Santhera präsentiert MC4-Rezeptor-Antagonisten zur Behandlung von Tumorkachexie an der AICR-Konferenz für Krebsforschung

07.11.2008 | von Santhera Pharmaceuticals (Schweiz) AG


Santhera Pharmaceuticals (Schweiz) AG

07.11.2008, Santhera Pharmaceuticals (SIX: SANN), ein auf neuromuskuläre Erkrankungen fokussiertes Schweizer Spezialitätenpharmaunternehmen, gibt präklinische Daten mit einer neuen Generation von Melanocortin 4-Rezeptor-Antagonisten (MC4-R-Antagonisten) zur Behandlung von Tumorkachexie bekannt. Die am weitest fortgeschrittenen Verbindungen erhöhen signifikant die Nahrungsaufnahme bei gesunden Mäusen und verhindern in krankheitsrelevanten Modellen den krebsbedingten Gewichtsverlust. Diese Daten werden heute an der Forschungskonferenz «Food, Nutrition, Physical Activity & Cancer» des American Institute for Cancer Research (AICR) in Washington, D. C. präsentiert.

Die beiden neuartigen, chemisch verschiedenen Leitsubstanzen von Santhera bewirken bei gesunden Mäusen eine signifikante Appetitsteigerung. Experimente bei Mäusen mit dem C26- Adenokarzinom haben gezeigt, dass die regelmässige orale Verabreichung von MC4-R- Antagonisten signifikant die Entwicklung von Kachexie hemmt, in dem die Verbindungen den tumorbedingten Gewichtsverlust verringern, bzw. das Körpergewicht sowie die Muskel- und Fettmasse erhöhen. Die hoch selektiven Wirkstoffe können oral verabreicht werden und passieren die Blut-Hirn-Schranke.

"Tumorkachexie ist ein lebensbedrohendes Stoffwechselsyndrom, das massgeblich für den Krankheitsfortschritt und die Sterbensrate von Krebspatienten verantwortlich ist", erklärt Thomas Meier, Chief Scientific Officer von Santhera. "Gegenwärtige Behandlungsoptionen sind stark eingeschränkt, entsprechend besteht bei Kachexie ein grosser medizinischer Bedarf. Unsere Daten bestätigen, dass MC4-Rezeptor Antagonisten einen neuartigen Therapieansatz für diese schwere Form von Muskelschwund darstellen. Die am weitesten fortgeschrittenen Wirkstoffe von Santhera haben in relevanten Modellen die Nahrungsaufnahme signifikant erhöht und den Gewichtsverlust verhindert."

"Forscher von Santhera haben zwei Serien neuartiger MC4-R-Antagonisten mit viel versprechenden präklinischen Resultaten bei Tumorkachexie entdeckt und entwickelt", erklärt Klaus Schollmeier, Chief Executive Officer von Santhera. "Die präklinischen Arbeiten sollten bis Ende 2009 beendet sein. Wir erwarten, mit den neuen Wirkstoffen bis 2010 in die Klinik zu gehen. Für die weitere Entwicklung und künftige Kommerzialisierung suchen wir einen strategischen Partner mit komplementären Kompetenzen in Onkologie oder Krebsunterstützung."

In Nordamerika und Europa sind mehr als eine Million Patienten von Kachexie betroffen. Bis zu 80 % aller Krebspatienten leiden unter Tumorkachexie, ungefähr 20 % der betroffenen Patienten stirbt daran. Trotz des hohen medizinischen Bedarfes existiert zurzeit keine wirksame Therapie. Aktuelle pharmakologische Behandlungen sind nur beschränkt wirksam oder verursachen teilweise erhebliche Nebenwirkungen. Das Marktpotenzial für eine wirksame Behandlung von Tumorkachexie wird auf über USD 1 Milliarde geschätzt.

Über Tumorkachexie und MC4-R-Antagonisten Kachexie (griechisch für schlechter Zustand, Auszehrung) ist ein medizinisch bedeutsamer und lebensbedrohender Aspekt von Krebs und anderer schwerer chronischen Krankheiten. Das Syndrom ist verbunden mit Appetitlosigkeit (Anorexie), fortschreitendem Fett- und Muskelschwund, erhöhter psychischer Belastung sowie einer zunehmenden Verschlechterung der Lebensqualität. Kachexie ist charakterisiert durch schwere Fehlfunktionen des Stoffwechsels, die mit reduzierter Nahrungs- und Energieaufnahme, erhöhtem Energieverbrauch im Ruhezustand sowie erhöhtem Katabolismus (Abbaustoffwechsel) einhergehen. Typischerweise kann der unfreiwillige Gewichtsverlust von mehr als 5 % in zwölf Monaten nicht durch erhöhte Nahrungsaufnahme kompensiert werden, was zum Abbau von Fettgewebe und Skelettmuskulatur und schliesslich zu schlechter physischer Verfassung führt.

Die Gründe für die zugrunde liegenden Prozesse sind teilweise noch nicht genau erforscht. Bekannt ist, dass Appetit regulierende Peptide, entzündungsfördernde Zytokine und andere Signalpeptide zu den entscheidenden auslösenden Faktoren zählen. Eine mögliche Signalkette zur Appetitanregung durch Zytokine betrifft die erhöhte Bildung von Proopiomelanocortin in der Region des Hypothalamus, welche die Nahrungsaufnahme steuert. Dadurch wird die Produktion von alpha-Melanozyten stimulierendem Hormon (alpha-MSH) angeregt. MC4-Rezeptoren im Hypothalamus stellen das entscheidende Ziel dieser Signalkette dar, durch welches alpha-MSH ihre Appetit hemmende Wirkung entfalten. MC4-R- Antagonisten in Form von bestimmten Proteinen (AgRP; agouti-related peptide) oder niedermolekularen Wirkstoffen erhöhen die Nahrungsaufnahme, verringern den Energieverbrauch und senken den Stoffwechselabbau. Ein Unterbruch dieser Signalwege durch MC4-R-Antagonisten scheint deshalb ein viel versprechender Behandlungsansatz für Kachexie zu sein.

Referenzen [1] Philipp Weyermann, Corinne Anilin, Isabelle Courdier-Fruh, Robert Dallmann, Judith Dubach-Powell, Martina Hufschmid, Josef P. Magyar, Bernd Löffler, Bettina Cardel, Florian Schärer, Gesa Santos, Reto Bolliger, Marco Henneböhle, Holger Herzner, Stéphane Kervennic, Audrey LeGall, Sonja Nordhoff, Hervé Siendt, Michael Soeberdt, Miroslav Terinek, Achim Feurer, Cesare Mondadori & Thomas Meier: New types of selective, orally active melanocortin-4 receptor antagonists stimulate food intake and reduce cancer- induced cachexia in mice. Poster presented at the AICR 2008 Research Conference on Food, Nutrition, Physical Activity & Cancer in Washington DC from November 6 to 7, 2008.

--- ENDE Pressemitteilung Santhera präsentiert MC4-Rezeptor-Antagonisten zur Behandlung von Tumorkachexie an der AICR-Konferenz für Krebsforschung ---

Über Santhera Pharmaceuticals (Schweiz) AG:
Santhera Pharmaceuticals (SWX: SANN) is a Swiss specialty pharmaceutical company focusing on the discovery, development and marketing of small molecule pharmaceutical products for the treatment of severe neuromuscular diseases. Santhera’s vision is to become a leading specialty pharmaceutical company offering therapies for a number of indications in this area of high unmet medical need which includes many orphan indications with no current therapy.

Santhera currently has five clinical-stage development programs, three of which are investigating its lead compound, SNT-MC17 (INN: idebenone), in the treatment of Friedreich’s Ataxia (FRDA), Duchenne Muscular Dystrophy (DMD) and Leber’s Hereditary Optic Neuropathy (LHON). Another clinical program is investigating JP- 1730 (INN: fipamezole) for the treatment of Dyskinesia in Parkinson’s Disease (DPD) in cooperation with Juvantia, the compound’s owner. The fifth program comprises SNT-317 (INN: omigapil) in Congenital Muscular Dystrophies (CMD), a compound in-licensed from Novartis.

Santhera’s first product, SNT-MC17 (INN: idebenone) has received a marketing approval with conditions from Health Canada to treat Friedreich’s Ataxia and will be marketed under its brand name Catena. The product is also under review by health authorities in the EU and in Switzerland for the same indication, while in the United States a pivotal phase III trial is recruiting patients. SNT- MC17 has recently shown efficacy as a potential treatment in DMD, the compound's second indication.


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