Bundesamt für Statistik: Nominallöhne um 2 Prozent gestiegen, Reallöhne trotzdem um 0,4 Prozent gesunken

27.04.2009 | von Bundesamt für Statistik BFS

Uhr Lesedauer: 3 Minuten


27.04.2009, Gemäss Berechnungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) stieg der Nominallohnindex im Jahr 2008 durchschnittlich um 2 Prozent gegenüber 2007. Damit liegt er bei 104,9 Punkten (2005 = 100). Unter Einbezug der durchschnittlichen Jahresteuerung von 2,4 Prozent ergab sich bei den Reallöhnen eine Abschwächung um 0,4 Prozent (Indexwert 100,6 Punkte Basis 2005).


Stärkste Nominallohnerhöhung seit 2002

2008 nahmen die Nominallöhne gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich um 2 Prozent zu. Damit setzt sich der Trend stetiger Nominallohnanstiege fort (2005: +1,0%; 2006: +1,2% und 2007: +1,6%). Im Jahr 2008 wurde die höchste Steigerung seit 2002 gemessen (+1,8%).

Die Löhne profitierten vom kräftigen Wirtschaftswachstum, das 2007 sowohl den sekundären als auch den tertiären Sektor prägte. Im Rahmen der wichtigsten Gesamtarbeitsverträge (GAV) – sie decken rund eine halbe Million Arbeitnehmende ab – wurde für 2008 eine generelle Effektivlohnerhöhung von 1,6 Prozent vereinbart.

Der tertiäre Sektor verbuchte im Berichtsjahr eine Erhöhung der Nominallöhne um 2,1 Prozent; dies ist mehr als 2007 (+1,7%) und 2006 (+1,2%). Im sekundären Sektor wuchsen die Nominallöhne 2008 weniger stark; das Plus von 1,8 Prozent ist jedoch grösser als in den beiden Jahren zuvor (2007: +1,5%; 2006: +1,1%). Die Finanzgesellschaften und die exportorientierten Branchen trugen 2007 wesentlich zum Wirtschaftswachstum bei und verbuchten 2008 Spitzenwerte bei den Lohnerhöhungen. Zu nennen sind das Kreditgewerbe (+2,4%), das Versicherungsgewerbe (+2,3%), die Chemiebranche (+2,1%) sowie der Maschinen- und Fahrzeugbau (+2,0%).

Aber auch die Binnennachfrage trug zum guten Konjunkturverlauf bei. Diesbezüglich warteten der Grosshandel (+2,6%) und die öffentliche Verwaltung (+2,5%) mit den grössten Lohnerhöhungen auf. Dahinter folgen die Nachrichtenübermittlung, das Unterrichtswesen, die Branchen «Handel, Instandhaltung und Reparatur von Automobilen» sowie «Erbringung von sonstigen öffentlichen und persönlichen Dienstleistungen» (je +2,2%) und schliesslich das Baugewerbe (+2,0%).

Die geringsten Lohnerhöhungen gab es in den Branchen «Herstellung von sonstigen Produkten aus nichtmetallischen Mineralien» und «Mit dem Kredit- und Versicherungsgewerbe verbundene Tätigkeiten» (je +1,4%) sowie «Herstellung von Textilien und Bekleidung» (+1,3%). Inflation von 2,4 Prozent schwächt die Kaufkraft der Löhne um 0,4 Prozent 2008 gaben die Reallöhne um 0,4 Prozent nach, da die Nominallohnerhöhung von 2,0 Prozent von der markanten Inflation von 2,4 Prozent zunichte gemacht wurde.

Im Herbst 2007, als die lohnrelevanten Entscheide für 2008 gefällt wurden, gewährten die Unternehmen eine mittlere Nominallohnerhöhung (+2,0%), welche die für dieses Jahr veranschlagte Preissteigerung von 1,5 Prozent übertraf. Die Erhöhung liess eine Verstärkung der Kaufkraft der Löhne erwarten. Infolge der markanten Preiserhöhung bei den Erdölprodukten im Jahr 2008 ergab sich jedoch eine Inflationsrate von 2,4 Prozent.

Zwischen 2004 und 2008 wuchsen die Reallöhne jedes Jahr durchschnittlich um 0,1 Prozent. Im sekundären Sektor stagnierten sie (0%) im Jahresmittel. Die Industriebranchen verzeichneten Reallohnentwicklungen in einer Bandbreite von -0,4 Prozent für das Papier- , Karton-, Verlags- und Druckgewerbe bis hin zu +0,1 Prozent für die Herstellung von Textilien und Bekleidung, ausgenommen die chemische Industrie, die ein Plus von 0,8 Prozent erreichte.

In derselben Periode verbuchte der tertiäre Sektor eine jährliche mittlere Reallohnerhöhung von 0,2 Prozent. Die höchsten Steigerungen im Dienstleistungssektor erzielten das Kreditgewerbe (+0,5%), die Nachrichtenübermittlung (+0,4%) und die Branche «Immobilienwesen, Vermietung, Informatik» (+0,3%). Demgegenüber wiesen die Branchen «Landverkehr, Transport in Rohrfernleitungen» und «Gastgewerbe» Reallohnreduktionen von 0,2 bzw. 0,1 Prozent auf.

Die mathematische Anknüpfung an die Indexreihe Basis 1993 = 100 ergibt einen Nominallohnindex von 120,9 Punkten und einen Reallohnindex von 104,3 Punkten. Mit der Basis 1939 = 100 liegen der Nominallohnindex bei 2219 Punkten und der Reallohnindex bei 290 Punkten.

--- ENDE Pressemitteilung Bundesamt für Statistik: Nominallöhne um 2 Prozent gestiegen, Reallöhne trotzdem um 0,4 Prozent gesunken ---

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