Behinderte Menschen nehmen stark am beruflichen und sozialen Leben teil - jedoch weniger als die übrige Bevölkerung

01.12.2008 | von Bundesamt für Statistik BFS


Bundesamt für Statistik BFS

01.12.2008, Neuchâtel. Am 3. Dezember 2008 wird das Bundesamt für Statistik (BFS) anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung einen ersten Indikatorensatz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen publizieren. Damit publiziert das BFS zum ersten Mal Informationen zu diesem Thema. Behinderte Menschen nehmen zwar relativ intensiv am Arbeitsmarkt teil, liegen aber trotzdem deutlich hinter der übrigen Bevölkerung zurück (64% gegenüber 84%). Sie sind darüber hinaus stärker besorgt, arbeitslos zu werden. Gesamthaft leben in der Schweiz rund eine Million Personen mit Gesundheitsproblemen, die sie mehr oder weniger stark einschränken.

Zugang zur Arbeitswelt Der Zugang zum Arbeitsmarkt ist ein wichtiges Thema des Gleichstellungsgesetzes. Die behinderten Personen im Erwerbsalter (15-64 Jahre) nehmen zwar relativ intensiv am Arbeitsmarkt teil, liegen aber hinter den Personen ohne Behinderung zurück (64% gegenüber 84%). Dies liegt einerseits an Barrieren bei der Einstellung und andererseits an objektiven Einschränkungen der Arbeitsfähigkeit, wobei beim heutigen Stand der Informationen nicht gesagt werden kann, wie hoch der jeweilige Anteil dieser Faktoren ist. Behinderte Erwerbstätige sorgen sich stärker als jene ohne Behinderung, dass sie ihre Arbeit verlieren und keine vergleichbare Beschäftigung mehr finden. Lediglich 35 Prozent (gegenüber 43% bei den nicht behinderten Personen) haben keine Angst vor einem Arbeitsplatzverlust und 26 Prozent (gegenüber 42%) geben an, ohne Schwierigkeiten eine neue, vergleichbare Erwerbstätigkeit zu finden.

Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und Mobilität Ein weiterer Schwerpunkt des Gleichstellungsgesetzes ist die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und der Zugang zum öffentlichen Verkehr. In diesen beiden Bereichen sind die Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen offenkundig: 53 Prozent der behinderten Personen nehmen am gesellschaftlichen Leben teil (gegenüber 65% der nicht behinderten Personen), und 10 Prozent können nicht selbständig oder nur mit Mühe mit den öffentlichen Verkehrsmitteln reisen (gegenüber 1%).

Behinderte Menschen in der Schweiz Gemäss der vom BFS übernommenen Definition gelten in der Schweiz rund 865'000 Personen in Privathaushalten als behindert; davon sind etwas mehr als ein Drittel (etwa 300'000) in ihren Aktivitäten stark eingeschränkt. Darüber hinaus leben rund 37'000 Personen in Institutionen für Behinderte und 135'000 Personen in Alters- oder Pflegeheimen. Damit leben in der Schweiz insgesamt rund eine Million Personen mit Gesundheitsproblemen, die sie mehr oder weniger stark einschränken. Mit steigendem Alter nimmt ihr Anteil in der jeweiligen Altersgruppe deutlich zu.

Themenfelder Die neue Statistik beruht hauptsächlich auf der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2007 und zielt darauf ab, Stand und Entwicklung der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in der Schweizer Gesellschaft zu messen. Sie gibt zunächst einen allgemeinen Überblick zu den Menschen mit Behinderungen in der Schweiz (Anzahl, Porträt, Art der Behinderung). Darüber hinaus geht sie auf Gleichstellungsfragen ein und vergleicht dazu systematisch die Lebenssituation von Personen mit und ohne Behinderungen. Folgende Themenfelder werden durch die Statistik abgedeckt: Bildung, Erwerbstätigkeit, Lebensstandard, individuelles Wohlbefinden und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

--- ENDE Pressemitteilung Behinderte Menschen nehmen stark am beruflichen und sozialen Leben teil - jedoch weniger als die übrige Bevölkerung ---

Über Bundesamt für Statistik BFS:
Das BFS ist das nationale Kompetenzzentrum der öffentlichen Statistik der Schweiz. Es produziert und publiziert statistische Informationen über den Stand und die Entwicklung von Bevölkerung, Wirtschaft, Gesellschaft, Bildung, Forschung, Raum und Umwelt.

Diese Informationen dienen der Meinungsbildung in der Bevölkerung sowie der Planung und Steuerung von zentralen Politikbereichen. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für einen modernen, demokratischen Staat.

Informationen werden in unserer zunehmend komplexen Welt immer zentraler - für die Orientierung, für den Entscheidungsprozess und für den planenden Blick in die Zukunft. Informationen prägen die Qualität der Handlungen. Bei Entscheiden haben statistische Informationen heute einen wichtigen Platz - sei es in der Politik (in Parlamenten, Exekutiven oder bei Abstimmungen), in der Wirtschaft oder im Alltag.

Statistik ist zu einem Transparenz-stiftenden Element in gesellschaftlichen und politischen Auseinandersetzungen geworden.


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