BFS: Starke Zunahme bei den Erwerbstätigen

20.11.2008 | von Bundesamt für Statistik BFS


Bundesamt für Statistik BFS

20.11.2008, Neuchâtel. Im zweiten Quartal 2008 zählte die Schweiz 4,229 Millionen Erwerbstätige, das sind 2,6 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Vorjahr ging die Erwerbslosenquote von 3,6 auf 3,4 Prozent zurück. Aufgrund der demografischen Alterung nimmt die Zahl der Erwerbstätigen in den höheren Altersklassen laufend zu. Zudem sind die Erwerbstätigen immer besser ausgebildet, obwohl nach wie vor grosse Unterschiede zwischen Männern und Frauen bestehen. Die Teilzeitarbeit nimmt weiterhin zu, insbesondere bei den Männern. Im Bereich der Arbeitsbedingungen verzeichnen die befristeten Arbeitsverträge und die Arbeit auf Abruf einen Anstieg und die Arbeitszeiten sind flexibler. Soweit die wichtigsten Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2008 des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Deutlich mehr Erwerbstätige Gemäss der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) zählte die Schweiz im zweiten Quartal 2008 rund 4,229 Millionen Erwerbstätige (ohne Grenzgängerinnen und Grenzgänger, Kurzaufenthalterinnen und Kurzaufenthalter sowie Personen im Asylprozess). Dies sind 107'000 Personen oder 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig reduzierte sich die Zahl der Erwerbslosen um 5,9 Prozent auf 147'000 Personen. Die Zahl der Nichterwerbspersonen verzeichnete nur einen geringen Rückgang (-0,3%; -7000). Aufgrund dieser Entwicklungen stieg die Erwerbsquote (Anteil der Erwerbstätigen und Erwerbslosen an der Bevölkerung ab 15 Jahren) im zweiten Quartal 2008 um 0,6 Prozentpunkte auf 68,2 Prozent.

Erwerbstätige werden immer älter Die Zahl der Erwerbstätigen nahm in allen Altersklassen zu. Aufgrund der demografischen Alterung verzeichneten die hohen Altersklassen den grössten Anstieg: Zwischen dem zweiten Quartal 2007 und dem zweiten Quartal 2008 stieg die Anzahl der Erwerbstätigen im Alter von 15 bis 24 Jahren um 1,2 Prozent an (+7000), bei den 25- bis 39-Jährigen um 2,3 Prozent (+32'000) und bei den 40- bis 54-Jährigen um 2,7 Prozent (+40'000). Die stärkste prozentuale Zunahme verzeichnete die Altersklasse der 55- bis 64-Jährigen mit 2,9 Prozent (+18'000). Die Zahl der Personen, die über das gesetzliche Pensionsalter hinaus erwerbstätig bleiben, erhöhte sich um 10 Prozent (+11'000). Die meisten 65-jährigen oder älteren Erwerbstätigen führen eine selbstständige Tätigkeit aus (44%) oder arbeiten im Betrieb eines Familienangehörigen (17%). Die entsprechenden Anteile bei den 15-64- Jährigen betragen lediglich 13 Prozent und 1,5 Prozent.

Teilzeitarbeit gewinnt an Bedeutung Im zweiten Quartal 2008 arbeitete ein Drittel der Erwerbstätigen Teilzeit. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 5,4 Prozent (+72'000 Personen). Bei den Vollzeitbeschäftigten betrug diese Zunahme bloss 1,2 Prozent (+35'000). Der Anteil der teilzeitbeschäftigten Frauen (57%) liegt weiterhin deutlich über jenem der Männer (13%). Der Anstieg zwischen 2007 und 2008 war bei den Männern hingegen klar grösser als bei den Frauen (+9,3% gegenüber +4,4%). Besonders signifikant war die Zunahme bei den Männern mit Beschäftigungsgraden zwischen 50% und 90% (+12%; Beschäftigungsgrad unter 50%: +6,2%). Bei den Frauen stieg die Zahl der Erwerbstätigen mit einem Beschäftigungsgrad unter 50% am stärksten an (+5,1% gegenüber +3,8% mit Beschäftigungsgrad über 50%).

Nach wie vor wenig Frauen in höheren Kaderfunktionen Trotz einer Zunahme um 5,1 Prozent gegenüber 2007 sind die Frauen bei den Führungskräften nach wie vor schwach vertreten (Frauen: 4,4% der Erwerbstätigen; Männer: 8,5%). In einer höheren Position kann der Beschäftigungsgrad nur eingeschränkt reduziert werden. 83 Prozent der Führungskräfte arbeiten Vollzeit (Frauen: 61%; Männer: 92%). Zudem üben weiterhin weniger Frauen als Männer einen akademischen Beruf aus (15% gegenüber 22%), auch wenn die Zahl der Frauen deutlich stärker angestiegen ist (+9,8%; Männer: +4,8%).

Bildungsniveau der erwerbstätigen Bevölkerung immer höher Das Bildungsniveau der Erwerbstätigen steigt weiter an: 32 Prozent verfügten 2008 über eine Ausbildung auf Tertiärstufe gegenüber 30 Prozent im Jahr 2007 und 22 Prozent vor zehn Jahren. Obwohl die männlichen Arbeitskräfte nach wie vor ein höheres Ausbildungsniveau aufweisen, ist ein Aufholungseffekt festzustellen: Innerhalb von zehn Jahren hat sich der Anteil der erwerbstätigen Frauen mit Tertiärausbildung beinahe verdoppelt, während jener der Männer um 29 Prozent angestiegen ist.

Mehr befristete Arbeitsverträge und Anstieg der Arbeit auf Abruf Zwischen dem zweiten Halbjahr 2007 und dem zweiten Halbjahr 2008 hat die Anzahl befristeter Arbeitsverträge um 8,6 Prozent (+18'000) zugenommen. Neun von zehn Erwerbstätigen (92%) verfügten jedoch über einen unbefristeten Arbeitsvertrag, der somit weiterhin Standard bleibt. Die Arbeit auf Abruf erhöhte sich 2008 um 8,0 Prozent (+17'000) und betraf 6,4 Prozent der Arbeitnehmenden.

Flexiblere Arbeitszeiten Im zweiten Halbjahr 2008 konnten mehr als zwei von fünf Arbeitnehmenden (43%) von flexiblen Arbeitszeiten profitieren, d.h. sie konnten den Beginn und das Ende ihres Arbeitstages selber bestimmen. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Zunahme von 6 Prozent. Von den flexiblen Arbeitszeiten profitierten deutlich weniger Frauen als Männer (35% gegenüber 50%). Bei mehr als der Hälfte der Arbeitnehmenden mit flexiblen Arbeitszeiten (54%) ist die Arbeitszeit auf Wochen- oder Monatsbasis geregelt, bei 22 Prozent auf Jahresbasis und 24 Prozent haben keine formellen Vorschriften. Im Vergleich mit 2007 stieg die Zahl der Personen, die regelmässig am Abend arbeiten, um 8,4 Prozent an, jene der Personen, die regelmässig in der Nacht arbeiten, um 8,5 Prozent. Die Zahl der Personen, die regelmässig am Sonntag arbeiten, nahm innerhalb eines Jahres um 3,4 Prozent zu.

--- ENDE Pressemitteilung BFS: Starke Zunahme bei den Erwerbstätigen ---

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