Jahresergebnis 2004 der Schweizerischen Nationalbank

Auch der Goldpreis in Schweizer Franken lag gegenüber dem Vorjahr deutlich tiefer. Dies führte zu bedeutenden Bewertungsverlusten auf den Fremdwährungsanlagen und dem Gold. Nach Zuweisung an die Rückstellungen für Währungsreserven ergab sich ein Verlust von 0,4 Mrd. Franken. Die Gewinnausschüttung an Bund und Kantone, die für das Geschäftsjahr 2004 2,9 Mrd. Franken beträgt, erfolgt vollumfänglich zu Lasten nicht ausgeschütteter Gewinne aus Vorjahren. Die Ausschüttungsreserve reduziert sich damit um insgesamt 3,3 Mrd. Franken.

Mit ihren bedeutenden Beständen an Gold und Fremdwährungsanlagen ist die Nationalbank den Veränderungen des Goldpreises, der Zinsen und der Wechselkurse ausgesetzt. Die Marktbewegungen dieser Einflussgrössen schlagen sich unmittelbar im Jahresergebnis nieder.

Der Preis für das Kilogramm Gold in Franken sank gegenüber dem Vorjahr um rund vier Prozent. Die Umrechnungskurse für die Fremdwährungsbestände lagen durchwegs tiefer als im Vorjahr. Der Rückgang war beim US-Dollar mit fast neun Prozent besonders ausgeprägt. Die Zinsen auf den Anlagemärkten bildeten sich mehrheitlich zurück.

Auf dem Gold ergaben sich Bewertungsverluste von knapp einer Milliarde Franken. Hinzu kamen Wechselkursverluste auf den Fremdwährungsanlagen von fast zwei Milliarden Franken. Dank Zinserträgen und Kapitalgewinnen resultierte auf den Fremdwährungsanlagen dennoch ein Erfolg von 1,2 Mrd. Franken. Zusammen mit den übrigen Erträgen und dem übrigen Aufwand belief sich das Jahresergebnis auf 0,5 Mrd. Franken.

Zur Bildung ausreichender Währungsreserven hält die Nationalbank gemäss Art. 30 des Nationalbankgesetzes einen angemessenen Teil ihrer Gewinne in Form von Rückstellungen zurück. Mit Inkrafttreten des neuen Nationalbankgesetzes wurden die Rückstellungen für Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken sowie für Betriebsrisiken in der Bilanz zusammengefasst und in Rückstellungen für Währungsreserven umbenannt. Gleichzeitig sind die über dem angestrebten Bestand liegenden Rückstellungen auf eine Ausschüttungsreserve übertragen worden. Die Nationalbank baut die Rückstellungen für Währungsreserven weiterhin im Gleichschritt mit dem Wachstum des nominellen Bruttoinlandproduktes aus. Nach der diesem Prinzip entsprechenden Zuweisung an die Rückstellungen für Währungsreserven von 0,9 Mrd. Franken resultiert ein Verlust von 0,4 Mrd. Franken.

Nachstehend finden sich die wichtigsten Eckdaten zum Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres:

Beschreibung 2004 2003 in Mrd. Franken Erfolg aus Gold -0,9 2,6 Erfolg aus Fremdwährungsanlagen 1,2 1,5 Erfolg aus Frankenanlagen 0,3 0,1 Betriebsaufwand -0,2 -0,2 Veränderung Rückstellung für die Abtretung der Freien Aktiven 0,1 -0,9 Jahresergebnis 0,5 3,1 Zuweisung an die Rückstellungen für Währungsreserven -0,9 -0,8 Verlust / ausschüttbarer Jahresgewinn -0,4 2,3

Bewertungskurse CHF/EUR 1,54 (Vorjahr 1,56) CHF/USD 1,13 (1,24) CHF/Gold 15 939 (16 581)

In den aktuellen Gewinnausschüttungsvereinbarungen sind Ausschüttungen festgelegt, die deutlich über dem Gewinnpotenzial der Nationalbank liegen. Damit sollen die überschüssigen Rückstellungen sukzessive abgebaut werden. Für das Jahr 2004 ist wie im Vorjahr zunächst eine Ausschüttung von 2,5 Mrd. Franken an Bund und Kantone vorgesehen. Dazu kommen für 2004 zusätzlich 400 (Vorjahr 300) Mio. Franken aus der Gewinnausschüttungsvereinbarung vom 13. Juni 2003 über die Erträge auf den Freien Aktiven ("Goldvermögen"). Weil die Gewinnausschüttung in Gesamthöhe von 2,9 Mrd. Franken trotz dem Verlust von 0,4 Mrd. Franken vorgenommen wird, reduziert sich die Ausschüttungsreserve um 3,3 Mrd. Franken. Sie beläuft sich noch auf 7,0 Mrd. Franken.

Die Rückstellung für die Abtretung der Freien Aktiven veränderte sich nur geringfügig. Aufgrund des Goldpreisrückgangs verringerte sie sich um 0,1 Mrd. Franken auf 21,1 Mrd. Franken. Sie setzt sich weiterhin zusammen aus den bereits erzielten Goldverkaufserlösen, dem aufgelaufenen Erfolg aus Absicherungsgeschäften sowie den noch zu erwartenden Goldverkaufserlösen. Der Verkauf der 1300 Tonnen Gold wird im ersten Quartal 2005 abgeschlossen.

Die ausführliche Jahresrechnung wird wie üblich im Frühjahr im Geschäftsbericht publiziert. Die Generalversammlung findet am 29. April 2005 statt.

--- ENDE Pressemitteilung Jahresergebnis 2004 der Schweizerischen Nationalbank ---

Die Schweizerische Nationalbank führt als unabhängige Zentralbank die Geld- und Währungspolitik des Landes. Sie muss sich gemäss Verfassung und Gesetz vom Gesamtinteresse des Landes leiten lassen, als vorrangiges Ziel die Preisstabilität gewährleisten und dabei die Konjunktur berücksichtigen.

Sie setzt damit eine grundlegende Rahmenbedingung für die Entwicklung der Wirtschaft.

Die Nationalbank hat in Bern und Zürich je einen Sitz. Daneben unterhält sie sechs Vertretungen in Basel, Genf, Lausanne, Lugano, Luzern und St. Gallen. Dazu kommen 14 Agenturen, die von Kantonalbanken geführt werden und der Geldversorgung des Landes dienen.

  Schweizerische Nationalbank (Firmenporträt)

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