Der Verwaltungsrat beschliesst die SBB-weite Konzentration des schweren Unterhalts beim Personenverkehr

01.12.2008 | von Schweizerische Bundesbahnen SBB


Schweizerische Bundesbahnen SBB

01.12.2008, Der Verwaltungsrat der SBB hat dem Antrag der Konzernleitung SBB zugestimmt: Der gesamte schwere Unterhalt der SBB wird in derselben Unternehmenseinheit zusammengelegt. Damit wechselt das Industriewerk Bellinzona per 1. Januar 2009 von der Division Cargo zur Division Personenverkehr. Mit der Vernetzung der verschiedenen Industriewerke der SBB im Rahmen des Personenverkehrs ergeben sich für den Standort Bellinzona Synergiegewinne und neue Möglichkeiten im Markt. SBB Cargo will bis 2013 den schweren Unterhalt weiterhin in Bellinzona ausführen.

Der Verwaltungsrat hat entschieden, das Industriewerk Bellinzona innerhalb der SBB organisatorisch von der Division Güterverkehr zur Division Personenverkehr zu transferieren. Der operative Übergang der Führung vom Güter- zum Personenverkehr erfolgt per 1. Januar 2009. Der Entschluss wurde in Abwägung der Erläuterungen und Anliegen der Sozialpartner und der Personalkommission des IW Bellinzona getroffen. Das letzte Treffen zwischen SBB, Personalkommission und Sozialpartnern fand heute Freitag Vormittag in Bern statt.

Die Überführung des IW Bellinzona von Cargo zum Personenverkehr erlaubt die SBB-weite Konzentration der schweren Rollmaterialinstandhaltung. SBB Cargo kann sich damit auf das Gütertransportgeschäft konzentrieren. Mit der Vernetzung der verschiedenen Industriewerke der SBB im Rahmen des Personenverkehrs ergeben sich für Bellinzona Verbesserungen und neue Möglichkeiten im Markt.

Der Verwaltungsrat hat bei seinem Entscheid folgende drei Punkte stark gewichtet:

Die SBB will eine tragfähige Zukunft für das IW Bellinzona. Die Festlegungen, welche im Rahmen des Runden Tisches getroffen wurden, sind unabhängig von der divisionalen Zuteilung des Industriewerkes Bellinzona für alle Bereiche der SBB verbindlich.

Im Rahmen der Tavola Rotonda unter Leitung von Herrn Franz Steinegger fanden umfangreiche Gespräche statt. Der Fragenkatalog der Personalkommission wurde im Rahmen der Kontakte in Bellinzona behandelt. Die SBB legte dabei grossen Wert darauf, sich intensiv mit den Vertretern von Personalkommission und Sozialpartnern austauschen zu können und offene Fragen zu beantworten. Die Konsultationen und Gespräche mit den Mitarbeitenden des IW Bellinzona, den Personalkommissionen, den Sozialpartnern sowie den Kantonen Tessin und Graubünden wurden gemäss den gegenseitig vereinbarten Regeln des Gesamtarbeitsvertrages durchgeführt. Die Stellungnahmen wurden berücksichtigt und in verschiedenen Sitzungen wurden die offenen Fragen der Personalvertretung besprochen. Am Runden Tisch vom 18. November 2008 wurde der Werksübergang ebenfalls eingehend diskutiert.

Der Verwaltungsrat SBB beauftragt die Geschäftsleitung mit der Umsetzung des Beschlusses gemäss folgender Eckpunkte:

Wie bereits am Runden Tisch vom 18. November 2008 entschieden und heute bekräftigt wurde, wird SBB Cargo ihre Bedürfnisse für den schweren Unterhalt (Streckenlokomotiven und Güterwagen) in der Planungsperiode bis 2013 durch SBB Personenverkehr P-OP in der Einheit IW Bellinzona abwickeln. Voraussetzung dafür ist die erfolgreiche Umsetzung des am Runden Tisch vereinbarten Aktionsprogramms 2010. Auch andere Bereiche (Personenverkehr und Infrastruktur) werden Leistungen in der schweren Instandhaltung weiterbeziehen) Zur dauerhaften Steigerung der Produktivität des IW Bellinzona sind für die Zeit nach 2010 weitere Massnahmen fristgerecht einzuleiten. Damit wird die Grundlage gebildet für eine erfolgreiche Akquisition von Drittaufträgen, die für die Zukunft des IW Bellinzona unabdingbar sind. Der Verwaltungsrat SBB freut sich über die aktiven Verkaufsanstrengungen der letzten Zeit.

Mit der organisatorischen Eingliederung des IW Bellinzona in den Bereich Personenverkehr sind die Arbeitsverträge vom OR-Status in den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) der SBB zu übertragen. Der Besitzstand wird gemäss den Regeln des SBB-GAV gewährt. Das IW Bellinzona untersteht der bereichsspezifischen Arbeitszeitregelung (BAR) der Abteilung Operation im Personenverkehr SBB (P-OP). Die Mitwirkung des Personals richtet (vorbehältlich nachfolgender Punkt 3) sich nach den Regeln des SBB-GAV. Als erste Massnahme gilt es, das am Runden Tisch vereinbarte Aktionsprogramm 2010 unverzüglich umzusetzen. Das Aktionsprogramm sowie der Wechsel zur Division Personenverkehr legen eine gute Basis für die Zukunft des IW und den Standort Bellinzona.

Wie von Franz Steinegger anlässlich des Runden Tisches vom 18. November 2008 festgehalten, wird die Umsetzung des Aktionsprogramms in den Untergruppen der Arbeitsgruppe 2 des Runden Tisches paritätisch diskutiert. Kommt keine Einigung zustande, entscheidet die SBB gemäss Organisation und Kompetenzordnung des IW Bellinzona. Vorbehalten bleiben die Mitwirkungsrechte gemäss GAV. Sollten sich systematische Differenzen bei der Umsetzung ergeben oder Probleme in zentralen Fragen auftreten, wird der Runde Tisch angerufen. Der Verwaltungsrat SBB und die Geschäftsleitung SBB erwarten eine regelmässige Berichterstattung der Fortschritte im Rahmen des Aktionsprogrammes 2010.

Im Übrigen steht die SBB der Idee Technopark für Innovationen im Schienenverkehr, speziell Güterverkehr, positiv gegenüber. Die Umsetzung ist jedoch von politischen Massnahmen abhängig. Dafür muss die Politik die Führung übernehmen. Im Rahmen der mittelfristigen Planung sind die Chancen, die sich aus dem Know-how und den Anlagen des IW Bellinzona für Aktivitäten in Ergänzung zum heutigen Leistungsspektrum ergeben, wahrzunehmen.

Der Verwaltungsrat der SBB ist überzeugt, dass mit dem heutigen Entscheid sowie den Eckpunkten, die bei der Konkretisierung der Umsetzung einzuhalten sind, die richtigen Weichen für eine dauerhafte Zukunft des Industriewerkes Bellinzona unter dem Dach der SBB gestellt sind. Der Entscheid ist zudem Ausdruck der Anstrengungen aller Beteiligten, in einer wirtschaftlich schwieriger werdenden Zeit die Leistung von SBB Cargo marktgerecht und zuverlässig zu erbringen. Damit sind auch die Voraussetzungen gegeben, den Runden Tisch im ersten Halbjahr 2009 einvernehmlich und erfolgreich abzuschliessen.

Die im Rahmen des Runden Tisches erreichten Fortschritte und der Entscheid, das IW Bellinzona organisatorisch zur Division Personenverkehr zu transferieren, sind zudem wichtige Grundlage für die weitere Vertrauensbildung der Kunden der SBB und für den Erhalt und den Ausbau der Kundenaufträge.

Neuer IW-Leiter ab Februar 2009

Per 9. Februar 2009 wird Sergio Pedrazzini als neu gewählter Leiter die operative Führung des Werkes in Bellinzona übernehmen. Pedrazzini ist gebürtiger Tessiner und in der Region gut verankert. Der 45-jährige Ingenieur HTL, der über eine breite Berufs- und Führungserfahrung verfügt, stellte sich heute bei einem Rundgang im IW Bellinzona der Belegschaft vor. Primäre Aufgabe Pedrazzinis wird es sein, bis ins Jahr 2010 die von der Tavola Rotonda verabschiedeten Aktionsprogramme umzusetzen und damit das Werk auf die stetig wachsenden Herausforderungen des Wettbewerbs auszurichten.

--- ENDE Pressemitteilung Der Verwaltungsrat beschliesst die SBB-weite Konzentration des schweren Unterhalts beim Personenverkehr ---

Über Schweizerische Bundesbahnen SBB:
Wir bringen täglich über 1,25 Millionen Reisende und 205'000 Tonnen Güter ans Ziel. Aber wir sind mehr als nur die Eisenbahn: 32'300 leidenschaftliche Mitarbeitende machen uns zum Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und arbeiten mit uns an unserer Vision für die Mobilität der Zukunft.

Im Jahr 1902 begann die bewegte Geschichte der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Die Züge der Schweizerischen Centralbahn (SCB) verkehrten zwar schon seit 1. Januar 1901 auf Rechnung des Bundes, die gesetzlichen Voraussetzungen zur Gründung der SBB mussten aber erst noch geschaffen werden.

In der denkwürdigen Abstimmung vom 20. Februar 1898 hatten die Stimmberechtigten mit 386 634 Ja gegen 182 718 Nein dem «Bundesgesetz betreffend Erwerbung und Betrieb von Eisenbahnen für Rechnung des Bundes und die Organisation der Verwaltung der Schweizerischen Bundesbahnen» zugestimmt. Der Abstimmungskampf war äussert heftig: Die Befürworter argumentierten unter dem Motto «Die Schweizer Bahnen dem Schweizer Volk» für die Vorteile einer Vereinheitlichung des Bahnwesens unter der Kontrolle des Bundesstaates. Die Gegner der Vorlage warnten vor einem zusätzlichen Beamtenheer, das die Macht des Bundes vergrössern und gleichzeitig seine Finanzen zerrütten würde.

Bereits im Oktober 1900 konstituierte sich der Verwaltungsrat der SBB; er umfasste damals nicht weniger als 25 durch den Bundesrat gewählte Mitglieder, dazu kamen weitere 25 durch die Kantone und Halbkantone gewählte Mitglieder sowie vier durch die Kreiseisenbahnräte gewählte Mitglieder.

Schon im November 1900 kam ein Vertrag über den freihändigen Ankauf der Schweizerischen Centralbahn (SCB) durch den Bund zustande, und am 14. Dezember 1900 gab die Bundesversammlung ihre Zustimmung zu diesem Ankauf. Nun war Eile geboten, denn schon aufs Neujahr 1901 sollte dieser Handel rechtskräftig werden. So kommt es, dass der erste am Neujahrsmorgen 1901 in Bern aus Zürich–Aarau–Olten eingetroffene Zug um 2.00 Uhr vor seiner Weiterfahrt nach Lausanne–Genf festlich begrüsst wurde.

Der Betrieb der SCB-Linien erfolgte aber zunächst noch mit SCB-Personal, aber auf Rechnung des Bundes. Mitte 1901 löste dann die Generaldirektion der SBB das Eidgenössische Eisenbahndepartement als Aufsichtsbehörde der SCB ab.

Da auf den 1. Januar 1902 auch die Schweizerische Nordostbahn (NOB) unter die «Fittiche» der SBB kam, gilt dieser 1. Januar 1902 als «offizielles» Geburtsdatum der Schweizerischen Bundesbahnen.


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