10.09.2008
| von Economiesuisse
Lesedauer: 3 Minuten
10.09.2008, Die Spitzenverbände der Schweizer Wirtschaft, economiesuisse und Schweizerischer
Arbeitgeberverband, unterstützen HarmoS. Aus Sicht der Wirtschaft weist das Konkordat
der Kantone den richtigen Weg, um im obligatorischen Schulwesen der Schweiz Transparenz
und Vergleichbarkeit
zu schaffen und auf dieser Grundlage die Qualität und Mobilitätsfreundlichkeit der
Volksschule zu verbessern. Die Zustimmung zu HarmoS ist jedoch nicht gleichzusetzen mit
einem Blankocheck für zusätzliche finanzielle Mittel und eine überbordende
Bildungsbürokratie.
Weil während der ersten Schuljahre wichtige Grundlagen für die weitere Ausbildung und berufliche Qualifikation der Bevölkerung gelegt werden, hat die Wirtschaft ein grosses Interesse an einem leistungsfähigen und effizienten obligatorischen Schulsystem. Diesbezüglich wurden in den letzten Jahren von verschiedenen Seiten Defizite festgestellt, zu deren Behebung HarmoS einen wesentlichen Beitrag leisten kann.
Um die möglichen Ursachen für die mangelnde Bildungseffizienz der schweizerischen obligatorischen Schule zu erkennen und zu korrigieren, ist eine bessere Evaluation und Messbarkeit der Schulleistungen nötig, was wiederum deren schweizweite Transparenz und Vergleichbarkeit voraussetzt.
Transparenz ist die Basis, damit der Wettbewerb in der Volksschule gesteigert werden kann. HarmoS schafft dazu die Grundlagen und ermöglicht so eine professionellere Förderung der Bildungseffizienz und Bildungserfolge in der Schweiz. HarmoS soll zu verstärktem Leistungs- und Kostenbewusstsein im Bildungswesen, aber nicht zu zusätzlichen Kosten und überbordender Bildungsbürokratie führen.
Bei 26 verschiedenen kantonalen Schulsystemen besteht die Gefahr, dass identische schulische Leistungen der Kinder und Jugendlichen von Kanton zu Kanton oder sogar regional sehr unterschiedlich beurteilt werden. Das führt zu Selektionsfehlern beim Übergang in weiterführende Schulen und bei der Lehrlingsauswahl seitens der Lehrbetriebe, was unter den Gesichtspunkten der Chancengleichheit und der Talentnutzung nicht weiter hingenommen werden kann. Durch die mit HarmoS eingeführte Angleichung der Bildungsziele mittels überprüfbarer Bildungsstandards können die unbegründeten Bewertungsunterschiede und ihre negativen Folgewirkungen stark reduziert werden.
Unter den aktuellen schulpolitischen Bedingungen sind Wechsel von einem kantonalen Schulsystem in ein anders für die betroffenen Kinder häufig mit Schwierigkeiten verbunden und für die Eltern ein Grund, auf eine Veränderung des Arbeitsorts zu verzichten. Die mit HarmoS anvisierte Harmonisierung der Schulstrukturen, Lernziele sowie der regionalen Harmonisierung der Lehrpläne bringt hier eine grundlegende Verbesserung und vereinfacht so die innerschweizerische Mobilität der Beschäftigten.
Die Wirtschaft plädiert schon seit mehreren Jahren für Massnahmen, welche die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern. HarmoS nimmt dieses Anliegen mit der Festlegung auf, dass der Unterricht auf der Primarstufe vorzugsweise in Blockzeiten organisiert wird und ein bedarfsgerechtes, kostenpflichtiges Angebot für die Betreuung der Schüler ausserhalb der Unterrichtszeit besteht, das freiwillig genutzt werden kann.
economiesuisse und Schweizerscher Arbeitgeberverband haben schon in der Abstimmung von 2006 den Verfassungsartikel zur Harmonisierung des schweizerischen Schulsystems nachdrücklich unterstützt. Konsequenterweise unterstützen sie auch das Konkordat HarmoS, welches den Verfassungsauftrag umsetzt, ohne den schulpolitischen Gestaltungsspielraum der Kantone unnötig einzuschränken.
--- ENDE Pressemitteilung Economiesuisse: Wirtschaft unterstützt HarmoS ---
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