15.10.2008
| von Bundesamt für Statistik BFS
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15.10.2008, 2007 war die Wohnbautätigkeit im Kanton Zürich wiederum ausgesprochen hoch. Im
Jahresverlauf wurden 8'966 Wohnungen erstellt: rund tausend mehr als im Durchschnitt
2003 bis 2006, als bereits lebhaft gebaut wurde. Insgesamt entstan-den 1,1 Millionen
Quadratmeter Wohnfläche; das ist ebenso viel wie im Rekordjahr der Hochkonjunktur 1973,
als fast 13'000 Wohnungen gebaut wurden – allerdings deutlich kleinere als heute.
Im laufenden Jahr werden voraussichtlich wieder rund 7’000 Wohnungen fertiggestellt. Die Nachfrage für diese zusätzlichen Wohnungen ist weiterhin vorhanden, weil sich das Bevölkerungswachstum 2007 stark beschleunigte und auch 2008 eine kontinuierliche Zu- nahme der Einwohnerzahl zu beobachten ist.
Ein Indiz für die anhaltende Nachfrage ist auch, dass die Zahl der Leerwohnungen 2008 trotz seit Jahren hoher Bautätigkeit zurückging. Das bedeutet, dass die meisten Neuwoh- nungen absorbiert und dazu auch Wohnungen belegt wurden, die während einiger Zeit leer gestanden hatten. Hohe Dynamik der Zürcher Städte Die Zürcher Städte zeichnen sich durch hohe Dynamik aus. In der Stadt Zürich entstan-den 2007 über 2‘200 Wohnungen – fast doppelt so viel wie in Basel, Bern, Genf und Lau-sanne zusammengenommen. In Winterthur wurden mit 524 gesamtschweizerisch am drittmeisten, in Wetzikon mit 516 am viertmeisten neue Wohnungen gebaut. In Opfikon, Bassersdorf, Uster und Dübendorf entstanden über 200, in elf weiteren Gemeinden je-weils über 100 Neuwohnungen.
Wieder mehr Mietwohnungen Seit einigen Jahren gewinnt das Mietsegment beim Neubau wieder an Bedeutung. Um die Jahrhundertwende waren während mehrerer Jahre jeweils nur noch knapp 2‘000 neue Mietwohnungen entstanden. Seit 2003 steigt diese Zahl wieder an und erreichte 2007 wieder fast 5‘000. Somit waren deutlich mehr als die Hälfte aller neu entstandenen Woh- nungen Mietobjekte. Im Eigentumsbereich ist eine weitere Verlagerung zum Stockwerkei- gentum zu beobachten. Die Zahl der Eigentumswohnungen erhöhte sich von 72'000 auf über 76'000 Einheiten – teils aufgrund der lebhaften Bautätigkeit, teils auch durch die Umwandlung von Mietwohnungen.
Immer grössere Wohnflächen Einen speziellen Fokus richtet die jährliche Publikation des Statistischen Amts diesmal auf die kontinuierliche Vergrösserung der Wohnflächen. Hauptursache dafür ist der langjähri-ge und unübersehbare Trend zu Wohneigentum. Im Verlauf der Jahre werden aber alle Wohnungskategorien immer grösser. Ein durchschnittliches Einfamilienhaus ist heute 180 Quadratmeter gross, eine mittlere Eigentumswohnung 130 und eine Mietwohnung 110 Quadratmeter. Die gesamten Bauinvestitionen beliefen sich 2007 auf 8,1 Milliarden Franken. Das sind 6,5 Prozent weniger als im Vorjahr; dies trotz anziehender Bauteuerung. Der Rückgang war ausgeprägt im Büro- und Gewerbebau (-16%), im Einfamilienhausbau (-12%) und bei Infrastruktur-Hochbauten (-10%). Stützend wirkten dagegen der Mehrfamilienhausbau und der Tiefbau (jeweils +1%).
--- ENDE Pressemitteilung Grössere Wohnungen für mehr Menschen - Fakten und Trends zum Wohnungsbau im vergangenen Jahr ---
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