08.01.2009
| von Bundesamt für Statistik BFS
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08.01.2009, Neuchâtel. Der vom Bundesamt für Statistik (BFS) berechnete Landesindex der
Konsumentenpreise verzeichnete im Dezember 2008 einen Rückgang um 0,5 Prozent gegenüber
dem Vormonat und erreichte den Stand von 103,4 Punkten (Dezember 2005=100). Innert
Jahresfrist betrug die Teuerung 0,7 Prozent, verglichen mit Jahresraten von 1,5 Prozent
im November 2008 und von 2,0 Prozent im Dezember 2007. Die durchschnittliche
Jahresteuerung für das Jahr 2008 betrug 2,4 Prozent.
Weiterhin rückläufige Preise für Erdölprodukte Der Rückgang des Landesindexes um 0,5 Prozent im Dezember 2008 ist geprägt durch weiterhin rückläufige Preise für Erdölprodukte. Unter dem Stand der Vorerhebung lagen die Gruppenindizes von Verkehr (-1,9%), Wohnen und Energie (-1,5%) sowie Bekleidung und Schuhe (-1,2%).
Angezogen hatten hingegen die Indizes für die Verbrauchsgruppen Alkoholische Getränke und Tabak (+3,1%), Hausrat und laufende Haushaltsführung (+1,0%), Erziehung und Unterricht (+0,3%), Restaurants und Hotels (+0,2%), sowie sonstige Waren und Dienstleistungen (+0,2%). Um jeweils 0,1 Prozent stiegen die Indizes für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke, Freizeit und Kultur sowie für Gesundheitspflege. Praktisch unverändert verblieb der Index für Nachrichtenübermittlung.
Preisentwicklung für Inland- und Importgüter Wie das BFS weiter mitteilt, erhöhte sich das Preisniveau nach Herkunft im Vergleich zum Vormonat bei den Inlandgütern um 0,1 Prozent, während es sich bei den Importgütern um 2,1 Prozent ermässigte. Innert Jahresfrist verzeichneten die Inlandgüter eine Preissteigerung um durchschnittlich 2,0 Prozent, die Importgüter einen Rückgang um 2,6 Prozent.
Details zur Preisentwicklung im Dezember 2008 Die Indexgruppe für Verkehr (-1,9%) war infolge von weiterhin sinkenden Preisen für Treibstoffe rückläufig. Beim Benzin betrug der Rückgang gegenüber dem Vormonat 8,3 Prozent, beim Diesel 7,1 Prozent (Stichtage: 1. und 15. Dezember). Sinkende Preise sind ferner im Luftverkehr und bei Occasions-Automobilen registriert worden.
Im Bereich Wohnen und Energie (-1,5%) führten rückläufige Preise für Heizöl (-21,0%) zu einem tieferen Gesamtergebnis (Stichtage: 1. und 15. Dezember). Gestiegen sind hingegen die Preise für Gas.
Die Preise für Bekleidung und Schuhe (-1,2%) wurden in diesem Jahr erstmals auch im Dezember erhoben. Erste Ausverkaufsangebote führten zu einem leichten Indexrückgang. Tiefere Preise sind vor allem bei Damenbekleidung, Schuhen und Kinderbekleidung registriert worden.
Der Index für Alkoholische Getränke und Tabak (+3,1%) stieg infolge höherer Preise für Rot- und Weisswein, was auf das Ende einer Aktion bei einem Grossverteiler zurückzuführen war. Leicht rückläufig war dagegen die Preisentwicklung für Schaumwein. Angestiegen sind ferner die Preise für Zigaretten.
Die Bedarfsgruppe Hausrat und laufende Haushaltsführung (+1,0%) wies Preissteigerungen für Möbel auf. Erhöht haben sich auch die Preise für Wasch- und Reinigungsmittel sowie für Zubehör für Haus und Garten (Glühlampen, Leuchtstoffröhren). Rückläufig war hingegen die Preisentwicklung für Einrichtungszubehör (Lampen).
Nur geringe Veränderungen wurden in der Indexgruppe Erziehung und Unterricht (+0,3%) verzeichnet.
Im Bereich Restaurants und Hotels (+0,2%) stiegen die Preise für Hotellerie in Tourismusgebieten.
In der Gruppe Sonstige Waren und Dienstleistungen (+0,2%) stiegen die Preise für Haut- und Schönheitspflegemittel.
Insgesamt nur eine leichte Zunahme verzeichnete die Indexziffer für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (+0,1%). Angestiegen sind die Preise für frisches Gemüse und Kartoffeln (insbesondere für Frucht- und Salatgemüse), Rindfleisch und Äpfel. Rückläufig sind hingegen die Preise für Agrumen, Schweinefleisch, Wurzel- und Kohlgemüse, Fleisch- und Wurstwaren sowie für alkoholfreie Getränke.
Insgesamt leicht angestiegen ist der Index der Bedarfsgruppe Freizeit und Kultur (+0,1%). Zugenommen haben die Preise für Bücher und Broschüren, Bergbahnen und Skilifte sowie Abonnemente für Zeitungen und Zeitschriften; rückläufig sind dagegen die Preise für Spiel- und Hobbywaren. Der Indexwert für Gesundheitspflege (+0,1%) stieg infolge leicht höherer Medikamentenpreise.
Verkettung mit früheren Indexreihen Die früheren, rechnerisch mit der aktuellen Indexziffer verknüpften Reihen ergeben für den Dezember 2008 Indizes von 108,8 Punkten auf der Basis Mai 2000=100, von 115,4 Punkten auf der Basis Mai 1993=100, von 159,8 Punkten auf der Basis Dezember 1982=100, von 199,2 Punkten auf der Basis September 1977=100 und von 335,9 Punkten auf der Basis September 1966=100.
--- ENDE Pressemitteilung BFS: 0,7 Prozent Teuerung am Jahresende 2008 ---
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