer Kantone.
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